'Nun weiß es die Welt!'
 

 
     


       Wochenkommentar und Presseschau

       06.01.2007
 

 
     

 
   
 
 


'Noch ein bayerisches Provinzstück'


Da schaue man sich nur mal die Internetseite des Landestheaters Coburg an:

http://www.landestheater-coburg.de/?_tid=1568&id=293&bereich=Musiktheater

Es ist unverständlich, dass ein Intendant und ein GMD eine Präsentation zulassen, die

Jennifer Bird als Sängerin bezeichnet, die immerhin Konstanze in Die Entführung aus dem Serail, Antonia in Les Contes d’Hoffmann, Sandrina in La finta giardiniera und erneut Violetta und Gilda gesungen hat. -

Garrie Davislim als Sänger führt, der Lyonel in Martha, Don Ottavio in Don Giovanni, Fenton in Falstaff, Nemorino in L’Elisir d’Amore sowie Steuermann in Der fliegende Holländer, Erster Fremder in Der Vetter aus
Dingsda und Camille de Rossillon in Die lustige Witwe sang. -

Sara Eerno aber immerhin doch als lyrischer Sopran erwähnt wird -

Alban Lenzen, Sänger - zu seinem Repertoire gehören u.a. Figaro (Mozart), Don Alfonso (Così), Mustafà (Italienerin), Escamillo (Carmen), Ford (Falstaff), Kühleborn (Undine), Plumkett (Martha), Vater (Hänsel und Gretel) und Haraschta (Schlaues Füchslein).
Das ist mehr als die Coburger Bezeichnung: ’Sänger’ ausweist.

Bei Philipp Meierhöfer gibt es gar keine Berufsbezeichnung und

bei Marek Reichert ringt man sich zur Fachbezeichnung Bariton durch.

Im Falle Petra van der Mieden weiß das Landestheater Coburg überhaupt nicht, sie einzuordnen – immerhin sang sie „Nannetta“ (Falstaff von G. Verdi), „Atalanta“ (Xerxes von G.F. Händel), „Zerlina“ (Don Giovanni von W.A. Mozart), „Gilda“ (Rigoletto von G. Verdi), „Ilia“ (Idomeneo von W.A. Mozart), „Gretel“ (Hänsel und Gretel von E. Humperdinck)
und „Juliette“ (Roméo et Juliette von Ch. Gounod) zu sehen war. Im Sommer 2006 debütierte sie am Staatstheater Braunschweig als Donna Anna (Don Giovanni) –
Kennte man sie nicht z.B. aus Augsburg, würde man sie als Fahrradkurier des Theaters Coburg einordnen.

Ulrich Wand wird nur als Sänger bezeichnet. In mehreren Spielzeiten an den Städtischen Bühnen Osnabrück sang er u. a. den Marcello in "La Bohème", den Dandini in "La Cenerentola" und den Dr. Falke in "Die Fledermaus". Er gastierte u.a. an den Theatern Bautzen, Giessen, Dresden, Flensburg und Wuppertal und sang neben Harlekin ("Ariadne auf
Naxos") den Eisenstein ("Die Fledermaus") und den Figaro in "Der Barbier von Sevilla".

Fachbezeichnungen nach 'Kloiber' scheint GMD Alois Seidlmeier nicht zu kennen – oder es ist ihm ’Wurscht’ wie seine Sänger mit geradezu Missachtung über das Internet eingeordnet werden.

Das Landestheater Coburg ist der Meinung, die Künstler sollten sich nach eigenem Gusto im Internet des Theaters präsentieren, so eben auch ohne Fachbezeichnung.

