Theater Regensburg

  
  28.09.07

      Premiere
 
      
      'Warten auf den Ohrwurm'

    'Das Collier des Todes'
     
Musical in zwei Teilen

      Text von Rainer Lewandowski (*1950)
      nach der Erzählung 'Das Fräulein von Scuderi'
      von E.T.A. Hoffmann
      Musik von Manfred Knaak (*1960)
 
 

 
 

 
 

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Manfred Knaak
 
Manfred Knaak ist freiberuflicher Dirigent, Arrangeur, Komponist und Produzent. Geboren im fränkischen Schweinfurt führte ihn sein erstes Engagement als Kapellmeister 1987 an das Stadttheater Pforzheim. Seither hat er unter anderem für die Theater Coburg, Aachen, Hildesheim, Hof und Würzburg gearbeitet. Dabei hat er sich - neben der Komposition anspruchsvoller Schauspielmusiken - vor allem als Dirigent und Arrangeur für Musicals profiliert (deutsche Erstaufführungen von Me and my Girl, My One and Only und Godspell). Seit 1995 widmet er sich verstärkt auch seinen Interessen als Jazzpianist und Kompo-nist sowie der Arbeit als Studioproduzent. In jüngerer Zeit arbeitet er regelmäßig als Jazz-Dirigent und -Produzent u.a. mit David Liebman (N.Y.), Florian Ross (Köln). Seit 1998 hält er einen Lehrauftrag für Musicalproduktion an der Hochschule für Musik Würzburg.
Anläßlich der StummFilmMusikTage Erlangen komponierte Manfred Knaak eine neue Musik für Fritz Langs Der müde Tod, die am 1. Februar 2003 im Markgrafentheater ihre Premiere hatte.

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Rainer Lewandowski

wurde 1950 in Hannover geboren, wo er Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Politik, Philosophie, Pädagogik, Psychologie und Soziologie studierte. Von 1979 an war er am Staatstheater Hannover beschäftigt, zunächst als Regieassistent, dann als Dramaturg und Regisseur. Seit 1975 ist er auch als freier Autor für Theater, Hörfunk, Fernsehen und Verlage tätig.

1989 übernahm er die Intendanz des Bamberger E.T.A.-Hoffmann-Theaters. Viele seiner Werke sind in den letzten Jahren speziell für das E.T.A.-Hoffmann-Theater entstanden. Zu seinen bekanntesten Stücken zählen "Heute weder Hamlet", "Ich, Marlene" und das Kinderstück "Das Gespenst von Canterville".

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Das Fräulein von Scuderi  (1819)

... gehört zu einer Sammlung von 19 Erzählungen, Novellen und Märchen, die 1819-21 in vier Bänden unter dem Titel "Die Serapionsbrüder" in Berlin erschienen. Am Tag des heiligen Serapion (14. November 1818) trafen Hoffmann und seine Schriftstellerfreunde ("Brüder") nach langjähriger Pause wieder zusammen (Adalbert von Chamisso war von einer dreijährigen Weltreise zurückgekehrt), dieses Ereignisse inspirierte E.T.A.Hoffmann zum Titel und zur Fertigstellung seiner Sammlung. Die Serapionsbrüder tragen sich gegenseitig die Geschichten vor.

Die Ereignisse um das Fräulein von Scuderi gehen auf historische Vorgänge zurück, welche von Voltaire in seinem "Siècle de Louis XIV." (1751) und von Johann Christoph Wagenseil (1633-1705) in dessen Chronik der Stadt Nürnberg berichtet werden.

Die Erzählung erschien zuerst 1820 im "Taschenbuch für das Jahr 1820.
Der Liebe und Freundschaft gewidmet" und soll so erfolgreich gewesen sein, dass die Verleger dem Autor eine Kiste mit 50 Flaschen Wein
(Jahrgang 1811!) zusandten.

