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Kaum war der Theaterball
im Morgen des 28.1.07 vorbei, da strömten sie unverschämt, die den
Holocaustgedenktag mit Tanz und Tollerei im Theater am Bismarckplatz
verbrachten, zur Gedenkfeier.
Gerade mal 62 Jahre ist es her, dass Auschwitz befreit wurde, da geht
Regensburg mit Bällen zur Tagesordnung über. Was interessiert die Kritik in
der Jüdischen Zeitung, man brächte ja im Spielplan so viele Gedenkstücke,
dass dem Gedenken damit genüge getan sei - meint die Theaterleitung
sinngemäß.
Bezeichnend die Berichterstattung über den Theaterball durch die örtliche
TV-Bewegtbildstation, mangels entsprechendem Finale, wurde eine
deutschsprachige – passte besser zur Metropole der Oberpfalz, die Szene
italienisch vorgetragen zu lassen, hätte ja sonst die Döhring’sche
Übertitelungsanlage auf den Plan gerufen – Fassung des ’Auf Freunde, auf
schlürfet in durstigen Zügen’ eingespielt von was und wem auch immer,
jedenfalls nicht vom Theater Regensburg.
Kommentar: Irreführung der Zuschauer.
Kaum war das Dröhnen über die Großartigkeit des Theaterballs verflogen,
schallte es aus der SPD, man habe eine neue Stadtverbandsvorsitzende - Frau
Margit Wild hatte zwar nicht die Abtrünnigen - vorher schon abzusehen, dass
sie sich verweigern würden - für sich gewinnen können, aber immerhin sich
durchgesetzt.
Nun steht sie da.
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Texte aus einer TV-Sendung am 30.1.07
Frau Wild:
Die Chance wäre gewesen, geschlossen nach diesen Nachwahlen vor die
Öffentlichkeit zu treten, das hätte uns enorm nach vorne gebracht und es ist
leider diese Chance ... wurde nicht ergriffen.
Herr
Wolbergs
Also Margit Wild ist gewählt als Stadtverbandsvorsitzende, das ist das
Entscheidende, dass es noch einen Riss gibt in der Regensburger SPD, den wir
jetzt erst gemeinsam kitten werden, in den nächsten Monaten, es ist klar, da
hätte heute antreten können wer will, das Ergebnis ist wesentlich darauf
zurückzuführen, dass ich meinen Hut genommen habe und davon sind einige
enttäuscht und deshalb hat, hätte heute kandidieren können, wer will – so
ist das Ergebnis – ich glaube die Margit Wild wird das
sehr gut machen,
wird ihren Weg gut gehen und bei der nächsten Wahl werden, wird alle
vergessen sein, was jetzt war und die Eruptionserscheinungen waren jetzt
einfach so und jetzt geht’s einfach nach vorne, wir haben jetzt wichtige
Sachen für Regensburg vor.
Delegierter:
Dass sie jetzt net alle Stimme bekommen hat, das war irgendwie zu erwarten,
ist zwar nicht vernünftig, weil die Frau wild eine
gute Kandidatin ist und
die Frau Wild wird denen die sie gewählt haben, die wird sie überzeugen, und
die anderen, die sie nicht gewählt haben, werden das nächste Mal von ihr
überzeugt sein.
Ich finde, mit der Mannschaft, die jetzt gewählt wurde, werden wir 2008
einen guten Kommunalwahlkampf bestreiten können.
Delegierter:
Ja es war, denke ich, zu erwarten vor dem Hintergrund der letzen Wochen ist
aber letztlich doch über sechzig Prozent , und ist somit doch ein klares
Votum für sie und ich denke es ist klar geworden und wo eigentlich
Frontenverlauf und wer hat die Mehrheit und diese Mehrheit wird jetzt auch
genutzt und ich denke wir kommen auch dahin, den Stadtverband zu schließen
und entsprechend auch Geschlossenheit herzustellen in den nächsten Wochen
und dann wird das glaub’ ich, wird das eine ganz erfolgreiche Zeit in den
nächsten anderthalb Jahren und bin auch ganz zuversichtlich was die
Kommunalwahlen betrifft.
Delegierte:
Ich meine, sie ist mit absoluter Mehrheit gewählt, das ist ein
Vertrauensbeweis der Konferenz. Es gibt immer welche, die meinen, sie
müssten ihr Mütchen kühlen, da würd’ ich mich nicht drausbringen lassen
Ich denke, jetzt mit dem Vorstand, der jetzt gewählt worden ist, hat sie
eine gute Ausgangsbasis, viele junge Leute dabei, engagierte Leute – s’ist
doch wunderbar.
