Theater Regensburg

  
  28.06.08

      Premiere
    
Giacomo Puccini
    'Manon Lescaut'

      "Unverschämte Irreführung"
 

 

 
 


Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
 

 
 
 

Announcement Theater Regensburg
 

Manon Lescaut

Lyrisches Drama in vier Akten

Text nach Abbé Prévost von Luigi Illica, Domenico Oliva, Marco Praga, Ruggero Leoncavallo,
Giuseppe Giacosa, Giacomo Puccini und Giulio Ricordi

Musik von Giacomo Puccini (1858-1924)

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Tragische Oper in zwei Aufzügen
Dichtung von Felice Romani
Musik von Vincenzo Bellini (1801-1835)
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung: Raoul Grüneis
Inszenierung: Gregor Horres
Bühne und Kostüme: Frank Lichtenberg
 

Leidenschaftliches Gefühl, starke Kontraste, ein ganz und gar unsentimentaler Blick auf Menschen aus Fleisch und Blut, auf ihre Schwächen, aber auch auf ihr Leiden an Willkür und sozialer Unterdrückung – in seiner Oper „Manon Lescaut“ gelang Puccini ein faszinierendes Spektrum an Farben und Stimmungen.
Die junge hübsche Manon, die ihren Geliebten Des Grieux ohne zu zögern verlässt, um mit dem betuchten, wenngleich ungeliebten Geronte zu leben, verfügt über einen so ausgeprägten Hang zu luxuriöser Zerstreuung, dass sie ihrer Lust am Vergnügen ihr persönliches Glück, am Ende sogar ihr Leben opfert. Denn obwohl sie sich entschließt, zu Des Grieux zurückzukehren, will sie die beruhigende Sicherheit materiellen Wohlstands nicht missen. Hätte sie darauf verzichtet, ihren Schmuck zusammenzupacken, als die Polizei auf Veranlassung Gerontes vor ihrer Tür erschien, wäre sie der Verhaftung und anschließenden Deportierung möglicherweise entgangen. Doch so endet sie mit Des Grieux in einer endlosen Wüste Amerikas.

Puccini musste sich mit seiner Oper an Jules Massenets „Manon“ messen und war bei der Arbeit mit seinen zahlreichen Librettisten bestrebt, möglichst keine Parallelen zu Massenet erkennbar werden zu lassen. Tatsächlich sind die beiden Werke grundverschieden. Puccini selbst meinte einmal: „Massenets Musik wird eben französisch empfunden sein – Puderquaste und Menuett –, die meine italienisch – Leidenschaft und Verzweiflung.“ Leidenschaft und Verzweiflung, aber auch eine gehörige Portion Realismus haben aus dem Stoff die mitreißende und am Ende erschütternde Geschichte einer eigenwilligen jungen Frau von starker Anziehungskraft gemacht – keiner Heldin, aber eines „Mädchens mit Herz“.

 
 
Enrico Lee, Tenor   
 
1975 in Tae-gu (Südkorea) geboren
• 2003 Abschluss des Studiums mit dem »Bachelor
of Music« an der Seoul-National Universität und Beginn
des Gesangsstudiums an der Hochschule für Musik Köln
• 2001 und 2002 mehrfacher 1. Preisträger bei
Gesangswettbewerben in Korea
• 1998-2003 zahlreiche Konzerte (Lied und Oper) in Korea
• 2003 Beginn des Studiums bei Prof. Monika Pick-
Hieronimi an der Kölner Musikhochschule
• seit 2005 bis 2008 Festengagement am Stadttheater
Eisenach und Gast am Stadttheater Görlitz
• 2006 Alfredo am Staatstheater Schwerin
Spielzeit 2008/09
  Ensemblemitglied am Theater Regensburg

 
Opernrepertoire   
Monteverdi Lukano
Mozart Tamino
Weber Max
Rossini Graf Almaviva
Wagner Walter von der Vogelweise
Verdi Rodolfo (Luisa Miller), Alfredo
Gounod Faust
Strauß Alfred
Bizet Don José
Puccini Des Grieux, Rodolfo, Pinkerton
Künnecke Ein Fremder
Konzertrepertoire  
Verdi Requiem
 
Besetzung      
Manon Lescaut Christina Lamberti / Katharina E. Leitgeb    
Lescaut, ihr Bruder Seymur Karimov / Adam Kruzel    
Chevalier Renato Des Grieux, Student Enrico Lee    
Geronte de Ravoir Sung-Heon Ha    
Edmond, Student Jung-Hwan Choi / Dae Young Kwon    
Detektiv Sang-Sun Lee / Martin-Jan Nijhof    
Sängerin Mirna Ores / Anna Peshes    
Barkeeper Kalle Koiso-Kanttila / Karsten Münster    
Tänzer Mirko Lodderstedt    
Freier Kalle Koiso-Kanttila / Karsten Münster /
Arpad Vulkan
   
Joe Seymur Karimov / Steffen Köllner    

Übernommen am Abend  nach der Premiere am 28.6.2008
Gesehene Besetzung: in bold letters

 
 

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Niemand ging beim
FEinführungsvortrag darauf ein, dass im Jahr 1965 'Boulevard Solitude' - eben die Manon-Story - von Henze in Regensburg gegeben wurde.