 

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Die Schwarzen      
       
Musikalische Leitung: Manfred Knaak    
Inszenierung Ernö Weil    
Bühnenbild Ines Nadler    
Kostüme Frank Lichtenberg    
       
Die Personen und ihre Darsteller der am 28.9.2007 besuchten Vorstellunng    
       
Ludwig XIV. Achim Conrad    
Marquise de Maintenon, seine Mätresse, Freundin der Scuderi Gesche Geier    
Das Fräulein von Scuderi Christiana Knaus-Waldmann    
René Cardillac Martin-Jan Nijhof    
Madelon Cardillac, seine Tochter Ilonka Vöckel    
Olivier Brusson, sein Geselle Karsten Münster    
La Regnie Thomas Bayer    
Desgrais Georg Schießl    
Marquis de Miossens Oliver Severin    
Marquis de Boncy Bernhard Zellner    
Erster Chevalier Kalle Koiso-Kanttila
Zweiter Chevalier Christian Schossig
La Martinère, Bediente der Scuderi Ruth Müller
Ein Bedienter der Maintenon Steffen Köllner
Baptiste, Bedienter der Scuderi Thomas Brinkel
Vier gläserne Masken Ruth Müller, Elena Lemke,
Christian Schossig, Marek Marzecki
Bontemps Philipp Demeter
   
'Unvergessen' und nie wieder dagewesen:
Thomas Bayer - hier als La Regnie - damals als Regisseur am Theater Regensburg.
Er inszenierte Honeggers 'Johanna auf dem Scheiterhaufen' mit Regine Hofmeister als 'Johanna', Günther Beyer als 'Mühlenwind', 'die Hünlich' war 'Mère aux Tonneaux' und grandios: Hans Jung als 'Porcus' wie auch Gert Meinig als 'Bruder Dominik'.
Bayer war hier auch als Schauspieler z.B. als 'Cornelius Hackl' in 'Hello Dolly' dabei.


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Einführung 23. September 2007

Über die Figur aus Hindemiths Oper ’Cardillac’ - der Künstler muss zwar seine Werke verkaufen, um von dem eingenommenen Geld sein Leben zu bestreiten, will diese aber in seinem Zugriff halten und somit – wenn schon verkauft – Zugang zum Werk z.B. über Rückkaufsrechte haben. Hieraus ist in der Psychoanalyse das so genannte 'Cardillac–Syndrom' abgeleitet.
Die Geschichte von ’Cardillac’, der mordet, um seine Goldgeschmeide zurückzuerhalten, bearbeitete der Bamberger Intendant Rainer Lewandowski aus dem Hoffmann’schen ’Fräulein von Scuderie’ zu einem Libretto, nachdem bereits bei ihm ’auf Lager’ befindliche ’Werke’ nicht den Gefallen des Regensburger Theaterdirektors fanden.

Dessen Warnung, den Hindemith’schen ’Cardillac’ nun nicht erneut zu erfinden, verfehlte das Ziel, denn Lewandowski erweiterte das Stück im Sinne der Hoffmann’schen Vorlage, d.h. um die Lovestory von Madelon der Tochter ’Cardillacs’ und dem Juweliergesellen Olivier, so dass eben nicht nur das gleiche wie bei Hindemith – die auf die Geschichte Cardillac’s reduzierte Vorlage - erzählt werde.

Für die Vertonung des Librettos sei für den Regensburger Theaterdirektor schlussendlich der ihm seit vielen Jahren bekannte Manfred Knaak in Frage gekommen, den er seit seiner Zeit in Pforzheim, in Coburg und wieder in Pforzheim kenne.

Das Konzept des neuen Musical’s zeige auf der einen Seite den Künstler und Handwerker ’Cardillac’, auf der anderen Seite das Volk und Szenen um König Ludwig IV – es sei also bei der Bearbeitung des Sujets darum gegangen, auf was solle man verzichten und wo setze man die Schwerpunkte.