Delegierter:
Es gibt halt so eine Gruppe bei uns und da mag’s sein, dass da irgendwie
was nachhallt, ich hab’s net g’laubt, aber deswegen muss auch weitergehen.
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Gemessen wird
sie von der Bevölkerung werden, an dem, was nach außen dringt, um
sich eine Gefolgschaft unter den Bürgern aufzubauen, ob ihr das nun
gelingt, sich über einen Wochenmarkt am alten Kornmarkt oder am
Neupfarrplatz - der hat ja seinerzeit einen Preis wegen seiner
besonderen Schönheit bekommen - auszulassen, damit den Donaumarkt
für eine Wohnbebauung ohne Markt freizumachen, bleibt abzuwarten.
Wichtig im Moment, dass sie sich distanziert von der Meinung des
Herrn Wolbergs, eine RKK müsse auf den Donaumarkt. Zwei andere
SPD-ler waren ihm seinerzeit gefolgt, die 'Hocke-Sammlung' einer
Stadthalle am Donaumarkt
durchzuwinken - Frau Wild hatte sich geweigert, dieser Richtung zu
folgen.
Nun muss sie ihre Überlegungen, die vielleicht mit denen der
CSU-Regierung in der Stadt übereinstimmen, im eigenen Lager
durchziehen.
Da gäbe es ja genügend Möglichkeiten, ohne nun den Donaumarkt wieder
ins Programm zu nehmen, mit Standorten wie der Ernst-Reuter-Platz,
der ja auch schon immer wieder im Gespräch war, in die Diskussion zu
ziehen - altstadt-nah, Bahnhof-Umgebung oder in der Verlängerung
Friedenstraße hinter dem Cinemaxx, den Arkaden und dem Ärztehaus
Richtung Westen.
Wichtig ist nur, sie schlägt Standorte vor, die für
Kongressteilnehmer, die dann ja in zahlloser Menge sich in die Stadt
ergießen bzw. in die Stadt strömen, das alte Zentrum auch erreichen
können.
Pürkelgut, Dult-Platz, Ladehofstraße - alles viel zu weit weg und
unattraktiv.
Themen für den Wahlkampf hätte die SPD genug, die angeblich Domäne dieser Partei sind,
aber unter Wolbergs nicht in Erscheinung traten.
Zum Dienstandtritt des jetzigen Theaterdirektors sammelte die SPD
noch Unterschriften, den Abbau des Musiktheater-Ensembles zu
verhindern - die Aktion verkleckert im Nichts. Der Pforzheimer
brachte abgesungene Stimmen mit, die dann schnell schlapp machten,
das Regensburger Publikum durfte sich aber damit begnügen.
Wo war die SPD - unter Wolbergs?
Nichts, außer angesagtem Mitläufertum. Eigene Handschrift - nicht zu erkennen.
Nun spaltet die neue Vorsitzende den eigenen Laden zusätzlich - jeder hat so
seine Vorstellungen.
Wenn Wolbergs die Parteimitglieder nicht zusammenhalten konnte, wie
soll das Margit Wild vollbringen.
Eine oder einen müssen die Sozialdemokraten nun auch für das Amt des
Oberbürgermeisters benennen, damit die Bürger wissen, an wem sie
sich zunächst im Wahlkampf, dann als Gewähltem, reiben sollen.
Wie wäre es denn, wenn 'Wolli' nicht will - mit Herrn Dr. Dr. Hocke
als OB-Kandidat, das klingt doch wenigstens nach was. Denn wenn die
SPD genug Stimmen bekommt, dann hätte man die Wahl, Wolbergs oder
Hocke als Oberbürgermeister, denn ob die CSU nochmals die absolute
Mehrheit erringt, steht in den Sternen.
Vielleicht sollte sich 'die gute Margit' doch noch mal überlegen, ob
sie nicht selber antritt und nicht wieder den Männern das Feld der
Ober-/Bürgermeister überlässt.
Frau Roth hat ja in Frankfurt die dritte Legislaturperiode an Land
gezogen. Margit Wild sollte mal anfangen, sich an den Gedanken zu
gewöhnen, die Oberpfalz mit ihrer Metropole für sich zu erobern.
Aber möglicherweise kommt es doch ganz anders, wenn nämlich Stimmen
in kleine Gruppen und viele Bewerber zersplittern, dass keine großen
Mehrheiten zusammenkommen, sondern sich die jetzt schon im Gespräch
befindliche 'Große Koalition' etabliert.
Und Herr Dr. Hocke als Bürgermeister oder gar Oberbürgermeister -
das hat doch was, zumal, wenn er auch einen zweiten Doktor vorweisen
kann.
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