"[..."  um sich eventuell auch
auf andere Partien bewerben zu können. So singt her Meierhöfer z.B.
nicht nur Bass sondern ist auch in höheren Lagen einsetzbar. Es geht
hier also nicht darum, dass es uns, wie Sie schreiben "Wurst ist",
sondern wir geben unseren Künstlern die Möglichkeit, sich ganz nach
Ihren Wünschen zu präsentieren und zwingen sie nicht nach Kategorien
eingeteilt zu werden, wie es z.B. Musikhandbücher von Herrn Kloiber
(geb. 1899) vorschlagen, die aus dem vorherigeren Jahrhundert stammen
(bereits aktualisierte Neuauflagen sind zum Teil über 50 Jahre alt). [...]"
(Originalzitat aus einer E-Mail des Landestheaters Coburg vom 4.1.2008)

Zum Thema ’Kloiber’ – es scheint dem Landestheater, das gerne als drittes Bayerisches Staatstheater bezeichnet wird, entgangen zu sein - dass der Generalintendant des Staatstheaters Nürnberg, Herr Professor, Dr. Wulf Konold, den ’Kloiber’ überarbeitete, die letzte Änderung kam 2002 heraus.
Was redet das Landestheater da von Neuauflagen des ’Kloiber’, die 50 Jahre alt sind?

Der Ober-Bürgermeister der Stadt Coburg ist nach seiner eigenen Aussage seit 1990 im Amt, hat also Heindl-Lau, Kleine-Borgmann zu verantworten, die Rettung durch Reinhold Röttger (warf dieser nicht als erstes Markus
Everding als Oberspielleiter aus dem Theater?) erlebt, hat dann aber auch noch die kürzlich durchgeführte Verlängerung des Vertrages des ehemaligen Ballettdirektors der Bayerischen Staatsoper zu vertreten.

Ballettdirektoren in München nach dem 2. Weltkrieg
15.10.1945 – 31.08.1948 Marcel Luitpart
01.09.1948 – 31.08.1950 Rudolf Kölling
01.09.1950 – 31.08.1952 Victor Gsovsky
01.09.1952 – 31.08.1954 Pia und Pino Mlakar
01.09.1954 – 31.08.1959 Alan Carter
01.09.1959 – 31.09.1967 Heinz Rosen
Herbst 1967 - 31.08. 1970 John Cranko
01.09.1970 – 31.08.1974 Ronald Hynd
01.09.1974 – 31.08.1975 Dieter Gackstetter kommissarisch
01.09.1975 – 31.08.1978 Dieter Gackstetter
16.11.1978 – 31.08.1980 Lynn Seymour
01.09.1980 – 31.08.1984 Edmund Gleede
01.09.1984 – 31.08.1986 Ronald Hynd
01.09.1986 – 31.08.1989 Stefan Erler (kommissarisch)

http://www.bayerische.staatsoper.de/352-ZG9tPWRvbTI-~info~geschichte~geschichte_ballett.html

Die deutschen Stadttheater, um die die Welt uns beneidet, leiden an Führungsschwäche.
Intendanten wagen es z.B. nicht, einem Regisseur entgegenzutreten und mitzuteilen “sie wagen es, mir und meinem Publikum einen solchen Schmarrn vorzusetzen“, weil sie selber zu oft über zu wenig Qualitäten verfügen.

Unsere Theater werden - hervorgehoben von einer das Schmuddeltheater à la Bieito, Cosky, Gosch unterstützenden Presse wie Rischbieters ’Theater heute’ - bei denen Darsteller unter den Augen von verantwortungslosen Nichtskönner-Intendanten der Lächerlichkeit preisgegeben werden - ruiniert.

Liest man die jetzigen Aussagen des Coburger Ober-Bürgermeisters, zeigen diese, dass die Vertreter der Städte vom Theater keine Ahnung haben. Ist es nicht sogar bezeichnend, dass in Coburg Ernö Weil Intendant war und man in Pforzheim nach dessen Weggang dort, lieber ganz auf einen Intendanten verzichtet.

Nun ist der Oberspielleiter des Coburger Hauses für Schauspiel und Musiktheater - Detlef Altenbeck - als Nachfolger im Gespräch, der ebenfalls seit 2001 in Coburg tätig ist und doch wohl einen großen Teil der Misere zu verantworten hat.

Die Vita des Herrn zeigt 'die enormen Qualitäten' - es stellt sich nur die Frage, warum geriet ein Haus wie das Landestheater Coburg derartig ins Trudeln, wenn denn ein 40-Jähriger, 'so erfahren' in Schauspiel und Musiktheater, als Stellvertreter des Intendanten fungiert und nun Intendanz-Nachfolger des Herrn Dr. Gackstetter werden soll.