Dramaturgin Schmid fragte den Regensburger Theaterdirektor nach eben diesen Kerngedanken und er führte wörtlich aus:

“Die Voraussetzung war für das Musical, das in eine Zeit gehen, und zwar in eine Zeit, um ’Cardillac’ in dieser Zeit zu zeigen und und auch darum, eine Geschichte von zwei jungen Menschen. Das ist der zweite Teil“ – Hindemith habe sich das Filetstück herausgenommen und habe 'Cardillac' und dessen Leben und Tod ins Zentrum gestellt.

Hier die weiteren Worte des Regensburger Theaterdirektors:
“Und für das Musical wollten wir hier aber auch das Problem, das ihn umkreist, das ist eine Tochter, die ein graues Mäuschen ist, und bei Hindemith das Weib, aber hier eben ist diese Liebesgeschichte zwischen dem Gesellen Olivier und ihr, es kommt aber eine eigene, ja Tragödie, die die beiden durchleben, es geht eben schlichtweg um den Kopf des Olivier und eventuell auch der Madelon und das ist natürlich auch nur in einer Zeit zu sehen - das kann man nicht von einer Zeit losmachen und umgekehrt ist auch – das Stück, die Novelle heißt auch Madame Scuderie, das heißt, welche Bedeutung hat die Madame Scuderie, die bei Hindemith überhaupt nicht vorkommt – und so haben wir uns entschlossen, auch die Zeit, Zeit sein zu lassen, ohne jetzt einen Historienroman umzusetzen, eine Historiennovelle in den Vordergrund zu stellen, aber das Ambiente, das Kolorit in der Zeit, in der die Menschen gelebt haben, war eben die zeit Ludwig IX. und auch sein ganz natürlicher Umgang mit Frauen, und daraus wiederum entstehen ja neue Spannungen – da ist eben die Madame Scuderie, Mademoiselle Scuderie – vielmehr das Fräulein – Fräulein von Scuderie und die Maintenon, die Maitresse des Königs und dann eben noch einige Gespielinnen, die eben wiederum die Maitresse des Königs beunruhigen und in Rage versetzen.
Also, wir geben auch ein gewisses Zeitgemälde und das was wichtig ist, hieraus kann man wunderbare Konflikte dramatisch und dramaturgisch herstellen und auch umsetzen und es entsteht auch eine wunderschöne Liebesgeschichte und wir 'ham' auch zum Schluss wirklich einen absolutistischen Herrscher der Deus ex machina zugleich ist und auch wieder ein Stück zum Guten führen kann – also sehr viel theatralische Momente. Und insofern ist es überhaupt möglich, in diese Situation das Musical umzusetzen. Wir haben dann aber auch eine ganz interessante Situation, dadurch schärfen sich 'Charakteren', also zum Beispiel die Situation die beiden wichtigen Frauen um Ludwig, sind eben die Maintenon und die Scuderie, und das sind auch zwei Frauen, die rivalisieren und da 'warn' zum Beispiel 'ham' wir bei den sehr, sehr vielen Zusammenkünften hier im Produktionsteam und aber auch hier im Haus mit Frau Schmid mit den Ausstattern, mit dem ganzen Dramaturgenteam, was müssen wir machen, was können wir machen, ich habe mich immer dagegen gewehrt, die Scuderie ist aus der Novelle heraus ist eine alte Hexe am Stock, und das ist uninteressant, weil was soll eine junge Maitresse für eine Eifersucht haben, wenn es sich hier wirklich jetzt um eine Rentnerin der letzten Tage handelt, die am Stock daherkommt – das ist, da kommt kein Spannungsverhältnis raus, eher ein Mitleidsverhältnis oder ein Hohnverhältnis das ist eine ganz andere Sache und so habe ich zwei Frauen, die eine hat’s nicht nur in der Persönlichkeit, sondern auch im Kopf, aber sie hat auch ein Äußeres und das ist eine wirkliche Widersacherin gegen eine wunderschöne Maitresse, die hier ihr nicht Paroli bieten kann und dadurch kommen einfach ganz andere Momente heraus und davon leben ganze Szenen, ganze Arien, die entscheidend sind um hier auch die entsprechenden Qualitäten umsetzen zu können, um überhaupt arbeiten zu können.“

