|
...
am 22. Juni 1941
Der auf zehn Jahre ausgelegte Nichtangriffspakt Deutschland /
Sowjetunion vom 24. August 1939 hielt Hitler nicht davon ab, Deutschland
nach Osten erweitern und dabei Russland überrollen zu wollen.
Er wollte Krieg und nebenbei Lebensraum im Osten und er wollte die
Untermenschen auch östlich des Deutschen Reiches eliminieren. Dass dazu
auch die geistige Elite Russlands gehörte, störte ihn nicht.
Der 22. Juni 1941 brachte der Sowjetunion eine Front von den Baltischen
Staaten bis zu den Karpaten, mit der die Führer in Moskau nicht
gerechnet hatten.
153 Divisionen mit knapp über drei Millionen Soldaten, 3.600 Panzern,
600.000 Motorfahrzeugen, 2.740 Flugzeugen, 7.184 Geschützen standen für
den Angriff für den 'Kreuzzug Europas gegen den Bolschewismus' zur
Verfügung.
600.000 Mann aus den verbündeten Staaten Ungarn, Rumänien, Finnland,
Slowakei und Italien kamen hinzu.
Gemäß dem Angriffsplan 'Unternehmen Barbarossa' stießen drei deutsche
Heeresgruppen schnell nach Osten vor.
Anfang September wurde Leningrad von sämtlichen Landverbindungen
abgeschnitten.
Die Stadt sollte aushungert werden.
Die Belagerung von 900 Tagen konnte den Widerstandswillen der
Eingeschlossenen nicht brechen.
Mit keilförmigen Panzervorstößen gelangen gewaltige Raumgewinne.
Ende 1941 waren das Baltikum, Weißrussland sowie große Teile der Ukraine
besetzt.
In den eroberten Gebieten begannen Einsatzgruppen mit ihren mörderischen
'Sonderaufgaben': die systematische Ermordung jüdischer Einwohner,
kommunistischer Funktionäre sowie der Sinti und Roma.
Bei Massenerschießungen, an denen sich auch Einheiten der Wehrmacht
beteiligten, fielen bis Ende 1941 rund eine halbe Million Menschen.
Die anfängliche Freude der Einheimischen, vor allem ukrainischen und
baltischen Bevölkerung über die Befreiung vom "stalinistischen Joch"
durch die Wehrmacht schlug in Hass um, aus dem sich ein von beiden
Seiten mit äußerster Brutalität geführter Partisanenkrieg entwickelte.
 |
Im Westen stand ein anderer Feind: England, mit dem
ein Ausgleich nicht zustande kam. Ohne diesen aber sollte der Ostfeldzug
nicht stattfinden.
Nun aber kam es zum Zweifrontenkrieg, der nach den Erfahrungen aus dem
Ersten Weltkrieg unbedingt vermieden werden sollte.
Da redete sich Hitler ein, er werde England in die Knie zwingen, wenn
er Russland, als dessen letztes Pfand, den letzten Festlanddegen, ihm aus der
Hand geschlagen hätte.
Am 22. Juni 1941 tönte um 05.30 Uhr
über alle Sender des Deutschen Reiches die Liszt-Fanfare und die
Proklamation des 'Führers', verlesen vom Reichspropagandaminister Dr.
Joseph Goebbels, in der es hieß, Deutschland müsse dem Komplott der
jüdisch-angelsächsischen Kriegstifter entgegentreten.
Daher habe sich der 'Führer' entschlossen das Schicksal und die Zukunft
des Deutschen Reiches und des Deutschen Volkes wieder in die Hand der
deutschen Soldaten zu legen.
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll
bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der
Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes
oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
|
|