Gibt es da vielleicht sogar Absprachen, "ich nehm' die Abfindung und du machst weiter!"
 

 


Detlef Altenbeck

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Detlef Altenbeck (* 3. März 1966 in Düsseldorf) ist ein deutscher Theaterregisseur.

Nach dem Studium an der Universität Erlangen-Nürnberg (Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften, Neuere Deutsche Literaturgeschichte und Kunstgeschichte) war er von 1989 bis 1993 am Düsseldorfer Schauspielhaus als Regieassistent engagiert. Er arbeitete unter anderem mit Werner Schroeter, Wilfried Minks, David Mouchtar Samorai und Kazuko Watanabe zusammen.

Sein Regiedebüt folgte 1993 am Düsseldorfer Schauspielhaus mit dem Stück Volksvernichtung oder meine Leber ist sinnlos von Werner Schwab. Dort inszenierte er anschließend Hedda Gabler von Henrik Ibsen, Das Kryptogramm von David Mamet sowie die Uraufführung des Stücks Der Ansager einer Stripeasenummer gibt nicht auf von Bodo Kirchhoff (mit Ilja Richter).

Von 1996 bis 2001 arbeitete Altenbeck als freier Regisseur unter anderem am Münchner Volkstheater, Theater Augsburg, Theater Nordhausen, Tribüne Berlin, bei den Düsseldorfer Kammerspielen sowie am Mainfranken Theater in Würzburg.

Seit Beginn der Spielzeit 2001/2002 ist Detlef Altenbeck Oberspielleiter für Schauspiel und Musiktheater am Landestheater Coburg sowie Stellvertreter des Intendanten. Er inszeniert dort Oper, Schauspiel und Musical.

Die Eröffnungspremiere von La Traviata von Verdi im September 2001 war sein Debüt als Opernregisseur. Weitere Inszenierungen unter anderem: „Gold's Dämmerung“ (Tolins), „Ladies Night“ (Sinclair/Mc. Carten), die deutsche Erstaufführung des Musicals Kuss der Spinnenfrau von John Kander und Fred Ebb 2002, Madama Butterfly Puccini, Jeff Koons Rainald Goetz, „Tosca Puccini, „Die Möwe“ Tschechow, „Die Entführung aus dem Serail Mozart, Uraufführung des Theaterstückes „Frank N. Stein“ Michael Seyfried 2004, Hoffmanns Erzählungen Offenbach, „Tamara“ (John Krizanc) Deutsche Erstaufführung Theater im Zimmer Hamburg 2004, „Karlos“ Tankred Dorst, „Viva La Mamma“ Donizetti, „Don Giovanni“ Wolfgang Amadeus Mozart, „My Fair Lady“ Alan Jay Lerner/Frederick Loewe, die Uraufführung „Das Henkersmahl“ Lars Ceglecki, Carmen Bizet, die eigenen Theaterfassung des Romans Das Versprechen von Friedrich Dürrenmatt, „Hamlet Shakespeare und „Cosi Fan Tutte Mozart, „La Bohème Puccini und „Der Hauptmann von Köpenick Zuckmayer.
 

to top
 

 

 
 

to top
 
 


Freitag 4. Januar 2008

"Wir mussten die Reißleine ziehen"
Übers Ballett gestolpert

Das Landestheater Coburg suspendiert Intendant Gackstetter -
ihm werden reihenweise Pannen angelastet

to top

Samstag/Sonntag 5./6. Januar 2008
Ohne Plan
Der neue Chef des Landestheaters Coburg klagt über seinen Vorgänger
 

