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... am 25. Juli 1934 ermordet
Er konnte gut reden.
Kompensierte er damit sein geringe Körpergröße von
nur 1,51 m?
Nach abgebrochenem Priesterseminar studierte er Rechtswissenschaften in
Wien.
Als Mitbegründer der Deutschen Studentenschaft stellte er den Antrag,
dass deren Mitglieder 'deutsch-arischer Abstammung, nachweisbar
bis auf die Großeltern' sein müssen.
In der österreichischen Politik stieg er schnell auf, bestach durch
Fachkenntnisse auf dem Gebiet der Landwirtschaft, reformierte sie,
führte die Sozialversicherung für Bauern ein, konnte als deren Direktor die
Bahn aus dem Korruptionssumpf befreien und ebenfalls neu
aufstellen.
Durch die Römischen Verträge wurde Österreich unter ihm als Bundeskanzler an Ungarn und vor allem Italien gebunden, das
die Autonomie der
Alpenrepublik bestätigte und es vor dem Zugriff
Nazi-Deutschlands bewahrte.
Als allerdings der Duce in seinem Krieg in
Abessinien in Not geriet und den 'Führer'
des Deutschen Reichs
um Hilfe rief, ließ Mussolini auf Druck Hitlers Österreich fallen.
Am 25. Juli 1934 wurde Dollfuß von Otto Planetta, einem Mitbegründer der
Schutzstaffel der NSDAP (SS), der Leibwache für Adolf Hitler, während des
Juliputsches in Wien angeschossen und so schwer verletzt, dass er
verblutete.
Der Attentäter wurde zum Tode verurteilt und bereits am 31. Juli 1934 am
Würgegalgen hingerichtet.
Nach dem Anschluss Österreichs am 12. März 1938 wurden Straßen durch die
Nazis nach Planetta benannt.
Am Scharfrichter Johann Land, der den Tod Planettas herbeigeführt hatte,
rächten sich die Nazis. Im KZ Dachau kam er um.
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Zum Zeitpunkt des Attentats befand sich Hitler mit Entourage in
Bayreuth, wo damals regelrechte Festspiele stattfanden und der
sächsische Meister nicht in jedem Saal eines Dorfgasthauses
gespielt wurde.
NS-Informanten stürmten in den Zuschauerraum in die Loge des
'Führers', um ihn zu informieren, dass der Überfall in Wien
nicht günstig ausgegangen war.
Der tat so, als ginge ihn die
Sache nichts an, blieb auch noch Tage in Oberfranken, damit kein
Verdacht aufkommen könne, er sei der Initiator der Attacke.
Nach der
Röhm-Affäre und der
Dollfuss-Ermordung musste er etwas finden, das die schlechte
Meinung in der
Weltöffentlichkeit gerade rücken sollte.
1935 ergab sich für ihn die legale Rückführung des
Saarlandes in das Reich.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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