, ...
am
15. Juni
1881 in
Lemberg,
Österreich-Ungarn
geboren
Sein richtiger Name war John
Gesang, den er später
in Gottowt änderte.
Seine Ausbildung erhielt er in Wien,
1905 ging er nach
Berlin zu
Max Reinhardt ans
Deutschen Theater
als Schauspieler und Regisseur und nahm danach Engagements als
Schauspieler und Regisseur in Wien und München an, wobei vornehmlich
Rollen von Väterspielern übernahm.
Dieses Fach übernehm nach seinem Weggang vom Deutschen Theater in Berlin
Ernst Lubitsch.
1913 spielte er zusammen mit
Paul Wegener im
Stummfilm 'Der
Student von Prag'.

Als Filmregisseur debütierte er mit
Das schwarze Los,
einer filmischen
Commedia dell’arte
mit
Alexander Moissi
in der Hauptrolle, er selber war Brighella.
1920 spielte er in
Robert Wienes
Genuine mit
dem jungen Harald Paulsen, der am 31. August 1928 im Berliner Theater am
Schiffbauerdamm bei der Uraufführung der Dreigroschenoper als Macheath
auftrat.
Dann spielte er in dem frühen Science-Fiction-Film
Algol, Tragödie der Macht
neben Emil Jannings und
Käthe Haack.
1920 war er James Wilton in
F. W. Murnaus
verschollenem Film 'Der
Bucklige und die Tänzerin' und 1921
wirkte er in Murnaus Klassiker 'Nosferatu'
als Prof. Bulwer - ein Paracelsianer mit.
Im Sommer 1920 übernahm er zusammen
mit seinem Schwager
Henrik Galeen, dem der Drehbuchautor von 'Nosferatu' mit großem
erfolg die Leitung des Theaters in der Kommendantenstraße in Berlin.
Weitere Filmprojekte mit Galeen folgten, so die Komödie 'Der verbotene
Weg', die Galeen mit Lupu Pick für dessen Firma Rex-Film inszenierte.
1923 leitete Gottowt mit
Paul Leni das Kabarett Die Gondel.
Sein letzter Film war 'Unheimliche Geschichten' mit
Paul Wegener, Roma Bahn, Harald Paulsen, Paul Henckels, Eugen Klöpfer,
Maria Koppenhöfer, Ilse Fürstenberg, Blandine Ebinger und Viktor de
Kowa.
1933 wurde er Spielleiter am Theater
in der Stresemannstraße, musste aber als Jude nach einem Berufsverbot
Deutschland verlassen, lebte in Dänemark, ging nach Krakau und wurde
1942 von Wehrmachtssoldaten in Wieliczka, ca. 10 km südöstlich von
Krakau, ermordet.
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
|