15. April 1944
Das A4-Programm sei aus dem Experimentieren
heraus - behauptete Goebbels - lag aber falsch,
denn die Entwicklung der ersten ballistischen
Rakete der Welt war längst nicht zum Abschluss
gekommen.
Dies war insoweit fatal, da Hitler gegenüber
Jodl den 15. April 1944 als Beginn der
Vergeltung gegenüber dem Feind vorgegeben hatte.

Speer wehrte sich gegen den so frühen Einsatz
der A4, zumal er nur 80 Schuss Munition für den
Termin Mitte April zur Verfügung hatte.
Außerdem waren die Raketen bei 57 Startversuchen
auseinandergebrochen - nur vier Projektile
hatten ihr Ziel erreicht.
Inzwischen hatte die Luftwaffe die Entwicklung
der V1 vorangetrieben.
Die düsengetriebene Flugbombe Fi 103 - eine
Entlastung der Luftwaffe, sollte fliegendes
Personal sparen und teure Bombenflugzeuge durch
die V1 als billiger Flugbombe ersetzen.

Immerhin konnten 1700 Fi 103 im April 1944 und
2500 Fi 103 im Mai vom Fließband in den Einsatz
genommen werden.
Bis Kriegsende wurden 12.000 Stück der V1
hergestellt.
Eile war geboten, denn die Herrschaft über das
Reichsgebiet war dem Feind zugefallen, auch
tagsüber bombardierten alliierte Flugverbände
Städte, die nicht nur im Westen, sondern auch
über Berlin hinaus in Reichweite der Flugzeuge
lagen.
Eine Lufthoheit der deutschen Luftwaffe über dem
Feindgebiet England war somit nach menschlichem
Ermessen völlig unerreichbar.
Außerdem war der Reichsleitung bekannt, dass
eine Invasion der Alliierten bevorstand und man
wollte dem Feind so gut wie möglich gerüstet
entgegentreten können.
Da kam Hitler der ihm vorgeflogene Düsenjäger ME
262

gerade recht, von denen er neun Exemplare im
August 1944 nach Reims verlegen ließ, obwohl die
Westfront seit dem 6. Juni, dem Tag der
Alliierteninvasion an der Atlantikküste, immer
näher an das Reichsgebiet heranrückte.
Wieder eine der herausragenden Entscheidungen
des GröFaZ.
http://www.youtube.com/watch?v=p5JYn3yW8qM
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