 

to top
 



 
Regensburg Meldung vom 04.01.2008, 18:05 Uhr

CSU: Mitko drängt auf Parteiausschluss abtrünniger Kandidaten

Der Regensburger CSU droht erneut eine Zerreißprobe. Ein Dutzend ihrer Mitglieder kandidiert auf der Stadtratsliste der Christlich Sozialen Bürger (CSB), die Dr. Gero Kollmer initiierte. Bernhard Mitko, Chef des CSU-Ortsverbands Reinhausen-Sallern, erkennt darin einen „klaren Verstoß gegen die Satzung unserer Partei“. Deshalb will das Mitglied der „7 jungen Ortsvorsitzenden“ in der nächsten Vorstandssitzung seines Verbands (8. Januar) eine Mehrheit finden, die einen Antrag an das Bezirksschiedsgericht auf Parteiausschluss unterstützt. Mitko: „Wir sollten zum Ausdruck bringen, dass wir gegen eine Kandidatur unserer Leute auf der CSB-Liste sind.“

http://www.mittelbayerische.de/index.cfm?pid=3076&pk=178377&opv=list#kommentar

 
 
KOMMENTARE ZU DIESER MELDUNG
ohne Parteiaustritt (-ausschluß) offenkundige Tarnliste
geschrieben von stemmer am 06.01.2008, 18:48 Entfernen des Beitrags beantragen
Jetzt wird es doch offensichtlich, die CSB ist nur eine mit CSU Mitgliedern gesprickte Tarnliste die der Rieger CSU nach der Wahl die Mehrheit sichern soll. Es ist klar, dass die CSU die absolute Mehrheit verlieren wird, was macht man da, man gründet eine pseudounabhängige Wählergruppe mit Gefolgsleuten des neuen Kreisvorsitzenden Rieger, versucht damit eine Mehrheitskoalition CSU-CSB zu erzielen in der die Rieger-Leute die klare Mehrheit gegen das Schaidingerlager stellen. Die Bürger werden vera.... ein echter Wandel in der Regensburger Kommunalpolitik wird damit verhindert. Deshalb Leute wählt, schleppt jeden den ihr finden könnt mit an die Wahlurnen am 2. März und wählt alles, wo nicht CS mit draufsteht. Es gibt dutzende von solchen CSU-Spaltpilzlisten die nach der Wahl wieder gemeinsame Sache gemacht haben. Diese Erfahrung braucht Regensburg nicht auch zu machen. Also auf zur Wahl und immer drann denken wer nicht CSU und Machtarroganz will kann auch nicht CSB wählen, denn da ist zu viel CSU drinn. Dehalb wählt egal ob SPD - FDP - ÖDP - Grüne - FW usw. usw. aber meidet CS......
 