Regieassistenz: Friederike Bernau gemeinsam mit Urs Haeberli, der nun in Kaiserslautern am Pfalztheater als Künstlerischer Betriebsdirektor und Stellvertreter des Intendanten wie auch als Regisseur tätig ist.
Dessen 'Tiefland'-Produktion als letzte der Ära List bleibt in Erinnerung, allerdings in unrühmlicher.

Dass der nun dort als Vertreter des Intendanten und Frau Bernau 'nur' Chefdramaturgin und für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in Regensburg tätig ist, kann doch wohl nur damit zusammenhängen, dass 'Frauen an die Macht' sich immer noch nicht durchgesetzt hat.
Oder gibt es da nicht doch noch andere Gründe, dass es bei ihr nicht voran geht?



 

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Als Regisseur und Bühnen-/Kostümbildner sehe man ein Theaterstück wie ein altes Gebäude, das bei einer Begehung zeige, Stellen seien nicht zeitgemäß, meinte Herr Lichtenberg bei der Einführung zur 'Manon' am 22.6.2008.

Um ein Werk dem heutigen Publikum plausibel zu machen, müssten individuelle Veränderungen vorgenommen werden.

Die allerdings dürfen - meint der kritische Beobachter - nicht dazu führen, ein Werk zu zerstören - wie es jetzt dieser Frau Gürbaca an der DOB mit 'Holländer' gelungen ist. Das Publikum wäre gerne auf die Bühne gesprungen, um ihr seine Meinung direkt ins Gesicht zu schreien.
In RBG war die Dame ja auch schon mit 'Cavalleria' und 'Bajazzo' - und stank ab. Selten hat man hier eine stärkere Opposition gehört.

Bemerkungen_zu_'Cavalleria'_-'Der_Bajazzo'_ -_Theater_Regensburg

Wo die Grenzen bei einer 'Aktualisierung' liegen dürfen, hat letztendlich der/die Intendant/in zu entscheiden und einzugreifen, wenn das Konzept nicht schlüssig ist und die Gefahr besteht, es wird am Publikum vorbei inszeniert.

Aber da gibt es Theaterleiter, die haben selber keine Ahnung - und die Ober-Bürgermeister auch nicht, die sie einstellten und da kann man sich vorstellen, was dabei herauskommt.
Fnmz/2008/06/leiter-rohde.shtml

Noch schlimmer, wenn das Publikum nicht merkt, was ihm aufgetischt wird, weil es sich nicht genügend auskennt.
 

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In Regensburg, an dessen Metropol-Theater geschieht es nun auch mit Billigung des ehemaligen Coburger und Pforzheimer Theaterdirektors, dass die Musikdramaturgin, eine Frau Schmidt, samt und sonders Bühnen-/Kostümbildner Frank Lichtenberg, Generalmusikdirektor Grüneis und vor allem Gregor Horres als Regisseur sich hinsetzt und den paar Hanseln als Publikum während des Einführungsvortrages weismachen will, sie gäben Informationen zu 'Manon Lescaut', Text nach Abbé Prévost von Luigi Illica, Domenico Oliva, Marco Praga, Ruggiero Leoncavallo, Giuseppe Giacosa, Giacomo Puccini und Giulio Ricordi, Komposition Giacomo Puccini.

Da wird bei der Matinee eine Stunde und 25 Minuten gelogen, dass sich die Balken biegen - oder hatten die Herrschaften - Frau Schmidt bekommt von Herrn Theaterdirektor Weil auch noch Geld dafür, dass sie dem Publikum etwas vormacht -  nicht bemerkt, dass man ein Stück von Gregor Horres spielen werde, unter Benutzung der Texte, wie oben angegeben, und unter Verwendung der Musik von einem Herrn Puccini.

Hätte Frau Dramaturgin Schmidt den Lauschenden dies am 22.6.08 mitgeteilt, wären klare Verhältnisse geschaffen, so ist aber durch Lug und Trug, die Öffentlichkeit in die Irre geführt worden.
 

