Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Teheran-Konferenz

 


   ... ab 28. November 1943

Frankreich blieb außen vor, man wollte unter sich sein, traf sich erst in Kairo, Roosevelt und Churchill, besprach die Lage nach dem Krieg und begegnete dann Stalin in Teheran.

Churchill war ihm gegenüber nicht aufgeschlossen, traute er Stalin nicht, denn der hatte 1939 mit dem Griff nach Finnland begonnen, also suchte der Russe, sein Gebiet zu erweitern.

Das widersprach dem, was der Westen sich unter einer Friedenslösung vorstellte:
Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Freiheit von Furcht und Freiheit von Not, das Recht auf Selbstbestimmung und die Ablehnung von Territorialgewinn durch Kriegshandlungen.

Stalin gab sich in Teheran dagegen jovial, brauchte er doch die beiden Atlantik-Mächte, ohne deren Unterstützung durch Waffenlieferungen und die von ihm geforderte - und erst im Juni 1944 umgesetzte - Westfront durch die Landung von Amerikanern und  Briten an der Kanalküste, waren seine Erfolgsaussichten zur Durchsetzung des Kommunismus in Europa gering.
Er stellte sich - im Gegensatz zur Agrarisierung Deutschlands - eine Aufteilung der Staaten in Kontinental-Europa wie auf dem Balkan vor.

Der Goebbels'sche 'Völkische Beobachter' publizierte Headlines wie:


'Morgenthau gründet Judenbank zur Ausplünderung der Welt'
'Moskaus Plan: Sklavenarbeit des deutschen Volkes'
'Das Treffen des bolschewistischen Diktators mit seinen demokratischen Trabanten'
'Der verlogene Wunschzettel von Teheran. Weltsklaverei als Ziel der drei großen Räuber'
'Drei Weltgangster tagten in Täbris'
'Der brutale Imperialismus des Dollars'
'Die Unschlüssigkeit der Drei-Gauner-Konferenz'

Ralf Georg Reuth: Kommentar zu 'Joseph Goebbels Tagebücher'
 

Später dann, in der Konferenz von Jalta im Februar 1945, bekam Russland die Baltischen Staaten, die Tschechoslowakei und die Balkanstaaten zugesprochen.

Damit standen sich nach dem Krieg die Westmächte mit den auch vor dem Krieg existierenden Staaten, Norwegen, Schweden, Dänemark, Holland, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, einem Westteil Deutschlands dem gewachsenen Bereich unter sowjetischer Einflussnahme gegenüber, da die Westgrenze Russlands sich quasi bis an die Oder und Neiße herangeschoben hatte.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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