Offizielle Mitteilung der Stadt
Regensburg
In seiner Sitzung am 14. März 2006 hat sich der
Kulturbeirat der Stadt Regensburg
gegen die Fortführung des KultuRklubs ausgesprochen.
Das Votum wird jetzt dem Kulturausschuss vorgelegt.
Der
Kulturbeirat hatte sich bereits im November 2005 mit der
Zukunft des KultuRklubs befasst
und aus seinen Reihen eine Arbeitsgruppe gebildet.
Dieser Arbeitskreis legte dem Kulturbeirat am 14. März
2006 ein einstimmiges Votum vor.
Der KultuRklub sollte in seiner auf die
Kulturhauptstadtbewerbung ausgerichteten Form nicht mehr
existieren.
Ein „Aufwärmen“ dieser Veranstaltung sollte nicht weiter
verfolgt werden.
Oberbürgermeister Hans Schaidinger erklärte, die Stadt
Regensburg habe sich ganz bewusst bei der Entscheidung, ob
der KultuRklub weitergeführt werden soll, zurückgehalten,
da der Kulturbeirat sich selbst eine Meinung bilden und
dann einen Vorschlag machen wollte.
Er sei aber doch erstaunt über das deutliche Zeichen, das
der Beirat mit dieser Entscheidung gegeben habe.
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Noch am
13.3.06 wurde die Frage an den Oberbürgermeister der Stadt
Regensburg gestellt:
Was wird aus dem KultuRklub, der doch am 17.3.05 - also
vor einem Jahr - als notwendige Einrichtung der Stadt
beschworen wurde, auch wenn Regensburg mit seiner
Bewerbung um die Europäische Kulturhauptstadt 2010 gescheitert war.
Ein Koffer voller Ideen war aus der Bewerbung übrig
geblieben und an jenem denkwürdigen Abend hatte
der Oberbürgermeister ausgeführt, die Messlatte in kultureller
Hinsicht liege jetzt weit oben und dort solle sie auch
bleiben und sich die Stadt an ihr in kultureller Hinsicht
orientieren.
Hat der Kulturbeirat Angst, diese Messlatte nicht
erreichen oder gar überspringen zu können, gibt es keine
Projekte, die Stadt im Ansehen in kultureller Hinsicht
weiter zu bringen?
Erschreckend, dass der KlutuRbeirat nun einstimmig die
Weiterführung der KultuRklubs ausschließt, den ein Jahr zuvor äußerte sich
der Oberbürgermeister von Regensburg ganz anders:
Der Oberbürgermeister von Regensburg
meinte am
17.03.05
Die Bewerbung habe viele Ideen erbracht und "wir müssten doch
verrückt sein", ließe man einfach zu, dass alles wieder in sich
zusammenfalle. Die Stadt habe sich durch die Bewerbung eine
Messlatte übergelegt, dafür, was sie als angemessene, kulturelle
Atmosphäre, Aktivität betrachte. Und man solle diese Messlatte nicht einfach
wieder tiefer hängen, man solle sie da oben lassen und die
Aktivitäten, derer, die in der Stadt geschehen, an dieser höher
liegenden Messlatte orientieren.
Diesen Ehrgeiz solle man sich
erhalten.
Der Koffer voller Ideen solle uneigennützig und ohne Egoismen zu
entwickeln, zur Realisierung verwendet werden. Hierfür stünde
auch Geld, dass für die Bewerbung nicht verbraucht wurde, als
Startkapital zu Verfügung, wenn der Freistaat, der es ja bereit gestellt habe, es nicht wieder zurückverlange.
Die im
Koffer befindlichen Ideen sollten nicht am Geld gemessen werden, was
sie zur Realisierung benötigten, sondern nach der Überlegung: was
bringt uns was, was genügt dieser Messlatte, was ist interessant und
was hält diese Aufbruchstimmung in der Stadt am Leben.
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Ein Jahr
später sprach der Oberbürgermeister in seinen
Ausführungen am 13.3.06 von
Zielen, die er für die Stadt und für sich formuliere.
Von seinem Ziel einer Stadthalle und gar am Donaumarkt ist
er nach wie vor und auch heute weit entfernt. Die Bürger
wollen keine Veränderungen, selbst wenn sie zustimmten, Themen aus der Emotionalität - wie die Stadthalle -
herauszunehmen und in eine sachliche Diskussion zu
überführen.
Ziele wie die Metropolgemeinschaft Regensburg mit Weiden,
Pilsen, Budweis, Linz tangieren die Bürger nur am Rande,
sie bedeuten keine Einschnitte in ihr tägliches Leben. Also gibt
es keine Opposition.
Osttangente, Ersatzbrücken berühren
unmittelbar oder auch das Kampa-Biodiesel-Werk geht sie
etwas an und sie wehren sich. In Straubing rührt sich keine
Hand, die eine solche Einrichtung verhindern will.
Und zu Zielen im Bereich der Kultur - zum Beispiel in
Bezug auf das Theater Regensburg - sprach er gar nichts.
Haben er und die Stadt da keine Ziele ?
Was bleibt jetzt noch ?
"Das Theater
einer Stadt ist das Zeichen ihrer kulturellen Geltung."
Das Theater muss gemäß einer Tageszeitung sparen, der
Freistaat schießt nicht mehr in bisherigem Umfang zu.
Laut Aussage der Stadt gleicht diese die Menge
des fehlenden Geldes aus und lässt das Theater nicht im Regen
stehen.
Was stimmt nun?
Die Stadt sagt, wir geben Euch das Geld, das der
Freistaat nicht mehr bereitstellt - die Betroffenen meinen,
ihr Leid klagen zu müssen, über fehlende Zuschüsse.
Nochmals, was stimmt jetzt?
Wenn nun aber der Theaterdirektor meint, verlautbaren
lassen zu müssen, er werde sich einschränken mit
Neuproduktionen, dann fragt sich der Laie:
'Was macht der Mann mit dem vielen Geld?'
Steckt er es gar in zusätzlich angemietete Räume oder ist
die Personaldecke im Bereich der Verwaltung zu dünn - nach
seiner Auffassung ?
Jetzt, wo er auf dem dicken Sofakissen einer
Vertragsverlängerung sitzt, sich keine lebensbelastenden
Aufregungen aus einer Existenzbedrohung ergeben,
wird von vor 10 Jahren Bewährtes 'neu produziert' und
Angekommenes aus der vorhergehenden Spielzeit wieder
aufgenommen.
Aber es kostet natürlich Geld die neue
Ticketing-Maschinerie, damit man von daheim die
Eintrittskarte kaufen, bezahlen, ausdrucken kann.
War längst fällig, aber wurde in den Jahren seit 2002
nicht realisiert.
DH

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