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... am 16. September 1966
Am 22. Oktober 1883 erhielt die Stadt New York ihr neues Opernhaus mit
3045 Plätzen auf fünf Rängen, südlich des Longacre Square, dem heutigen
Time Square, für 1,7 Millionen Dollar, aufgebracht aus Sponsoren
Geldern.
Der Innenraum in Rotbraun und Gold schuf weniger tragfähigen Stimmen
Probleme, außerdem gab es akustische Löcher und Plätze von denen man
nichts sehen konnte. Trotzdem schrieb dieses Gebäude Geschichte.
25 Jahre dauerte es, bis die Oper eine Weltpremiere spielte, man gab
sich ganz konservativ und zeigte bis dahin nur Stücke, die im Ausland
ihre Feuerprobe bestanden hatten, nur was dort schon gegangen war, kam
nach New York, denn hier gab es keine Höfe, die die Theater Trugen - nur
freie Geldgeber.
Diese alte Met war ein Sänger- und Dirigententempel.
Marcella Sembrich, Lilli Lehmann, Maria Jeritza, Geraldine Farrar - in
31 verschiedenen Opern zu hören - Rosa Ponselle, Kirsten Flagstad, Lily
Pons Leontine Price Brigit Nilsson Joan Sutherland.
Nicht zu vergessen, die Gattin des vormaligen Regensburger
Theaterdirektors, Mechthild Gessendorf, mit Marschallin und Senta.
Die Herren Enrico Caruso, Leo Slezak, Giovanni Martinelli - er sang an
884 Abenden an der Met - Ezio Pinza, Luciano Pavarotti oder Placido
Domingo.
Am 16. April 1966 senkte sich im alten Haus zum letzten mal der Vorhang,
die alte Met war den Anforderungen der Neuzeit nicht mehr gewachsen.
Für 190 Millionen Dollar entstand das neue Haus am Lincoln Square.
August Everding, der an der Met häufig inszenierte, konstatierte in
einem 'Playboy'-Interview, die Met müsse 90 Prozent einnehmen, um zu
überleben, also müsse man ein Programm machen, das 90 Prozent der
Menschen überzeuge.
München schaffe 30 Prozent, die anderen Theater in Deutschland müssten
somit - wie auch die Bayerische Staatsoper - hoch subventioniert werden.
Heute wird ein Teil des Met-Spielplan in Kinos in aller Welt übertragen.
https://www.metopera.org/Season/In-Cinemas/
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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