Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Heidemarie Hatheyer

   
  ... am 08. September 1918 geboren 

Die Enkelin eines Seifenfabrikanten begann als Kind am Theater Klagenfurt, nahm dann Schauspielunterricht in Wien, wurde ans Theater an der Wien geholt und Otto Falckenberg nahm sie an die Münchener Kammerspiele.

1938 war sie im Luis-Trenker-Film 'Der Berg ruft' mit Lucie Höflich, Blandine Ebinger, Lotte Spira, Maria Koppenhöfer, Ernst Legal und Walter Franck.

1939 spielte sie die Marie neben Attila Hörbiger als Landstreicher Silo in 'Strom und Steppe' in der Regie von Géza von Bolváry.

1940 folgte 'Die Geierwally' mit Winnie Markus.

1941 in 'Ich klage an', der die Bevölkerung auf die Euthanasie-Aktionen der Nazis einstimmen sollte. Dabei waren: Paul Hartmann, Mathias Wieman,
Margarete Haagen, Harald Paulsen, Albert Florath, Ilse Fürstenberg, Hans Nielsen, Franz Schafheitlin, Erich Ponto und Just Scheu.
Der Film erhielt das Präsikat:
künstlerisch besonders wertvoll, volksbildend

1942 in 'Der große Schatten' in der Regie von Paul Verhoeven neben Heinrich George, Will Quadflieg
Ernst Schröder und Ernst Legal.

Im gleich Jahr engagierte sie Gustaf Gründgens an das Preußische Staatsschauspiel in Berlin.

Goebbels sah sie 'Von einer ganz neuen Schönheit'.

 

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Nach dem Krieg wurde ihr die Mitwirkung am Euthanasie-Film zur Last gelegt und sie mit einem Drehverbot bestraft, das erst 1949 wieder aufgehoben wurde, während Wolfgang Liebeneiner als Regisseur des Films schon 1947 entnazifiziert wurde.

Theaterspielen durfte sie aber und so sah man sie im Bayerischen Staatsschauspiel und an der Kleinen Komödie in München sowie am Thalia Theater in Hamburg, am Renaissance-Theater in Berlin und ab 1952 am Berliner Schillertheater.

Sie war die Mutter Courage bei Gustaf Gründgens in Düsseldorf, wo sie bis 1957 zum Ensemble gehörte, sie wirkte nach 1965 in Hamburg am Deutschen Schauspielhaus bei Oscar Fritz Schuh und spielte die Medea und die Lady Macbeth am Wiener Burgtheater, in dem sie bis 1968 wiederholt war und 1984 noch einmal als Gast auftrat.

Im Film war sie nach dem Krieg in 'Erlebnis einer großen Liebe' und neben Ewald Balser in 'Sauerbruch – Das war mein Leben' beschäftigt.
Besonders hervorzuheben die Anna John in Robert Siodmaks Verfilmung der naturalistischen Tragikomödie 'Die Ratten' von Gerhart Hauptmann neben Curd Jürgens und Maria Schell.


 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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