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zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Sturz von Zar Peter III.  

   
 ... am 28. Juni 1762

Er kollaborierte geradezu mit Friedrich dem Großen, den er bewunderte und nachdem er am 5. Mai 1762 Frieden mit ihm schloss, sandte er ihm Hilfstruppen, obwohl er gerade noch mit ihm Krieg stand.

Das Ausscheiden aus der Koalition von 1757 mit Österreich und Frankreich rettete Friedrich und Peter  fragte ihn um Rat, wie er sich zu verhalten habe.
Die Glaubensfreiheit auch in Russland einzuführen übernahm er von ihm.

Auch reformierte er das eigene Land, mit der Abschaffung der Leibeigenschaft, der Folter, der Einführung von Steuern auf Luxusgüter - was den Adel irritierte.

Peters machtgeiler Ehefrau, der Prinzessin Sophie Auguste von Anhalt-Zerbst-Dornburg, passten die ganzen Vorgänge nicht.

Zwar hatte der bleich-blasse Gemahl mit ihr den Sohn Paul - den späteren Zaren Paul I., der im September 1782 mit seiner Frau Sophie Dorothee Auguste Luise Prinzessin von Württemberg, die Schwiegereltern in Stuttgart besuchte, wobei Friedrich Schiller das gesellschaftliche Treiben nutzte, um aus Württemberg zu fliehen - und eine Tochter Anna zuwege gebracht, aber des Zaren Gattin stand der Sinn nach anderen Dingen, so unternahm sie mit ihrem Geliebten, einem der beiden Orlow-Brüder, Anstrengungen, den Gatten Peter III. zu beseitigen.
Die Orlows ließen als - Führer von Garderegimentern - das ganze wie einen Militärputsch aussehen.

Denn im April 1762 hatte Katharina einen Sohn von einem der Orlows bekommen, was Peter die Frage an Friedrich richten ließ, ob er sich nicht doch besser von Katharina scheiden lassen und sie nach Deutschland zurückschicken sollte.

Peter, zögerlich und unsicher wie er war - stellte den Orlows nichts - nicht einmal sein Holsteinisches Garderegiment - entgegen.

So wurde er am am 6. Juli 1762 ermordet - sicherlich war seine Ehefrau die Drahtzieherin, ihre Position als Zarin war in Gefahr, wenn Peter die Scheidung - auch wegen es Fehltritts mit einem der Orlows - betrieben hätte.

Schon im September 1762 - als die Aufregungen im Volk wegen des plötzlichen Todes des reformfreudigen Zaren Peter III. etwas abgeklungen waren - ließ sie sich zur Zarin ausrufen, es konnte ihr nicht schnell genug gehen.

Am Ende Ihrer Regierungszeit war ein großer Schuldenberg angehäuft, Katharina schöpfte aus nicht vorhandenem Geld, um sich dem Volk gewogen zu machen.

In dieser Hinsicht dürfen Vergleiche mit der heutigen Situation in NRW angestellt werden:


 



http://www.welt.de/print/wams/politik/article10500323/NRW-
Seit-an-Seit-mit-der-Schuldenkoenigin
.html


 

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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