... am 03. Februar 1900 uraufgeführt
Hauptmann war sein Leben lang seiner schlesischen Heimat
verbunden.
Stücke wie 'Die Weber' und 'Schluck und Jau' wurden in
der Mundart des Landes aufgeführt, in dem er geboren
wurde, lebte und starb.
Die Übertragung ins Hochdeutsche nimmt ihnen das Eigene,
sie verlieren an Charme.
Um sie aber einem heutigen Publikum doch näher bringen
zu können, bedürfen sie einer dialektfreien Sprache.
'Schluck und Jau' ist ein Scherz, das auf ein Spiel wie
'König für einen Tag' oder 'Wenn ich König wär''
zurückgeht.
Eine ausgelassene Gesellschaft, Fürsten wie Landvolk,
genießt die Fülle des Herbstes mit seinen Früchten. Der
Tanz unter dem Nussbaum im Schlosspark artet in eine
bacchantische Orgie aus. Lachen und Tränen, Lebenslust
und Todesahnung.
Das 'Scherzspiel in sechs Vorgängen' übernimmt aus
Shakespeares 'Zähmung der Widerspenstigen' den ewig
betrunkenen Kesselflicker Christoph Schlau. Neben ihn
stellt Hauptmann den zarten, tapsigen Tippelbruder
Schluck, der an seinem Kompagnon hängt.
Beide werden ins Schloss geholt, vor dessen Tor sie
betrunken gefunden werden, dort fürstlich bedient und
mit 'Durchlaucht' angeredet. Man gibt Jau vor, die Zeit
der Trunkenheit sei nur ein schlimme Krankheit gewesen,
von der er genesen sei.
Schluck kommt zu ihm als Königin kostümiert, er flieht
vor ihr in das große Fest im Hof. Dort randaliert er
herum und nur ein Schlaftrunk bringt ihn wieder zu
Besinnung.
Abtransportiert finden sich beide wieder auf der Straße.
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1989 nahm die DEFA als eine ihrer letzten Produktionen
das Schauspiel als eine Abfilmung aus der Berliner
Volksbühne auf.
Zwei Sätze, Andante und Allegro, komponierte Leoš Janácek
1928 aus der Musik zu Gerhart Hauptmanns Schauspiel
'Schluck und Jau'.
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