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Thema des Tages
'Von Wagner zu Hitler'
... am 24. Februar
1893 wurde Friedrich Baser in Metz geboren.
Seine späten Schriften erschienen unter den Titeln:
'Symbolik der kleineren Kirchen,
Freikirchen und
Sekten des Westens'
'Musikheimat Baden-Württemberg'
'Das musikalische Heidelberg seit dem Kurfürsten.
Dem zaubrischen Dreiklang:
Deutscher Geist - Deutsche Musik -
Heidelbergs Höhen, Tal und Wälder'
'Johann Sebastian Bach im musikalischen und
geistigen Leben Heidelbergs'
'Grosse Musiker in Baden-Baden'
'Chopin: Seine große Liebe zu George Sand'
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Der Autor überlebte das Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde 97
Jahre alt.
Kaum jemand erinnert sich heute daran, was von ihm vor
1945 zu anderen Themen mit eindeutig anderer Tendenz
veröffentlicht wurde.
Vieles, was er damals von sich gab, ist heute vergessen, bzw.
wird nicht erwähnt, auch nicht unter:
Friedrich Baser
– Stadtwiki Karlsruhe
In anderen Publikationen wird der Hinweis gegeben, Friedrich Baser
sei seit 1941 Mitglied der NSDAP gewesen, der sich 1933
in der Zeitschrift 'Die Musik' in einem Beitrag unter dem Titel:
'Richard Wagner als Künder der arischen Welt'
darüber ausließ, dass der Dichterkomponist schon im 'Lohengrin'
den Weg zur Gralsburg als dem Heiligtum der arischen Rasse
weise, dass er aber das Ziel erst im 'Parsifal' in voller
Klarheit erreicht habe.
Weitere Themen von Friedrich Basers Tätigkeit im Dritten Reich
waren Abhandlungen über
'Hector Berlioz und die germanische Seele'
und
'Händel als Standeskamerad'.
Ziel derartiger Publikationen war, den Nationalsozialismus in
der deutschen Musik zu verankern und 'Das Judentum in der Musik'
den Volksgenossen vorzuführen.
Goebbels meinte hierzu in einer Rede bei den Reichsmusiktagen:
"Der Kampf gegen das
Judentum in der deutschen Musik, den
Richard Wagner
einmal, einsam und nur auf sich allein gestellt,
aufgenommen hat, ist deshalb heute noch unsere große,
niemals preiszugebende Zeitaufgabe, die allerdings jetzt
[...]
von einem ganzen Volke durchgeführt wird."
(Zitiert nach Mitteilungen der Düsseldorfer
Reichsmusiktage
vom 25.6.1938)
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Die Schmach von Versailles nach dem Ersten Weltkrieg sollte
getilgt werden durch eine Verbindung von Kunst mit einem
Heldentum, um damit den Anspruch auf Allgemeinherrschaft der
NSDAP zu untermauern.
Die Unterwanderung der Musik durch das Judentum sollte
verdeutlicht werden und der Kampf gegen diese Zerstörung alle
Schichten - in jeden Falle aber die intellektuellen Gruppen -
erreichen.
Bereits in den Schulen gehörte Wagners 'Judenartikel' zur
Lektüre.
Geschickt wurde vom deutschen Faschismus in die Werke Wagners
mit seiner imperialistischen Ideologie mehr hineininterpretiert,
als der Autor sich hat jemals träumen lassen.
Auf diese Weise war es möglich, die Verbindung von Richard
Wagner - als Vorkämpfer einer arischen Welt - zu Adolf Hitler
herzustellen.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Dieter Hansing
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