Bildungsmisere        
       
 
 

 


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zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Wolf Albach-Retty

 

 

   ... am 28. Mai 1908 geboren

Die Unterhaltungs- und Ablenkungsindustrie des Berliner Reichspropagandaministeriums brauchte Schauspieler, die als 'jugendliche Liebhaber' auf die Frauen im Volk einwirken konnten.

Ab 1926 spielte er am Burgtheater in Wien, an dem auch schon seine Mutter Rosa Albach-Retty seit 1905 engagiert war.

1933 sah man ihn neben Magda Schneider in dem Film 'G'schichten aus dem Wiener Wald' und 1939 in dem das Mutterkreuz verherrlichenden und mit dem Prädikat 'staatspolitisch besonders wertvoll' ausgezeichneten Film 'Mutterliebe'.

1938 wurde die aus der 1936 mit Magda Schneider geschlossenen Ehe stammende Tochter Romy Schneider geboren.

1940 trat er der NSDAP bei, nachdem er seit 1933 förderndes Mitglied der SS war.
Der Eintrag in der Gottbegnadetenliste ergab sich als selbstverständlich.

1941 folgte 'Tanz mit dem Kaiser' und 1943 'Maske in Blau' - nach der gleichnamigen Operette.

Die vorletzte Uraufführung eines Film im 'Deutschen Reich' mit ihm war 'Ein Mann wie Maximilian'.

Nach dem Krieg spielte er noch in 'Csardas der Herzen' und 'Hubertusjagd' und wieder am Burgtheater, da sein 'Typ' im deutschen und österreichischen Film zu der Zeit nicht mehr gefragt war.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing