Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Max-Reinhardt-Seminar

   
    ... am 13. November 1928 eröffnet

Seine Theater in Berlin - eines davon von Otto Brahm übernommen - hatte er schon 1920 abgegeben und sich nach Österreich orientiert, wo er - auch 1920 - in Salzburg die ersten Festspiele veranstaltete und 1922 das Theater in der Josefstadt eröffnete.

Um eine Vereinheitlichung der Ausbildungen für die Darsteller in seinen Produktionen zu gewährleisten, war er bestrebt, die Schauspieler in einem Institut zusammenzufassen.

So gründet er in den Räumen von Schloss Schönbrunn eine eigene Schauspielschule.
Der Lehrplan basierte auf einem Lehrgang für 'Declamation und Mimik', der schon aus dem Jahr 1852 stammte.

Die Ausbildung im Max-Reinhardt-Seminar beinhaltete aber nicht nur die Ausbildung von Schauspielern, sondern auch Dramaturgen, Bühnenbildner und Regisseuren.

Viele namhafte Dozenten waren am Seminar für Reinhardt tätig, die dann nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich als Juden das Land verlassen mussten, wollen sie nicht in ein Konzentrationslager deportiert und der Endlösung der Judenfrage ausgesetzt werden.

Ihm selber war von den Nazis die Form eines Ehren-Ariers angeboten worden, um ihn im Land zu halten - er lehnte das ab, ging ins Exil und verlor seinen gesamten Besitz wie das Schloss Leopoldskron und sein Theater in der Josefstadt.
 

 

to top


Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

to top