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Hinzu kommt, dass die Göhring'sche Übertitelung im 1. Akt nicht (soll das Publikum sich schon an Stromsperren gewöhnen?) und fürderhin nur schwach funktionierte, so dass man die Sprüche nicht ordentlich mitbekam. Wie schön passte: "und du willst Amerika besiedeln?"

Keine Spur von Amerika - Text, ob nun Deutsch im Übertitel oder im Italienischen Original passen so überaus grandios nicht zusammen, mit dem was auf der Bühne passiert. Das hat Frau Schmidt ja schon häufig hinbekommen, so dass Diskrepanzen zwischen Übertitel und Bühne mittlerweile an der Tagesordnung sind.

Eine Unverschämtheit von dem Regensburger Theaterdirektor - diesen Schmarrn und zusätzlich die Schmidt'schen Lügengeschichten in der Matinee zu gestatten.


Die Kantine im ersten Akt - die Klamottierung der Darsteller, Adam Kruzel sieht aus, als käme er gerade als Jack - the ripper von 'Lulu': "nicht einmal ein Handtuch haben die Leute."
Das Nobelrestaurant im 2. Akt mit beleuchteten Balustraden und Revuetreppe (zu kurze Trittstufen, da legt sich bald einer hin) - da passte das Finale schon überhaupt nicht und wenn man die Hälfte streicht, kann das nicht durchfallen.
Das Einsammeln der Preziosen gab es nicht - irgendwas lässt die großartige Frau Schmidt von 'Smaragd' im Übertitel faseln - Blödsinn sondergleichen, kein Edelstein ist zu sehen.
Diese Schlüsselszene - Manon setzt ihr Leben aufs Spiel, weil ihr Geld und Juwelen wichtiger sind als möglichst schnell zu fliehen - geht völlig unter, warum, wer, nämlich  Geronte ihr mit seinen Bodyguards nachstellt, ist nicht erkennbar.
 
Im 3. Akt das Versammeln der 'Zu-deportierenden'. Da werden von einem russischen Mafioso Namen verlesen, nichts rührt sich, alles steht rum, keiner weiß, was los ist, offensichtlich der Chor auch nicht und vor das Finale 4. Akt wird eine Schamwand auf die Bühne gedreht, damit man die durch große Knallerei Erschossenen nicht länger ansehen muss.

Toll - man erkennt dann, reflektiert in den Scheiben der Trennung, Herrn Grüneis den Takt schlagen - hat er das gewünscht, dass er auch mal von vorne zu sehen ist?

Man kann das natürlich alles machen, um zu zeigen, wie 'modern' man ist, nur muss klar werden, es handelt sich nicht um die 1893 uraufgeführte 'Manon'.

Es darf nicht das Publikum durch Vortäuschung ins Theater gelockt werden.

Kritik_'Manon_Lescaut'_Oberpf._Metropol_Theater_Regensburg_Rep.Vorst._12.10.08
 

 

Was nun die Regensburger Manon an dem Regensburger Des Grieux finden soll - versteht kein Mensch. Vielleicht hat sich im Zwischenakt von 1 zu 2 etwas getan, dass Manon nicht mehr vergessen kann!?!
Aber diese ausgewachsene schöne Frau auf high-heels mit dieser einen halben Kopf kleineren Jammergestalt, diesem 'Buberl', das den ganzen Abend in seinem T-Shirt und gelegentlich Ledermantel darüber nach 'Mama Manon' schreit.

Nichts gegen Enrico Lee, aber er ist falsch besetzt - das ist kein Des Grieux - und wenn Johannes Schaidinger, mit kümmerlichen Werten wiedergewählter Oberbürgermeister von Regensburg ("wir wollen mehr sein als die Metropole der Oberpfalz") nicht genügend Geld für adäquate Sänger zur Verfügung stellt, dann kann man diese Stücke eben nicht machen, Herr Regensburger Theaterdirektor.

Es ist unmenschlich wie dieser Tenor gequält wird - aber das ist doch Wurscht, der hat ja nur einen Stückvertrag, egal, was mit dem wird, wenn die Stimme weg ist.
Soll er halt ans Fließband bei Samsung gehen.


Hemminki, Suttner - alles Überforderte am Wege des erst Coburger, dann Pforzheimer, dann Regensburger Theaterdirektors - ein menschliches Elend, das da angerichtet wird.
Wen interessiert denn das alles!?

