Da steht er nun - der
arme Tor und ist so klug als wie zuvor.
Dabei kam doch Einer, nahm sich ein Herz, stand an öffentlichen
Plätzen und sammelte - Stimmen.
Er brachte 7000 zusammen - die alle sprachen sich für eine
Stadthalle am Donaumarkt aus. Endlich einer, der mal für
etwas war, in der Stadt an der Donau.
Wie Kai aus der Kiste kam er und machte der Stadt mit ihren
Fraktionen ein Präsent.
Aber keiner der Fraktionsvorsitzenden plus Oberbürgermeister war
so recht erfreut, denn nun steht die Entscheidung an - was mach ich
mit dem Votum, denn eben war ja von den Bürgern in einer Umfrage
gegen den Donaumarkt entschieden worden.
Frei nach Grillparzer's 'Bruderzwist im Hause Habsburg' geht in Regensburg
der 'Bürgerzwist' weiter, konnten und können sich die Bürger nun
wieder auf die eine oder andere Seite stellen.
Winkt der Stadtrat am 22.6. die Angelegenheit durch, muss er mit dem
nächsten Bürgeraufstand rechnen - der dann wieder gegen die
Stadthalle am Donaumarkt.
Wie es die Abgeordneten im Rathaus auch dreh'n und wenden, es kann
nur falsch sein.

Seit mehr als 20
Jahren diskutiert die Bevölkerung über dieses öffentliche Bauwerk -
das seit 20 Jahren unbedingt benötigt wird - nur bisher steht es
immer noch nicht und die Stadt existiert weiter.
Ein CSU-Bürgervorsteher stolperte bereits über das Gebäude, die
nachfolgende SPD-Oberbürgermeisterin fasste die Sache erst gar nicht
an und nun hat der jetzige OB wieder die heiße Kartoffel in der Hand
und legt sie von links nach rechts.
Volksbefragungen wurden gerade in den letzen 10 Jahren durchgeführt,
ohne dass die Bevölkerung aufgeklärt wurde, so dass sie fragt -
"wozu dienet dieser Unrat?"
Was soll eigentlich in der Stadthalle stattfinden?
Anfang 2004 zog der OB mit den Fraktionsvorsitzenden durch
ausgesuchte Stadtteile und versuchte, an drei verschiedenen
Lokalitäten die Bürger auf eine Stadthalle am Donaumarkt
einzustimmen.
Die Bürger fragten "wieso" und wunderten sich, dass plötzlich SPD
und Grüne mit im Boot der CSU saßen, vor der Wahl in Bezug auf
Stadthalle, aber völlig
anderer Meinung waren.
Die Situation habe sich geändert, wurde verkündet.
So versuchten sie es eben gemeinsam. Jetzt auch gab es eine
Mitteilung, es lägen so viele Anfragen vor, was dort an Events
abgehalten werden könne - genauer bezeichnen wollte man diese
Anfragen damals nicht, man sei zu Stillschweigen verpflichtet. Nur
die SPD wagte sich hervor, es gäbe doch Abiturfeiern zu veranstalten
!
Heute zumindest wurde
etwas mehr aufgedeckt: der ADAC habe angefragt und die Uni und
waren's nicht auch andere und der IT-Speicher müsse immer wieder die
Requests abschlägig bescheiden, man habe keine adäquaten Räume.
Nur von den Aufstellungen der Anfragen von Siemens oder Schuckert
oder Halske sah von den Bürgern wohl keiner etwas.
Die einzige Frau unter den Fraktionsvorsitzenden erkannte und sprach
es auch aus, dass hier ein Informationsbedarf bestand, der nicht
befriedigt wurde, die Politik habe versagt.
Die Bürger sahen und sehen auch die Halle mehr für die Fremden und
nicht für sich, somit ist es kein Bürgerzentrum, was es sein müsste.
Gäbe es heute ein generelle Umfrage, käme wohl kaum eine Zustimmung
mehr zustande, denn immerhin hatte der OB angeblich am 10.5.06
gesagt, alle würden in Zukunft von allem weniger haben.
Wozu dann noch eine Halle, die kaum mehr einer will und deren Kosten
offen sind, die monatlich auf die Bürger zukommen. Wo ist die
Kosten-/Nutzenanalyse, vor allem auch standortbezogen?

