Thema des Tages
'Halbaffenvolk'
Für den 7. Februar
1943 lud Hitler die Reichs- und Gauleiter ins Führerhauptquartier
'Wolfsschanze'.
Man hatte noch die Katastrophe von Stalingrad zu analysieren, die ja
wenige Tage vorher, am 3. Februar 1943 um die Mittagszeit, im
Großdeutschen Rundfunk als Sondermeldung bekannt gegeben und in der
erklärt wurde:
- dass die 6. Armee 'unter der vorbildlichen Führung von Paulus bis zum
letzten Atemzug' gekämpft habe, sie aber einer 'Übermacht' und
'ungünstigen Verhältnissen erlegen' sei.'
Hitler steigerte sich in einen Tobsuchtsanfall, als er hörte, dass
General Paulus und die Offiziere nicht Selbstmord begangen hatten.
Behauptet wurde, 100.000 Soldaten seien zu Schaden gekommen.
In Wirklichkeit gerieten - abgesehen von den Toten - allein 91.000 Mann in russische Gefangenschaft.
Und Paulus ging diesen Weg mit ihnen.
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Das Desaster - so Hitler - sei durch das völlige Versagen der
Verbündeten aus Ungarn, Rumänien und Italien entstanden.
Nun gehe es um den Nachschub an Soldaten. Er wolle auf keinen
Fall den Jahrgang 1925 mit ca. 600.000 Mann an der Ostfront
verheizen. Unausgebildet stellten sie nur Kanonenfutter dar.
Man habe einen ernsten Rückschlag erlitten, der aber nicht
lebensbedrohend und schon gar nicht tödlich sei.
Die Deutschen als die höchste Rasse Europas dürften nicht von
der Technik eines 'Halbaffenvolkes' zu Grunde gerichtet werden.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Dieter Hansing
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