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... am 25. August 1941
Schon seit 1939 - gerade war der
Hitler-Stalin-Pakt abgeschlossen worden - sammelte Russland
Informationen über das Land und die Leute in Persien.
Es wurden genaue Geländeangaben für den militärischen Einsatz in
Aserbaidschan zusammengetragen und entsprechende Karten angefertigt.
Auch informierte man sich über die iranische Armee, kommandierende
Offiziere, Truppenstärke, Kampfkraft und Stationierungen.
3.800 Personen, bestehend aus kommunistischen Parteifunktionären,
Sicherheitsoffizieren, Milizionären, Logistikoffizieren,
Militärrichtern, Journalisten und Druckern sowie Eisenbahnern und
Geologen, schleuste man für Spionage in den Iran ein.
Dann verlegte Stalin bis zum 5. August 1941 Soldaten an die Grenze zum
Nachbarland.
Gerade war Nazi-Deutschland über Russland hergefallen, als Stalin den
Auftrag gab, in den Iran einzumarschieren, um die im Norden des Landes
gelegenen Ölfelder für sich zu gewinnen.
Die Briten waren an der Aktion beteiligt. Sie fürchteten, dass die Raffinerie
von Abadan, die sich im Besitz der Anglo-Iranian Oil Company
befand, in deutsche Hände fallen könnte. Die Raffinerie hatte 1940 acht
Millionen Tonnen Öl verarbeitet und war damit aus alliierter Sicht
bedeutsam für den Ausgang des Krieges.
Für die UdSSR war Iran von großer strategischer Bedeutung. Die deutsche
Wehrmacht hatte in den ersten Wochen des Deutsch-Sowjetischen Krieges im
Westen große Geländegewinne erzielt, und es gab für die Alliierten nur
die Möglichkeit, die im Rahmen des US-amerikanischen Leih- und
Pachtgesetzes zugesagten und kriegswichtigen Güter in die UdSSR über
eine Südroute zu transportieren.
Wegen der ablehnenden
Haltung des Schahs, mit den Alliierten zu kooperieren, beschlossen
Großbritannien und die Sowjetunion, Iran ab 25. August 1941 ohne
Kriegserklärung zu besetzen.
Die Invasion erfolgte an jenem Tag ab 3.45 Uhr. Schnell
und ohne größere Probleme. Vom Süden rückten die Briten vor, die Rote
Armee kam aus dem Norden.
Ohne die Unterstützung durch Verbündete waren die iranischen
Streitkräfte durch die britischen und sowjetischen Panzer und Infanterie
rasch überwältigt worden.
Das iranische Parlament nahm am 9. September 1941 einen
britisch-sowjetisch-iranischen Vertrag an, der eine permanente Besetzung Nordirans
durch sowjetische Truppen und des Südirans durch britische Truppen
vorsah, der mittlere Teil des Landes blieb unbesetzt.
Der Iran war bis zum Ende des Krieges 1945 in eine britische im Süden
und eine sowjetische Besatzungszone im Norden geteilt.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
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meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
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Dieter Hansing
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