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Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 

 

 

Thema des Tages

'Salome'


   ... am 10. Februar 1896 uraufgeführt

Das Gefängnis in Reading hatte er verlassen, die Strafe für seine 'homosexuellen Praktiken' - in Wirklichkeit aber dafür, dass er die englische Gesellschaft mit ihrem Standesdünkel, ihren Vorurteilen und ihrer Bigotterie in seinen Stücken kritisierte - die zwei Jahre Zuchthaus und Zwangsarbeit hatte Oscar Wilde überlebt und sich nach Frankreich zurückgezogen.

Hier entstand 1891 eines der wohl populärsten Werke der Weltliteratur, das mit Sarah Bernhardt in der Titelrolle im Théatre de l'Œvre zum ersten Mal gezeigt wurde.

Hedwig Lachmann, die Tochter eines jüdischen Kantors, erstellte eine hervorragende Übersetzung aus dem französischen Original in die deutsche Sprache.

Am 4. März 1901 spielte der Akademisch-Dramaturgische Verein in Berlin in einer Privatvorstellung das Stück, die nächste Aufführung war dann gemeinsam mit Wildes 'Bunbury' am 15. November 1902 in Berlin - auch wieder nicht öffentlich.

Am 29.  September 1903 war Gertrud Eysoldt in der Titelrolle - die Herodias war Louise Dumont - bei Max Reinhardt an seinem Neuen Theater in Berlin.
Das Bühnenbild entwarf mit Max Kruse der Maler Lowis Corinth.

Der damalige Star unter den deutschen Komponisten griff zu dem Werk, das er in Berlin gesehen hatte - und begann alsbald mit der Komposition.

1905 fand die Uraufführung der 'Salome' von Richard Strauss in Dresden statt.
 

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'Salome' von Oscar Wilde basiert auf der Erzählung 'Herodias' von Gustave Flaubert, die wiederum auf der Bibel fußt.
Umfangreiche Studien ermöglichten Flaubert eine sehr eng an die Geschichte anliegende Darstellung der Vorgänge.

Wilde entnimmt der Erzählung die Figuren und setzt sie in eine nächtliche Stimmung am Rand eines Festes, das der Tetrarch Herodes auf der Terrasse seiner herrschaftlichen Burg veranstaltet.
 

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