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... am 11. August 1904 in
Deutsch-Süd-West-Afrika
Bismarck sah Deutschlands Einflussbereich bewusst auf Europa beschränkt,
so entstanden die meisten deutschen Kolonien nach seiner Zeit als
Reichskanzler.
Nach seiner Entlassung betrieb Kaiser Wilhelm II. eine extensivere
Kolonialpolitik, um mit den Weltmächten Schritt zu halten.
Das Reich übernahm 1884 im Westen Afrikas vom Kaufmann Lüderitz dessen
Besitzungen und stellte sie unter den Schutz der deutschen Verwaltung.
Es folgten Kamerun und Togo.
Gegen die Weißen und deren Herrschaft in Deutsch-Südwestafrika erhob
sich 1904 der Stamm der Herero, denen sich wenig später die Nama
anschlossen.
Die Aufständischen richteten ein Blutbad unter den deutschen Siedlern an
und brannten deren Siedlungen nieder.
Die auf 17.000 Mann verstärkte deutsche Schutztruppe rächte sich und bis
Ende 1907 überlebten von 80.000 Hereros nur 12.000, und von den 20.000
aufständischen Nama kam die Hälfte ums Leben.
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... am 11. August 1905: Tote in Deutsch-Ost-Afrika
1885 wurden vom Deutschen Reich in Ostafrika Gebiete vom
deutschen Politiker und Kaufmann Carl Peters übernommen, die
dieser für einen minimalen Preis von Eingeborenen im Kerngebiet
des späteren Deutsch-Ostafrika (heute: Tansania, Ruanda,
Burundi) gekauft hatte.
1887 vereinbarte Peters mit dem Sultan von Sansibar einen
Pachtvertrag über den Erwerb der gesamten Küste von der Mündung
des Umba bis zum Kap Delgado. Damit umfasste das Gebiet mit etwa
900.000 Quadratkilometern fast die doppelte Fläche des Deutschen
Reichs.
1887 wurde auch hier mit einer deutschen Schutztruppe aus
afrikanischen Söldnern aus dem Sudan und Portugiesisch-Afrika
mit dem Aufbau einer Kolonialverwaltung mit Sitz in Daressalam
begonnen.
Ein Hauptaugenmerk lag auf der wirtschaftlichen Ausbeutung der
Kolonie in Plantagen für Kautschuk, Hanf, Baumwolle und Kaffee.
Den steigenden Bedarf an Plantagenarbeitern deckte die
Kolonialverwaltung durch Einheimische, welche die bewusst hoch
angelegten Steuersätze nicht entrichten konnten und in die
Sklavenarbeit abgedrängt wurden. Gegen ihre Unterdrückung durch
die Kolonialmacht erhoben sich im Maji-Maji Aufstand von 1905
bis 1907 verschiedene Stämme erstmals gemeinsam.
Nach Ende der Unruhen 1907 banden die deutschen Kolonialbehörden
verstärkt die Stammesführern ein und benutzten diese als
Bindeglieder zur Bevölkerung. Die Häuptlinge sollten eigene
Plantagen anlegen und ihre Erzeugnisse an die deutsche
Kolonialmacht zu niedrigen Preisen verkaufen.
Um die weitere
Verarmung der Einheimischen vorzubeugen und Ausfälle von Steuern
zu vermeiden, wurden die Preise von der deutschen Regierung
garantiert.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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