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Als Komponist habe sich Manfred Knaak für das Zusammenwirken von Szene und Musik interessiert – hier besonders die Spannung des Stückes durch die verschiedenen Charaktere, die auch die sehr verschiedenen Zeitstile, wie auch die unterschiedlichen Schauplätze.

Den Frauenfiguren habe sein besonderes Interesse gegolten.
Die junge Frau singe was fürs Herz. Sie sei gerade traurig, ihr Liebster sei gerade vom 'Pappa' rausgeworfen worden. Hier gebe es - ein bisschen an Pop-Music orientiert - eine schöne Melodie, eine schöne Emotion.

Die beiden anderen Frauen sind – "ich sage es ganz einfach" – die beiden erwachseneren, die von Anfang an gleich mit viel süffigeren Akkorden – ein bisschen Dur / Moll ein bisschen reingetan, was gut und teuer sei und für die Maintenon habe er zum Beispiel bewusst einen tanzmusikalischen Charakter gewählt wie Bizet für seine Carmen eine Habanera gewählt, um die Maintenon als sehr erotischer Darstellerin einzuführen.

Die Begleitung der Gesangspartien werden von einem ganzen Symphonieorchester übernommen, mit allen Holzbläsern, großer Streicherbsetzung, er habe ein sehr streichergetragene Musik komponiert, aber auch drei Posaunen, zwei Hörner, die Harfe, Schlagzeug für das modernere Element gebe es. Auch eine Pop-Gruppe sei dabei, so dass eine Mischung als Klassik und Pop entstehen könne.

Seine, Knaak’s, Musik und somit seine Kompositionen lägen zwischen Gesualdo und Miles Davis, es sei eben ein Crossover, die Verbindung der modernen Elemente mit den historischen. Er schreibe gerne Ensembles, hier sitze die Harfe und dort gleich daneben die E-Gitarre, das hielten manche doch für durchgeknallt, was aber “ganz tolle, ganz tolle“ Ergebnisse erbringe, natürlich sei das eigentlich eine Instrumentation, die eine Spannung, die eine Unmöglichkeit enthalte, aus dieser Unmöglichkeit heraus, schaffe man dann die neuen Möglichkeiten.

 

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Stichwort Zeitkolorit.
Es gebe am Anfang der Geschichte – meinte dann Frau Chefdramaturgin – zwei Chevaliers, die bei König Ludwig vorstellig würden, um eine Petition einzureichen, mit dem Ziel, der König müsse den Polizeischutz auf den Straßen erhöhen, “weil eben seit geraumer Zeit des nachts Chevaliers ermordet werden, die sich gerade auf dem Weg zu ihren heimlichen Geliebten befänden. Und seltsamerweise kämen sie dann auch gerade aus der Werkstatt von ’Cardillac’, und hätten Schmuckstücke bei sich."
Fräulein Scuderie betonte als Beraterin des Königs: Ein Liebhaber, der Gefahr fürchte, sei der Liebe nicht Wert.
Und der König gäbe zu: “Nix da, mehr Polizeischutz, die Frau hat schon recht, wer gewinnen wolle, müsse auch einen hohen Einsatz spielen.

Für diese Ebene des 'Am-Hofe-musizierens', des Musizierens auf der Szene habe man sich darauf geeinigt, man mache da historische Musik.
Diese beiden Chevaliers seien zwei durchgeknallte Tenöre, die den König tatsächlich mit einer Barockmusik gegenüberträten, die er über eine Anlehnung an Rameau – somit eine typische ’Stilkopie’ - komponiert habe.
Für die Situation, da die 'Scuderie' als passionierter Dichterin dem König ein Gedicht vortrage, habe er, Manfred Knaak, hier auch wieder eine Barockmusik - mit dem Titel ’Der Zaunkönig’ - ’erfunden’.

