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... am 06. November 1730 in
Küstrin hingerichtet
War es nur Freundschaft oder vermutete der preußische König, Friedrich
Wilhelm I., mehr hinter der Beziehung des 26-jährigen Hans Hermann von
Katte zu seinem Sohn, dem brandenburgisch preußischen Kronprinzen
Friedrich.
Der war gerade 18 Jahre alt und fühlte sich dem erzieherischen Druck des
Vaters, des 'Soldatenkönigs', nicht gewachsen, wollte weg und versuche
einen Aufenthalt im 'Zeithainer Lustlager' - einem von August dem
Starken veranstalteten Manöver nahe der sächsisch-brandenburgischen
Grenze bei Riesa in der Nähe von Meißen - zur Flucht über Frankreich
nach England zu nutzen.
Diese wurde entdeckt, Katte hielt zwar nur die Stellung in Potsdam, aber
beide wurden verhaftet und wegen Fahnenflucht abgeurteilt, da die beiden
Leibpagen des Kronprinzen - hier vor allem der jüngere Bruder des Peter
Karl Christoph von Keith - den Fluchtplan aus Angst vor dem König ihm
diesen verriet.
Der König verschärfte das Urteil, in der Form, dass Katte hingerichtet
wurde und Friedrich des Freundes Exekution ansehen musste.
Eine gnädige Ohnmacht bewahrte ihn vor dem schrecklichen Bild.
König Friedrich Wilhelm I. sah Katte als 'Verführer' seines Sohnes und
rächte sich mit dem Todesurteil an den ihm verhassten 'femininen'
Neigungen seines Sohnes.
Der britische Historiker Alfred Leslie Rowse (* 4. Dezember 1903 †
3. Oktober 1997) behauptet, Katte sei der 'aktive' Partner einer
homosexuellen Beziehung mit Friedrich gewesen.
Dass der König somit in Sorge um das Bestehen der Monarchie war, zeigt
sich in diesem Vorgang und wird verstärkt dadurch, als er Friedrich zur
Ehe zwang und dieser 1732 einer Heirat mit der ungeliebten Elisabeth
Christine von Braunschweig-Bevern zustimmte, was aber nicht zu Nachwuchs
für den Thron führte.
Friedrich schenkte seiner Angetrauten ein Schloss 'hier kann sie schön
hausen' - hiernach Schloss Hohenschönhausen genannt.
Erschwerend zeigte sich für den Soldatenkönig, dass Friedrichs Bruder
Heinrich ein Verhältnis mit seinem Günstling Christian Ludwig von
Kaphengst auf Schloss Meseberg, dem heutigen Gästehaus der
Bundesregierung, zum anderen nachweislich heftige Amouren mit einigen
seiner Offiziere, hatte.
So kam dann als 'Überbleibsel', Friedrich Wilhelm, der älteste Sohn des
preußischen Prinzen August Wilhelm von Preußen (1722–1758) - jüngerer
Bruder von Friedrich dem Großen - und Prinzessin Luise Amalie von
Braunschweig-Wolfenbüttel als Friedrich Wilhelm II., zum Zuge, dessen
Lebensstil die Berliner nicht begeisterte und die ihn als Taugenichts -
als 'dicken Lüderjahn' - bezeichneten.
Der blieb aber nur kurz auf dem Preußischen Thron.
Er starb 1797 - es folgte ihm Friedrich Wilhelm III.
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Der Erste Weltkrieg hatte gerade begonnen, da las man folgenden
Hinweis:
Katte.
Ein Schauspiel in 5 Aufzügen. Leipzig 1914. Uraufführung am
Hoftheater Dresden 6. November 1914.
Verfasser war der deutsch-nationale Schriftsteller, Dichter und
Kunstmaler Hermann Burte (* 15. Februar 1879 in Maulburg als
Hermann Strübe; † 21. März 1960 in Lörrach).
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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