Doch nicht nur beim Des Grieux - wie soll in nächster Zeit das die Leitgeb schaffen - die eine Manon, vorne an der Rampe, ohne 'Triumph krönt die Figur' und  bei dem Krach, den der jetzige GMD den ganzen Abend über veranstaltet?
She has been warned.

Aber Herrn Grüneis steht ja nach dieser Saison und seinem Weggang aus RBG "alle Welt" offen.
Und Herr Livenson wird als 1. Kapellmeister nach Regensburg verpflichtet!

Wenn derjenige als GMD kommt, der damals 'Barbier' dirigierte - und Sevenich als Bartolo an die Rampe trat und Frau List fragte, was das mit den Tempi werden solle - dann viel Spaß!

Wie weit Regensburg mit seinem Theater bereits herunter gekommen ist, zeigt der unverhältnismäßig hohe Einsatz von Statisten, die machen allerdings ihre Sache - gerade im 2. Akt fabelhaft.
Mirko Lodderstedt - überhaupt der Inspizient, hier als Tänzer - was für Talente da schlummern. Herr Choi als Dirigent - allerdings klebt der am Grüneis, damit der Chor nicht alles durcheinander bringt.

Man setze dann doch das Verwaltungspersonal ein, die sind jeden Tag da und so kann man, ohne Zusatzkosten zu verursachen, wunderbar auffüllen.

Striese lässt grüßen!

Kein Maßgeblicher schreitet ein, wenn Unfähige unsere einst so hoch gerühmte Deutsche Theaterkultur kaputtmachen.

Gerade ist Eisenach zu gemacht worden, da standen am Ende in der 'Fledermaus' auch Bürger der Stadt auf der Bühne.
Wann ist Regensburg dran? Die wirtschaftliche Lage der Stadt wird sicherlich schwieriger.
Vielleicht heißt es bald:
'Das Oberpfälzer Metropol-Theater wurde unter Weil abgewickelt?'
 

 
Und was bleibt am Ende der Saison 2007/2008 mit den drei Uraufführungen?

Klar ist, der Regensburger Theaterbesucher muss feststellen:
'Der Hutmacher' hat
'Das Collier des Todes' in
'Die blaue Donau'
geschmissen und alle drei Stücke verschwinden damit im Abgrund des Vergessens.

Rausgeworfenes Geld !

Der Regensburger Theaterdirektor will aber doch noch 'Die Frau ohne Schatten' in der Coburger Fassung machen.
Ist die Gattin dann Färberin oder Amme? Kaiserin dürfte ja wohl nicht mehr gehen.
Wir wollen es doch nicht übertreiben, diese Rollen in dem Alter.

"Frau, geh nach oben, der Weg ist frei" - genügte ja in ihrem Falle auch.

Man wird ja schon als Masochist bezeichnet, wenn jemand erfährt, man besuche Vorstellungen im Theater der Metropole der Oberpfalz und noch schlimmer, man habe ein Abonnement.

Und dennoch - auf voll-bezahlte Tickets hingehen, keine Vorzugskarten in Anspruch nehmen und sich ein Bild machen, wieder und immer wieder, nur dann kann man das Unglaubliche den Verantwortlichen um die Ohren schlagen.

Finally, man kommt nicht drüber weg - behauptete schon am 22.6.2008 eine Christina Schmidt glatt, in die 'Original-Manon' einzuführen.
Betrügt sie doch das Publikum, wenn sie vorgibt, Regensburg spiele die Handlung der Puccini-Manon. Täte man es, brauchte sie nicht auszuführen, die Story stimme mit den jetzigen Voraussetzungen nicht mehr überein, denn eine Familie schicke heute die Tochter nicht mehr in ein Kloster, weil man für sie, z.B. aus finanziellen Gründen,
nicht mehr sorgen könne.

Kolossal witzig, was Frau Musik-Dramaturgin da von sich gibt!

Trouble in Regensburg wird sie in jedem Fall kriegen, denn sie zeigt sich in der nächsten Spielzeit auch noch als Regisseurin von 'Trouble in Tahiti'.
 
 

Als Premieren-Abonnent Theater Regensburg und Abnehmer von Karten aus dem freien Verkauf
dieses und anderer Theater veröffentliche ich auf dieser privaten Homepage meine Meinung.
Ich
verstehe die Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf nach meiner Auffassung zu Geglücktem oder Misslungenem.
Neben Sachaussagen enthalten die Texte auch Überspitztes und Satire.
Für diese nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5 Grundgesetz in Anspruch.
In die Texte baue ich gelegentlich Fehler ein, um Kommentare herauszufordern.
Dieter Hansing

 

 


 

 


 

 

 



 

 



 

 



 

 

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