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... am 27. März
1886 geboren
Als Sohn von einem Aachener Steinmetz kam er schon in der
Kindheit mit der Gestaltung
von Gewerken in Berührung, sein Zeichentalent wurde früh erkannt.
Es
führte ihn über ein Architekturbüro in Aachen nach Berlin, wo er das
Ehepaar Riehl kennenlernte, das ein Einfamilienhaus mit einem jungen zu
fördernden Talent bauen wollte.
Ludwig Mies erhielt den Auftrag und baute 1907 als 21-Jähringer das
sogenannte Haus über dem See in Potsdam-Babelsberg.
Er wechselte ins Büro von Peter Behrens, in dem auch Walter Gropius
tätig war. Der schickte ihn als Bauleiter nach St. Petersburg, die Erstellung
der Deutschen Botschaft dort zu überwachen.
Die nächsten Projekte, die er in eigener Regie durchführen konnte, waren
Wohnhäuser in Zehlendorf, Gebäude in Krefeld für die Vereinigten
Seidenwebereien, das Wohnhaus Tugendhat in Brünn - alle von der
Öffentlichkeit positiv beurteilt.
Auch die Nazis fanden anfänglich Gefallen an seiner Arbeit und Ludwig
Mies van der Rohe sah sich der neuen Regierung positiv gegenüber:
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Eintritt in die
Reichskulturkammer 1934,
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Unterzeichnung des Aufrufs der
Kulturschaffenden
zur Unterstützung für Adolf Hitler im Völkischen
Beobachter 18. August 1934, was zu einer heftigen
Kontroverse zwischen
Goebbels und Rosenberg
führte, man könne nicht 'Barlach, Nolde und Ludwig
Mies van der Rohe' als gerade bekämpfte Kultur-
bolschewisten bitten, für
Hitler einzutreten.
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Eintritt in die NS-Wohlfahrt 1934,
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Teilnahme
an der Ausstellung Deutsches Volk -
Deutsche Arbeit 1934,
-
Entwurf für den
deutschen Beitrag zur Weltaus-
stellung in Brüssel, 1934.
Dennoch geriet
er immer mehr ins Abseits und so nahm er 1935 ein Angebot für einen
Lehrstuhl für Entwerfen an der Harvard University in Boston und einen
für die Leitung der Architekturabteilung am 'Armour Institute' in Chicago
an.
Hitler und Goebbels waren nicht gewillt, von ihrem Vorhaben des
unerbittlichen Säuberungskrieges gegen die letzten Elemente der
Kulturzersetzung abzurücken.
Als daher Mies von der Rohe
1938 - im Rahmen der Aktion 'Entartete Kunst' - wie auch Ernst Ludwig
Kirchner, Max Pechstein, Oskar Kokoschka der Austritt aus der
Preußischen Akademie der Künste nahegelegt wurde, übersiedelte er in die USA, wurde 1944 amerikanischer
Staatsbürger und errichtete architektonisch herausragende Bauten.
Nach dem Krieg beauftragte ihn der Senat von Berlin, die Neue
Nationalgalerie in der Nähe von Scharouns Philharmonie zu erbauen.
Hierfür kam er aus Amerika mehrfach an die
Baustelle, um sich über den Baufortschritt zu informieren.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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