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Jahre sind ins Land gegangen:
Heute genießt sie den wohlverdienten Ruhestand oder hütet der Tochter
ihr Kind:
Brigitte Umlauf.
Anfang der 80er war sie Konstanze Mozart in einer Inszenierung von Peter
Shaffers 'Amadeus' durch Horst Alexander Stelter.
Walter Sacher war Mozart - Salieri dargestellt durch Paul Gorden -
später unkündbar damals wie heute Michael Heuberger.
Er öffnete seinen eigenen Schallplattenschrank, um die Einspielungen im
Rahmen der Produktion zu ermöglichen, zumindest zu erleichtern.
Wie oft tritt er neben seinem Vertrag als Schauspieler am Theater
Regensburg auf:
- letztmals in Berlin beim Konzert der Regensburger
Domspatzen beim
Bundespräsidenten oder
- er gibt dem OB von RBG Etzes, wie der sich mit der
Weihnachtsgeschichte präsentieren soll.
Bei der Einführung zur
Inszenierung 'Amadeus' am 15.1.06 redete er mehr als der Regisseur oder
der Bühnenbildner.
Was tut sich da? Will er denn Nachfolger des Theaterdirektors Ernö Weil
werden -
irgendwann!?
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Im Herbst 1830 entsteht auf Boldino, außer dem Schluss von
'Jewgeni Onegin', das Dramolet 'Mozart i Saljeri'. Alexandr
Puschkin hatte sich auf das väterliche Gut zurückgezogen, um die
schöpferische Ruhe zu finden.
Für seine Kurztragödie zum Verhältnis des Genies Mozart zu
seinem Zeitgenossen Salieri benutzt Puschkin Gerüchte, die sich
seit dem Tod Mozarts gehalten haben.
Danach soll Mozart mit seiner Frau Konstanze auf einer Bank im
Park gesessen haben, danach "[...] fing Mozart an vom Tode zu
sprechen, und behauptete, daß er das Requiem für sich setze.
Thränen standen dem empfindsamen Manne in den Augen >Ich fühle
mich zu sehr, sagte er weiter, mit dauert es nicht mehr lange:
gewiß, man hat mir Gift gegeben! Ich kann mich von diesem
Gedanken nicht loswinden.< [...]"
(Volkmar Braunbehrens,
Salieri, München, 1992, Seite 13)
Unbewiesen ebenso, dass Ignaz Moscheles bei einem Besuch am
Krankenbett Salieris ihn wirklich sagen hörte, er habe Mozart
nicht nach dem Leben getrachtet und ihn schon gar nicht
vergiftet.
"[...] Obgleich dies meine letzte Krankheit ist, so kann ich
doch auf Treu und Glauben versichern, dass nichts Wahres an dem
absurden Gerücht ist; Sie wissen ja, - Mozart, ich soll ihn
vergiftet haben. [...]"
(Volkmar Braunbehrens,
Salieri, München, 1992, Seite 15)
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In seinem Werk beschreibt Puschkin dezidiert wie Mozart zu
Salieri kam, um ihm etwas vorzuspielen, was ihm nachts
eingefallen war.
Salieri erkennt die Größe dieser kurzen Kompositionspassagen und
fühlt sich bestätigt, er habe als Mittelmäßiger das Genie vor
sich. Er haderte schon früher mit dem Schicksal und Gott, dem er
sich durch Wohltätigkeiten verschrieb, trotz aller guten werke,
nicht der Unsterbliche Komponist geworden zu sein. Er will Rache
nehmen an Mozart und seinem Talent.
Salieri lädt Mozart zum Essen. Während dieser nach Hause geht,
um kurz Konstanze mitzuteilen, dass er später käme und sie solle
nicht auf ihn mit dem Essen warten, schüttet Salieri Gift ins
Glas Mozarts, das dieser nach Rückkehr ins Haus Salieris leert.
Mozart verlässt Salieri, da es sich nach dem Gastmahl nicht mehr
wohl fühlt.
Durch diese dramatische Ausarbeitung verdichtet Puschkin fünf
Jahre nach dem Tod Salieris und fast 40 Jahre nach dem Ableben
Mozarts die Legende, Mozart sei durch das Gift eines
natürlichen, unnatürlichen Todes gestorben.
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Shaffer - 1926 in Liverpool
geboren - schreibt für das Theater und ist einer der
erfolgreichsten Dramatiker Englands.
1954 erscheint 'The Salt land', 1958 'Five Finger Exercise'.
1979 publiziert er seine Version über das Verhältnis Salieri /
Mozart unter dem Titel 'Amadeus' und fügt Entscheidendes hinzu:
Da die Werke verstorbener Komponisten im ausgehenden 18.
Jahrhundert selten weiterhin aufgeführt wurden, greift Shaffer
das Gerücht auf, Salieri habe sich in wachen Momenten seines
langen Siechtums von 1822 bis zu seinem Tode 1825 zur Vergiftung
Mozarts von seiner Hand bekannt, um wenigstens im Tod durch
dieses Gerücht an das Genie Mozart gebunden zu sein und für die
Nachwelt - wenn auch in Hass - in Erinnerung zu bleiben.
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Besetzung 20.01.06 -
Theater Regensburg |
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Antonio Salieri |
Michael Heuberger |
Wolfgang Amadeus Mozart |
Valentin
Stroh |
Constanze, seine Frau |
Barbara Schedivy |
Joseph II. |
Oliver Severin |
Graf Johann Kilian von
Strack |
Heinz Müller |
Graf Franz
Orsini-Rosenberg
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Peter Heeg |
Baron Gottfried van
Swieten |
Martin Hofer |
Venticelli |
Doris Dubiel,
Silvia Rohde
Silvia van Spronsen |
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'Die Schwarzen' |
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Inszenierung |
Georg Mittendrein |
Bühnenbild |
Bernhard Kilchman |
Kostüme |
Ulla
Röhrs |
Licht |
Klaus
Herbert Welz |
Dramaturgie |
Rolf
Ronzier |
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes
und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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