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Es war immer wieder versucht worden, Ersatzkräfte zu schaffen, die in
die Freiräume entsandt werden konnten.
Aus nicht kriegswichtigen Betrieben rekrutierte man Menschen für
Einsätze.
Die Wehrmacht war aber garnicht in der Lage, diese 'Ausgewählten' auf
die anstehenden Aufgaben der Landesverteidigung vorzubereiten.
Es fehlte an Organisation, Transport, Unterbringung und Ausrüstung der
Mannschaften.
Goebbels ging es bei seinen noch immer währenden Bemühungen, den 'totalen Krieg' in das
Bewusstsein der Bevölkerung und auch der Reichsleitung zu tragen.
Letztere stand dem Gedanken auch zum Ende der Waffengänge kritisch
gegenüber, während sich Speer, Himmler und Bormann
den Überlegungen des von Hitler nun ernannten 'Bevollmächtigten für den
totalen Kriegseinsatz' - Dr. Joseph Goebbels' - anschlossen.
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Schwere Depressionen ob der Gesamtlage des Reichs machten
Hitler in diesen Tagen nahezu einsatzunfähig.
Angesichts der unmittelbar bevorstehenden Teilung des Reichsgebiets
gliederte er Deutschland in einen Nordteil unter Großadmiral Dönitz und
einen Südteil unter
Generalfeldmarschall Kesselring auf.
Er hatte erkennen müssen, dass die von ihm befohlenen Einsatzvormärsche
zur Befreiung Berlins durch - nur für ihn auf dem Papier - bestehenden
Armeen nicht stattfanden.
Wutanfälle über den Ungehorsam und die Unfähigkeit seiner Generäle
ließen ihn immer von sich selber ablenken - dabei büßte er noch mehr von
seiner ehemals große Autorität ein.
Während draußen in Berlin und im ehemaligen Deutschen Reich Tausende in
diesem Wahnsinnskrieg starben, schwer verwundet wurden, Familie, Freunde
verloren, versuchte Goebbels die Lage in den letzten Apriltagen
1945 Hitler gegenüber mit der Situation am 5. Dezember 1757 bei Leuthen
im Dritten Schlesischen Krieg und dem damaligen Wiedererstarken des
Respekt der Truppe gegenüber dem preußischen König, Friedrich II., zu
vergleichen.
Was und wie er es da vorbrachte, wirkte sich beim Führer nicht mehr aus,
zeigte aber, wie sich gerade Goebbels an Phantome klammerte.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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