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... am 20. Juni
1819 geboren
Unter Napoleon III., seit 1852 Kaiser der Franzosen - er war ja als
Neffe von Napoleon I. durch einen Putsch an die Macht gekommen - blühte
das Land auf.
Kunst, Kultur, Wirtschaft boomten.
Während seiner Regentschaft ging nur Richard Wagner am 13. März 1861 mit seinem
'Tannhäuser' unter -
ein Ballett käme für ihn im zweiten Akt nicht in Frage.
Was würde RW
wohl sagen, sähe er seinen Tannhäuser heute in BT - aber schon
Augsburg
reicht - um zu erkennen, dass
sein Werk, um der Auslastung des jeweiligen Theaters willen, der Lächerlichkeit preisgegeben wird.
Die Städte kontrollieren nicht, ob das Theater dem Bildungsauftrag
gerecht wird, die Leute - ob nun Verwaltung oder Publikum - haben keine
Ahnung, widersprechen nicht und lassen alles laufen.
Zentrale Schuld an der Misere tragen die RW-Vereine, die der Zerstörung
des Werkes freien Lauf lassen und Regisseuren und Theaterleitern freie
Hand geben.
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In dieser kaiserlich-französischen Blütezeit machte Offenbach Karriere, da es ihm gelang,
eine Art von französischer Operette zu schaffen, in welcher der Zeit der
Spiegel vorgehalten wurde.
In seinem eigenen Theater produzierte er ab 1855 eigene Werke wie
'Blaubart', 'Schöne Helena', 'Orpheus in der Unterwelt', die vom Inhalt
als auch von der Komposition beim Publikum auf große Akzeptanz stießen
und heute wie damals gespielt werden.
Der deutsch-französische Krieg beendeten 1870
die Epoche - Offenbach war plötzlich beiden Seiten auf unterschiedliche Weise
verdächtig geworden.
Sein letztes großes Werk - der 'Hoffmann' - blieb unvollendet.
Welche Komponisten
als gewünschte
Endfassung anzusehen ist, ist nach wie vor ungeklärt.
Das Theater Regensburg spielte eine Produktion in
der Inszenierung von Angela Brandt.
Kritik_'Hoffmanns_Erzaehlungen'_02.11.07.htm
Kritik_'Hoffmanns_Erzaehlungen'_26.05.08.htm
Jahrzehntelang war Offenbachs 'Blaubart' - in der
Felsenstein-Inszenierung
auf dem Spielplan der 'Komischen Oper' in Berlin.
Zuerst mit Hanns Nocker, dann Günter Neumann in der Titelrolle, 'die Schlemm' als Boulotte und
später Uta Priew als weibliche Gegenspielerin des
Frauenmörders.
Der einmalige Werner Enders war der König:
"Man bringe mir die Welt."
Marietheres List ließ als Intendantin das unverwüstliche Stück in
Regensburg auf die Bühne.
Berthold Gronwald war Blaubart, die Tochter
von Alwin Michael Rueffer - Joana Maria Rueffer - die Boulotte und, das Haus sprengend, Peter
Nüesch - als König Bobèche.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll
bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der
Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes
oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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