Der Donaumarkt -
das Filetstück bebaubarer Bodenflächen am Fluss - bekam den Standort
'Altes Eisstadion' als Alternative hinzugefügt.
Der nun ist mit Schwierigkeiten bei der Gründung behaftet, Aufschüttung eines
alten Hafenbeckens, somit nicht unmittelbar bebaubar, kontaminierter
Abraum, geht der Bauherr in die Tiefe, um Parkplätze im
unmittelbaren Bereich der Halle zu schaffen, sind massive Mehrkosten
die Folge.
Werden die Fahrzeuge der Gäste im Umkreis auf Straßen und
Plätze abgestellt, wäre die Notwendigkeit der Fundamentierung in
erheblicher Tiefe nicht gegeben.
Aber die Straßenanbindung sei doch auch problematisch da draußen.
Hier nun
analysierte die Fraktionsvorsitzende der Grünen, auch dies hätte sehr viel rechtzeitiger mitgeteilt werden müssen und nun
könne man nicht den Standort 'Altes Eisstadion' wegen der Kosten
wieder ausklammern.
Winkt da nicht jemand mit dem Donaumarkt?

'Altgewohntes
Geräusch' als der Fraktionsvorsitzende der CSU erneute ausführte,
der Standort für ein derartig wichtiges Bauwerk müsse eben als ein
besonderer gewählt werden. Er habe Eindrücke von
entsprechenden Info-Veranstaltungen des Instituts für Urbanistik mitgenommen.
Zweifelsohne hat er recht - die Halle 'jwd' abzustellen, wäre fatal
- nur ist im Falle des Donaumarktes den Bürgern im Laufe der Zeit so
viel erzählt worden - vor und nach einer Wahl und die nächste steht
vor der Tür - jetzt will kaum einer mehr etwas davon hören.
Wenn die gewählten Volksvertreter nicht wissen, wie sie sich im
Dschungel der Vorschriften und selbst gestellter Hemmschwellen
bürgergerecht zu verhalten haben, wer soll Ihnen da helfen?
In der
Stadt hat sich eine Opposition formiert - emotional geladen und
oftmals durch das Anblaffen Einzelner durch Stadtratsmitglieder oder
Fraktionsvorsitzende oder gar durch den Oberbürgermeister mit
Sprüchen wie "loser connection" persönlich attackiert - die Vakuen füllt und nicht mehr gewillt ist, sich
Neues oder Altes anzuhören.
Bürger sind einfach dagegen, was es auch immer ist: Stadthalle,
Ersatzbrücke, Bio-Diesel, Osttangente.
Schon Anfang 2004 bei der Tour d'Horizon gab es Stimmen, die
lauthals verkündeten,
"ist der Schaidinger für wos, san mir dagegen."
Verspieltes Vertrauen nennt man das wohl.
Nun hat "er sich die bösen Folgen selber zuzuschreiben."

Grund für die
Einladung zum Oberbürgermeister und den Fraktionsvorsitzenden sollte
sein: "die aktuelle Situation beim Thema 'Kultur- und
Kongresszentrum' zu analysieren und gemeinsam zu überlegen, wie das
weitere Vorgehen aussehen könnte."
Wollte man nicht nur herausfinden, wie die Journaille denkt und
evtl. schreibt? Mehr oder weniger unumwunden gaben einige der
Anwesenden ihre kritischen Gedanken zum Besten.
Dieses wiederum missfiel den einladenden Stadtvertretern und es
wurde abgebürstet. Da ermannte sich ein Journalist: wenn man nichts
hören wolle, brauche man auch nicht einzuladen.
Und wenn der OB in seiner Einladung
an die Journalisten schreibt, "wir würden
uns über eine zahlreiche Teilnahme an dem Gespräch [...] freuen",
dann aber beim Erscheinen zweier Vertreter eines Blattes zur
Besprechung behauptet, man habe geschrieben, es solle von jedem
Medium nur einer kommen, muss das zwangsläufig zu Irritationen
führen - schaut er nicht hin, was er unterschreibt - so dass im Interesse der Allgemeinheit
der Beobachter fragt:
"Was macht er denn nun schon wieder?"

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