Für die vier Masken - als Unheimliche - habe er sich als Komponist durch die engen Akkorde - 'close harmonies' - bei ’Manhattan Transfer’ inspirieren lassen – die Singstimmen hätten es ihm angetan.
Diese Figuren erinnerten ihn an hämische Journalisten, die, wenn irgendetwas unheimlich werde, noch eins draufsetzten und das auch noch kommentierten, ihre Freude daran hätten, wenn es anderen nicht so gut gehe.
So sängen hier die vier Masken heiter vor sich hin, wenn gerade einer umgekommen sei.

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Inwieweit das Bühnenbild ein Teil des Stückes sei, wollte Frau Dramaturgin vom Herrn Theaterdirektor wissen.
Hierzu erläuterte dieser:
Das Bühnenbild stehe auch für den Ablauf, ein Musical dürfe nicht hängen, das heißt, ich muss die Musiken haben, es müsse weitergehen, es seien technische Voraussetzungen an den Regisseur, an den Komponisten “und die Voraussetzungen an den Regisseur muss der Ausstatter erfüllen“.
“Hier haben wir Räume gesucht für 20 Bilder und wenn ich die A-Bilder dazu nehme, werden es 34 oder so was sein.
Frank Lichtenberg habe die Kostüme übernommen, sollte auch die Bühne machen, habe aber darum gebeten, aufgrund des sehr großen Arbeitsanfalles, die Leute in die richtigen Kleider zu bringen. So wurde Ines Nadler aus Dresden hinzu engagiert.

Man habe eine interessante Form gefunden, in Verbindung mit den technischen Möglichkeiten des Regensburger Hauses mit seiner Drehscheibe und dem Drehring.
Scheibe und Ring könne man verbinden, dann habe man eine große Scheibe, man könne aber auch Scheibe und Ring trennen, die man dann miteinander oder gegeneinander fahren lassen könne.
In der Mitte auf der Scheibe habe man Dinge, die mit zu den ältesten Theater-Ausstattungsteilen gehörten, das seien Tellari, Körper, die einen 90-Grad-Winkel und zwei 45-Grad-Winkel haben, mit den man unendlich spielen könne. Es sei wie ein Kinderspielzeug.
Die Oberflächen seien unterschiedlich gestaltet, einfarbig bemalt oder mit einem Gobelin belegt – unendlich viele Möglichkeiten, die ein große logistische Anforderung an die Technik stellten. Hier gäbe es noch Ungelöstes und man werde hieran wohl bis zur Premieren arbeiten müssen, zumal es DIN-Vorschriften gebe, wann ein Solist die Drehbühne betreten und wie schnell sich der Ring drehen dürfe.
Ein großer Vorteil: der Komponist sei anwesend, um z.B. Übergänge auszugleichen. Mancher Takt sei jetzt noch weggefallen, um technische Vorgänge zu bedienen.

Es sei vordringlich darum gegangen, einen Raum mit wenig Elementen hinzubekommen:
Requisiten hätten ihn als Regisseur überhaupt nicht interessiert, diese seien nur nach dem Notwendigsten eingebaut worden – immer stünde die Person im Mittelpunkt.
Wie habe eine Goldschmiedewerkstatt auszusehen, in der der Mann etwas herstellen könne – interessiere ihn als Regisseur nicht – es gehe um den Raum, welche Bedeutung habe die Person 'Cardillac' zu dem Raum, in dem er arbeitet.
Welche Bedeutung hat für den König das Möbelstück, auf dem er sich wohlfühlt – natürlich werde jeder Historiker sagen „Können Sie sich nicht mal irgend ein Bild anschauen von Watteau aus dem 17. Jahrhundert, wie man da liegt und wann die Recamière erfunden worden ist
Jetzt haben wir ein Möbelstück, das erst von 1960 ist, aber ganz anders umgebaut. Aber er glaube doch, dass es das richtige sei, um einen Situation zu zeigen.

