|
... am 21. Februar 1927 uraufgeführt
Die neue Operette von Franz Lehar
In Berlin zum ersten Mal auf der Bühne gilt
wie auch 'Das Land des Lächelns' als ein für Richard
Tauber geschriebenes Werk.
Lehar war im Dritten Reichs in die Kritik geraten, da er
in den meisten Fällen, Texte von jüdischen Autoren
verwendete.
Zusammen mit Ludwig Herzer als Co-Autor, Franz Lehár als
Komponisten und Richard Tauber als Sänger schuf Fritz
Löhner-Beda die Operetten
-
'Friederike' (1928),
-
'Das Land
des Lächelns' (1929),
- 'Schön ist die Welt' (1930) und, mit
Paul Knepler als
Co-Autor,
-
'Giuditta' (1934) - von Lehár
später dem Diktator
Benito Mussolini gewidmet.
Mit
seinem Freund Alfred Grünwald als Co-Autor und Paul
Abraham als Komponisten entstanden
-
'Viktoria und ihr
Husar' (1930),
-
'Die Blume von Hawaii' (1931) und
-
'Ball im
Savoy' (1932).
Er war Vizepräsident des Österreichischen
Schriftstellerverbandes und Mitarbeiter des
Jüdisch-Politischen Kabaretts.
Am 13. März 1938, einen Tag nach dem Anschluss
Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich
wurde Löhner-Beda verhaftet und mit einem ersten Transport am
1. April 1938 in das KZ Dachau gebracht.
Am 23.
September 1938 deportierten ihn die Nazis ins KZ Buchenwald.
Dort schrieb er Ende 1938 in Zusammenarbeit mit dem
gleichfalls verschleppten Komponisten Hermann Leopoldi 'Das Buchenwaldlied', dessen Refrain lautet:
„O Buchenwald, ich kann dich nicht vergessen,
weil du mein Schicksal bist.
Wer dich verließ, der kann es erst ermessen,
wie wundervoll die Freiheit ist!
O Buchenwald, wir jammern nicht und klagen,
und was auch unser Schicksal sei,
wir wollen trotzdem Ja zum Leben sagen,
denn einmal kommt der Tag, dann sind wir frei!“
 |
Vergebens hoffte Fritz Löhner-Beda auf eine Fürsprache
von Franz Lehár.
Für die Behauptung in der Literatur,
Lehár sei eigens nach Berlin gefahren und habe Hitler
gebeten, sich für die Entlassung Löhner-Bedas
einzusetzen, gibt es bislang keine Belege.
Im Gegenteil
behauptete Lehár nach dem Zweiten Weltkrieg in einem
Gespräch mit Peter Edel, dass er nichts gewusst habe.
Zum Thema jüdische Textdichter - speziell dem Leben von
Fritz Löhner-Beda - schrieb der Schweizer Autor Charles
Lewinsky sein Stück 'Freunde, das Leben ist lebenswert'.
Dieses Werk
kam in der Regie von
Gudrun Orsky
während der 'Regensburger Ära Weil' ins Theater am
Velodrom. Für die Bevölkerung musste ein Schild
aufgestellt werden, dass es sich hier um ein Schauspiel
handelt.
Dieser
Eindruck wurde auch bestärkt, da
Michael Suttner - gut bei Stimme - die musikalischen Beiträge
lieferte und das Publikum meinte, sich in einem
Operettenkonzert zu befinden.
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
|
|