Listen, Listen, Listen...
geschrieben von rabiator am 05.01.2008, 21:48
   Entfernen des Beitrags beantragen
Ja, stimmt, das hatte ich ganz vergessen: War es nicht der OB selber, der mit einer eigenen Liste gedroht hatte, falls Fürst und Co. nicht verschwinden???!!! Nebenbei muss ich doch betonen, dass nur 12 Kandidaten der CSB Mitglied der CSU sind!! Das sind genau 24 %! Selbst von einer Partei in der Partei kann wirklich keine Rede sein. Und das macht die CSB wählbar. Da kann ich nur sagen, ab ins Bürgerbüro und für die Zulassung der CSB unterschreiben.
Der Mitko ist doch selber in einer Splittergruppe
geschrieben von cindy-jaqueline am 05.01.2008, 17:01
   Entfernen des Beitrags beantragen
Was will der Mann eigentlich? Sind seine 5lustigen7 nicht auch eine Splittergruppe der Partei? Eigene Homepage (von der keiner was gewusst haben soll), eigene Werbung ("Die 7 jungen Ortsvorsitzenden säubern die Jahninsel",
"Die 7 jungen Ortsvorsitzenden machen den Fahrrad-Check") usw. was ist denn mit den anderen Stadtratskanditaten der CSU? Laut Mitko und Co gibt es auf der CSU - Liste ja anscheinend eh nur sieben "richtige"(+ Superzahl Schaidinger natürlich). Dann doch lieber dei CSB als eine ominöse " Partei in der Partei"
Parteiausschluß
geschrieben von Schweizer am 05.01.2008, 12:34
   Entfernen des Beitrags beantragen
Die Aussage von H. Herbert Schlegel, "Wenn die Leute noch einen Funken Charakter haben, treten sie von selbst aus" ist sehr interessant. Denn es war doch H. Herbert Schlegel, der im Juni 2007 mit einer eigenen Liste lautstark in den Medien drohte. Da er offenbar nicht genug Mitstreiter und keine Fähigkeiten hatte dies zu organisieren konnte hat er diese nicht umsetzen. Nun haben einige CSU-Mitglieder dies Idee aufgegriffen and eine eigene Liste aufgestellt. Gleiche Verhätnisse mit CSU-MItgliedern auf anderen Listen gibt es in Sinzig, Landhut und Coburg. Aus diesem Grund sollte man die Aussagen von H. Herbert Schlegl nicht ernst nehmen, denn spricht nur für einen kleinen Teil der CSU-Regensburg.
Antrag wird scheitern
geschrieben von Optimist am 05.01.2008, 12:10
   Entfernen des Beitrags beantragen
Wenn ausgerechnet B. Mitko federführend einen Ausschluss-Antrag beim Parteischiedsgericht stellen möchte, so bin ich zuversichtlich, dass jener scheitern wird!
CSB anderswo
geschrieben von rabiator am 04.01.2008, 20:24
   Entfernen des Beitrags beantragen
Googelt man die CSB fällt auf, diese Idee gab es schon anderswo, in Coburg zum Beispiel. Auch dort wurde ein Ausschluss in Erwägung gezogen. Und vollzogen wurde er meines Wissens nach nicht. Auch in Sinzing hat sich eine CSB gegründet, doch hat Spitzner sich diesbzgl. gemeldet? Gehört hat man jedenfalls nichts. Aber ein Parteiausschluss in Regensburg soll möglich sein? Aha, interessant! Und na dann viel Spaß! Ein Parteiausschluss dürfte wohl das schwierigste sein, was eine Partei anstreben kann. Ob die CSU sich blamieren will? Man wird sehen!
Die glorreichen Sieben
geschrieben von Martin am 04.01.2008, 19:31
   Entfernen des Beitrags beantragen
Die Zielrichtung des Vorstoßes von Dr. Mitko ist klar: Man will insbesondere Dr. Rieger in die Ecke drängen. Man sollte sich gut überlegen, ob man ein Ausschlussverfahren gegen 12 CSU-Leute einleitet. Selbst wenn dieses erfolgreich sein sollte - und damit Vorbildcharakter für viele CSB-Listen in Bayern hätte - könnte dies der letzte Anstoss für den Fall der CSU-Mehrheit sein. Um es mit den Worten von Stephan Junghans auszudrücken: Viel Spaß!

to top

 
Geheimsache Wahlprogramm
 
Man müsse schon Verständnis dafür aufbringen, dass der Kreisverband der CSU den Entwurf des Kommunalwahlprogramms 2008 nicht an die Medien herausgibt, so der negative Bescheid auf eine entsprechende Anfrage. Es sind noch genau zwei Monate bis zur Oberbürgermeister- und Stadtratswahl und das kommunalpolitische Programm der Stadt-regierenden CSU bleibt weiter unter Verschluss – und der Wähler im Ungewissen. Bis auf die, erst kürzlich gegründete CSB (Christlich-Soziale Bürger Regensburg), sind alle politischen Gruppierungen mit ihren Vorstellungen für die Zukunft Regensburgs im Netz vertreten. Und die CSU? Scheint weiterhin einen Lager-Wahlkampf zu betreiben!
Liebe dich selbst und freu dich auf die nächste Krise
 
Einladung zur 4. Kreisvertreterversammlung zur Nachwahl von Ersatzbewerberinnen/-bewerbern für die CSU-Stadtratsliste und zur Diskussion des Kommunalwahlprogramms“ stand auf dem Schreiben, das für die Veranstaltung am 20. Dezember im Kolpinghaus warb. Doch zur Diskussion, geschweige denn zur Abstimmung über das CSU-Wahlprogramm kam es nicht. Johann Schaidinger, der amtierende CSU-Oberbürgermeister hatte das redigierte 37-seitige Papier am gleichen Tag exakt um 8.03 Uhr an den Kreisvorsitzenden Franz Rieger per E-Mail verschickt. Dieser bekam es dann um 12.30 Uhr zu Gesicht und es blieb ihm weder die Zeit, das Programm selbst zu studieren, noch hatte er die logistischen Möglichkeiten für alle Delegierten, Ortsverbände und Arbeitsgruppen Kopien anzufertigen.

