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... ab 28. November 1943
Frankreich blieb außen vor, man wollte unter sich sein, traf sich erst in
Kairo, Roosevelt und Churchill, besprach die Lage nach dem Krieg und
begegnete dann Stalin in Teheran.
Churchill war ihm gegenüber nicht aufgeschlossen, traute er Stalin nicht, denn der
hatte 1939 mit dem Griff nach Finnland begonnen, also suchte der Russe,
sein Gebiet zu erweitern.
Das widersprach dem, was der Westen sich unter einer Friedenslösung
vorstellte:
Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Freiheit von Furcht und Freiheit
von Not, das Recht auf Selbstbestimmung und die Ablehnung von
Territorialgewinn durch Kriegshandlungen.
Stalin gab sich in Teheran dagegen jovial, brauchte er doch die beiden
Atlantik-Mächte, ohne deren Unterstützung durch Waffenlieferungen und
die von ihm geforderte - und erst im Juni 1944 umgesetzte - Westfront
durch die Landung von Amerikanern und Briten an der Kanalküste,
waren seine Erfolgsaussichten zur Durchsetzung des Kommunismus in Europa
gering.
Er stellte sich - im Gegensatz zur Agrarisierung Deutschlands - eine
Aufteilung der Staaten in Kontinental-Europa wie auf dem Balkan vor.
Der Goebbels'sche 'Völkische Beobachter' publizierte Headlines wie:
'Morgenthau gründet Judenbank zur Ausplünderung
der Welt'
'Moskaus Plan: Sklavenarbeit des deutschen Volkes'
'Das Treffen des bolschewistischen Diktators mit seinen
demokratischen Trabanten'
'Der verlogene Wunschzettel von Teheran. Weltsklaverei als Ziel
der drei großen Räuber'
'Drei Weltgangster tagten in Täbris'
'Der brutale Imperialismus des Dollars'
'Die Unschlüssigkeit der Drei-Gauner-Konferenz'
Ralf Georg Reuth: Kommentar zu 'Joseph
Goebbels Tagebücher'
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Später dann,
in der Konferenz von Jalta im Februar 1945, bekam Russland die Baltischen
Staaten, die Tschechoslowakei und die Balkanstaaten zugesprochen.
Damit standen sich nach dem Krieg die Westmächte mit den auch vor dem
Krieg existierenden Staaten, Norwegen, Schweden, Dänemark, Holland,
Belgien, Luxemburg, Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, einem
Westteil Deutschlands dem gewachsenen Bereich unter sowjetischer
Einflussnahme gegenüber, da die Westgrenze Russlands sich quasi bis an
die Oder und Neiße herangeschoben hatte.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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