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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Bericht zur Lage des Reiches

20. April 1944

   

Die Entwicklung an der Ostfront sei viel schneller und krisenhafter vor sich gegangen, als man überhaupt erwarten konnte.
Der Führer sei sehr ungehalten über den Zusammenbruch der Krim.

Die Heeresführung habe sich in den letzten zwei Jahren nicht gerade mit Ruhm zugedeckt. Wären dort Kreisleiter am Zuge gewesen, dann hätten sie sicherlich besser gehalten, aber die Schwächlinge aus den Generalstäben seien den schweren Belastungen, wie sie die Ostfront jetzt biete, nicht gewachsen.

Er, der Führer, habe aber die Ostfront gehalten. Die Rückzugsbewegungen seien zum Stehen gekommen.
Derartige Rückzüge bedeuteten immer die Aufgabe des meist schweren Materials, aber Truppen ohne Gerät nützten nichts. Man müsse also versuchen, eine gewisse Zeit bestimmte Punkte zu halten und die Truppen erst dann zurücknehmen, wenn neues Material zur Verfügung stehe.

Unter diesem Hängen und Würgen spiele sich der Ostfeldzug seit eineinhalb Jahren ab.

So sei der Führer entschlossen, Sewastopol zu halten, denn es würden damit dort 30 Feinddivisionen gebunden, die man auf keinen Fall an anderen kritischen Punkten zum Zuge kommen lassen dürfe, dort könne man auf keinen Fall ihrer Herr werden.

An diese Punkte müssten erst neue Waffen gebracht werden, was im Augenblick noch nicht möglich sei. Erst in ein bis zwei Monaten sei dies machbar.
Truppen im Osten müssten schwer bewaffnet sein, um der Roten Armee Paroli bieten zu können.

 

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Die Sowjets hätten den außerordentlichen Vorteil, im T-34 einen guten Panzer zur Verfügung zu haben, der bei Kälte, bei Schnee und bei Schlamm fahre. Für die hoch entwickelten deutschen Panzer sei dies nicht der Fall. Man konzipiere neues Gerät, das stünde aber erst später zur Verfügung.

Die Kriegsführung müsse also zäh und verbissen auch verlorene Punkte halten, es mache keinen Sinn, Menschen zu retten und Material zu verlieren.
Der Feind dürfe auch nicht ohne Blutverlust vorrücken, überall, wo er Gelände gewinne, müsse teuer dafür bezahlen, denn sonst stünde er ja an anderer Stelle wieder mit unverminderter Kraft gegenüber.

Ein Sieg setze sich aus vielen kleinen Siegen zusammen, nur er, der Führer, habe die nötige Energie und brutale Willenskraft um souverän Entscheidungen zu treffen.
Wie viele Generäle hätten in den vergangenen Jahren an der Tausende-km-Front die Nerven verloren, es sei daher kein Wunder, dass auch die Truppen zweifelten und sogar verzweifelten.

Aber jeder sehe jetzt, was das Vorrücken der Bolschewisten bedeute. Jedes Volk in Europa sei davon betroffen.
Somit trüge Deutschland nicht allein die Last, den Bolschewismus in Europa zu verhindern.

 

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Bezüglich einer Invasion im Westen glaube der Führer daran, dass sie kommen werde, vielleicht schon in diesem Monat. Rommel habe ihm versprochen, den Westwall bis zum 1. Mai spätestens hergerichtet zu haben.

Der Führer sei der Auffassung, dass die amerikanisch-britische-canadische Invasion im Westen unter dem Aspekt der durchgeführten Abwehr-Vorkehrungen misslingen werde und er die Alliierten in großem Stil zurückschlagen könne.


 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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