So kam man also am Donnerstagabend kurz vor Weihnachten im Kolpinghaus zusammen und nur eine Handvoll der 104 anwesenden CSU-Mitentscheider verfügten über ein ausgedrucktes Exemplar des Wahlpapiers. Wie sollte man nun verfahren? Blindes Abnicken der Tischvorlage? Streichung dieses Tagesordnungspunktes? Oder Verschieben der Entscheidung, bis alle Stimmberechtigten Zeit zum lesen gehabt haben?

Dank der Besonnenheit von Franz Rieger und Alfred „Jet“ Hofmaier einigte man sich auf die letztere Möglichkeit und der aufkeimende Unmut der Versammlung legte sich wieder. Doch es war unverkennbar, dass sich die Mehrheit der Anwesenden brüskiert sah, über ein Programm, das sie nicht kannten abstimmen zu sollen. Johann Schaidinger stellte sich also hinter das Rednerpult und begann die Vorstellung mit den Worten: „Ich wusste gar nicht, dass ich das Programm heute vorstellen soll.“ War er etwa davon ausgegangen, dass sich die Basis, die mehrheitlich nicht aus Berufspolitikern besteht, alles liegen und stehen lassen würde um sich mit dem Wahlpapier auseinanderzusetzen? Oder war man etwa der Meinung, dass sich die Interessierten ohnehin schon in den entsprechenden Arbeitskreisen mit der Thematik befasst hätten?

In seinem gut eineinhalbstündigen Vortrag machte Schaidinger dann klar wie es in Zukunft weiter geht: So wie bisher – immer auf der Erfolgs- und Überholspur. Folgende Hauptaspekte stellte er heraus:
- Wachstum gestalten
- Finanzen sichern
- Heimat bewahren
- Verantwortung übernehmen
Und als Motto fasste er die „Balance zwischen Altem und Neuen – zwischen Bewahren und Verändern“ zusammen. Im Großen und Ganzen bleibe das Erfolgsrezept von 2002 auch für die kommende Periode gültig. Allerdings hob Schaidinger hervor, dürfe man sich nicht auf dem Erreichten ausruhen. Daher sei eine funktionierende Wirtschaft, der Ausbau der Infrastruktur und Projekte wie der Technologiepark, das Jahnstadion und die Kultur- und Kongresshalle von größter Bedeutung. Und: Allein die CSU mit einer absoluten Mehrheit im Stadtrat sei der Garant für den Regensburger Erfolgskurs.

Es soll also weitergehen wie bisher und das gilt anscheinend auch für die Informations- und Diskussionskultur: Aushändigen von Tischvorlagen, Abnicken und Geschlossenheit demonstrieren. Man darf gespannt sein, wann den Medien das Wahlprogramm der CSU vorgestellt wird und sich die Verfasser der Öffentlichkeit stellen.

Derzeit führt man allerdings noch einen Lager-Wahlkampf. Trotz des beschlossenen Einzelwerbungsverbots gibt es ein Internetseite, auf der die „7 jungen Ortsvorsitzenden“ mit und für die „Superzahl Schaidinger“ werben (www.7fuer08.de). Das Schaidinger-Lager gibt mit Mitteln des Ortsverbands Schwabelweis die CSU Sonntagspost heraus. Und Spenden wie auch die Wahlkampfbeiträge der Stadtratskandidaten werden zum Teil bewusst an den Konten des Kreisverbandes vorbei einbezahlt. Geschlossenheit und Vertrauenswürdigkeit sieht anders aus.
[ 2.01.08 - online-redaktion]
 

 

 
 
 

 


to top
 
 
F Alles zum Thema CSU + Regensburg
unter


 

to top
 
 
   
 
   
 

Ich verstehe diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthält diese private Homepage auch Überspitztes und Satire.
Für diese nehme ich den Kunstvorbehalt nach
Artikel 5 Grundgesetz in Anspruch.
In die Texte baue ich gelegentlich Fehler ein,
um Kommentare herauszufordern.
Dieter Hansing

 

 

 
 
 
     

 

 

  to top