“Das haben wir mit wenigen Stücken gemacht, für die Technik sind es sehr, sehr viele Stücke“ – man müsse sich vorstellen, es sind in dem Stück Chor, Ballett, man habe 50 Personen zum Teil auf der Bühne, dahinter seien aber auch Leute, die schnelle Umzüge zu machen hätten und die seien ganz gewaltig, die Requisite habe entsprechend schnell zuzulangen – also das sei ein Bienenstock während der Vorstellung. Dabei sei die Bühnenbildnerin ganz besonders gefordert gewesen, mit wie wenig, kann ich wie viel zeigen – nichts sei erschreckender, wenn für das Publikum immer wieder das Gleich komme.
Da auch, wie trenne ich Bilder, damit immer wieder neue Räume entstünden.

Die ganze Produktion sei auf Regensburg-Maße gestaltet, alle Rollen seien und das könne er als Regensburger Theaterdirektor verbindlich sagen, optimal besetzt.
Diese Besetzung sei 1a, diese Komposition sei den Damen und Herren auf den Leib und in den Hals geschneidert, wichtig sei dies auch im Hinblick auf die Paarung, dass so selbst bei einem Hinzuengagieren, das Miteinander funktioniere.
 

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   Welt-Uraufführung am 28. September 2007

 
Als Quell' begann's, mächtig strömt's daher, flächig untermalende Filmmusik für Selbstverliebtheit eitler Autoren, tosend niederstürzende Massen, Brüllen bricht sich an Wänden der Schlucht.

Kraftvoll an Schlössern, Städten, Dörfern vorbei, tritt's über Ufer, überschwemmt Auen und Wiesen, kehrt zurück ins Bett, fließt unter grünem Dach Europas in Länge, nutzt jede Klinze, um dann in breitester Breite sich opulent zur Schau zu stellen, übertönt tuntenden Petitierer, zirpende Soubrette, schwächelnder Bass verhallt, säuselnder Buffo, Tenöre verebben, Soprane im Sog vergeh'n, Madamen in Strudeln schwindend.

Menschenmassen, aufgewühlt am Strande - belting - ohne Ergebnis, nicht vernommenes Rufen durch Gurgeln des Sogs, ohne Chance am anderen Ufer, mit Text verstanden zu werden, verlorengehender Inhalt.

Eindrucksvolle Bilder, gemächlich vorbeifließende wechselnde Räume, viel Zeit gebend für jedwede Art von Intermezzo sinfonico.

Menschen höchst kostümiert und geschminkt, dem Tanz, der Liebe frönend, Mörder, Täter, Gesuchte, Gefundene, Begnadigte, Namenlose - viele am Gestade des Stroms.

Endloses Atmen und Tönen, schließliches Enden, Verebben in Fernen, in unsicherer Zukunft, Versickern durch's Sieb der Zeit oder Anlanden in sicheren Häfen.
 

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Erschlagen von der Menge im Rang ankommender lautgestärkter Orchesterwogen, gegen 22.10 Uhr an seine Damen auf der rechten Seite vernehmlich gerichtete Frage des Nachbarn:

"Wann is'n gar?"
 

 

Als Premieren-Abonnent Theater Regensburg und Abnehmer von Karten
aus dem freien Verkauf
veröffentliche ich auf dieser privaten Homepage meine Meinung.
Ich
verstehe die Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf nach meiner Auffassung zu Geglücktem oder Misslungenem.
Neben Sachaussagen enthalten die Texte auch Überspitztes und Satire.
Für diese nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5 Grundgesetz in Anspruch.
In die Texte baue ich gelegentlich Fehler ein, um Kommentare herauszufordern.
Dieter Hansing

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