
Besetzung
|
Musikalische Leitung |
Pavel Baleff |
Inszenierung |
Helmut Polixa |
Bühnenbild / Kostüme |
Frank Philipp Schlößmann |
Chöre |
Jens Petreit |
Dramaturgie |
Susanne Holfter |
|
|
|
|
Pollione |
César Augusto Gutiérrez |
Oroveso |
Harold Wilson |
Norma |
Romelia Lichtenstein |
Adalgisa |
Ulrike Schneider |
Clotilde |
Marlen Herzog |
Flavio |
Wojtek Alicca |
|
|
|

Theater-Anzeige.
Sonnabend,
den 11.
Dezember
1837,
wird
zum Vorteile
des
Unterzeichneten
zum ersten
Male
aufgeführt:
Norma,
große
romantische
Oper in zwei
Akten, von
Bellini.
Der
Unterzeichnete
glaubt seine
Verehrung
für das
kunstliebende
Publikum
dieser Stadt
nicht besser
betätigen zu
können, als
eben durch
die Wahl
dieser Oper
zu seinem
Benefiz,
welches ihm
zunächst für
seine
Bemühungen
um die
Förderung
und künftige
Ausbildung
jugendlich
musikalischer
Talente der
hiesigen
Bühne
bewilligt
worden ist.
»Norma« ist
von allen
Schöpfungen
Bellini's
diejenige,
welche neben
der
reichsten
Melodienfülle
die innerste
Glut mit
tiefer
Wahrheit
vereint, und
selbst die
entschiedensten
Gegner
neuitalienischer
Musik haben
dieser
Komposition
die
Gerechtigkeit
widerfahren
lassen, daß
sie, zum
Herzen
sprechend,
ein inneres
Streben
zeige und
der modernen
Flachheit
nicht
huldige.
Da nun für
das
Einstudieren
und die
Ausstattung
dieses
Werkes alles
geschehen,
so darf ich
es wohl
wagen, das
theaterliebende
Publikum
gehorsamst
einzuladen,
und ich thue
das in der
freudigen
Hoffnung,
daß mein
bisheriges
eifrigstes
Bestreben,
auf meinem
Platze
möglichst
meiner
Pflicht zu
genügen,
teilnehmende
und
nachsichtige
Anerkennung
gefunden
hat.
Richard
Wagner.
Riga, den 8.
Dez. 1837.
[Sämtliche
Schriften
und
Dichtungen:
Sechszehnter
Band, S.
6/7.]
|
Am 26. Dezember 1831 fand in der Mailänder Scala die
Uraufführung der 'Norma' statt. Es war die sechste Bellini-Oper, für die Felice
Romani (1789 - 1845) das Libretto lieferte - er schrieb die Text auch zu:
'Der Pirat',
'Die Fremde',
'Zaira',
'Capulet und Montague',
'Die Nachwandlerin'.
'Beatrice di Tenda'
Insgesamt schuf Romani 95 Texte für auch andere Komponisten wie
Gaetano Donizetti mit den Werken:
'Alina, Königin von Golconda',
'Anne Boleyn',
'Der Liebestrank',
'Parisina d'Este',
'Lucrezia Borgia',
'Rosmonda von England',
'Johann von Paris'
'Adelina oder die Tochter des Bogeschützen'
oder für
Gioachino Rossini
'Der Türke in Italien'
'Bianca und Falliero'
Immerhin überlebte er Bellini um dreißig Jahre. 1834 gab Romani den Beruf
des Librettisten zu Gunsten einer besser dotierten Anstellung als Redakteur bei
der Zeitung des Königreichs Piemont-Sardinien auf.
Romani stütze sich bei seiner Bearbeitung des Stoffes für Bellini auf das Schauspiel 'Norma' des Franzosen Soumet (1788 -
1845), das am 6. April des Jahres 1831 - also nur acht Monate vor Bellini's /
Romani's 'Norma 'in Paris zum ersten mal gezeigt wurde.
Soumet nutzte alle Eindrücke der Nach-Napoleonischen-Zeit Griechenland, Italien,
Orient und gab seiner Norma die Möglichkeit der Niobe nachzueifern, die Lady
Macbeth sich zum Vorbild zu nehmen und sich an der Vellenda zu orientieren,
bevor sie zum Schluss des Werkes einen ihrer halbwüchsigen Söhne erdolcht und
mit dem zweiten in einen Abgrund springt.
Romani reduzierte seinen Text auf die Grundlagen der Love-Story einer Priesterin,
die den Pfad 'der Unschuld als Tugend' verlässt und zwei Kinder des Feindes das
Leben schenkt und aufzieht. Hinzu kommt die Rivalin in Bezug auf den einen Mann,
den nun beide lieben.
Alles Mythische und die Handlung unter dem Einfluss der strengen religiösen
Ausrichtung - was die Soumet'sche Dichtung so deutlich ausmachte - unterbleiben
weitestgehend. Dass Ungereimtheiten verarbeitet wurden, zeigt die Umwandlung des Irminsul in eine Göttin.
Die Gemeinsamkeit von Romani und Bellini war aber so deutlich, dass dem
Komponisten der Text ganz geläufig in die Notierung überging. War dies nicht der
Fall, ergaben sich für die Komposition Probleme, da Bellini deutlicher als
anderen Komponisten vom Text abhängig war - erst wenn dieser ihn 'überwältigte'
gelang die Umsetzung in Musik. War dies nicht der Fall, die Saite in ihm begann
nicht zu klingen, konnte er als Süd-Italiener ausfallend gegenüber seiner Umwelt
werden.
Romani und Bellini gelang eine zügige Bearbeitung der 'Norma', denn in nur sechs Wochen
war man sich des Konzeptes wegen einig und zum Herbst des Jahres 1831 konnten die
Proben beginnen.
Richard Wagner hatte zu Spontini's 'Vestalin', Spohrs 'Jessonda' und Bellinis
'Norma' als reproduzierender Künstler den entsprechenden Zugang, als er alle
diese Werke selber dirigierte.
"Meine Opern
gehen prompt
u. exakt;
wir studiren
neue Opern -
Jessonda
(für hier
ganz neu!) -
Norma /
Lestocq,
alles soll
jetzt frisch
hinter
einander
weggehen."
[Briefe in
Originalausgaben:
Richard
Wagner an
Theodor
Apel, S.
97.]
] |
1834 beeindruckte ihn Bellini's 'I Capuleti e I Mongtecchi' in Leipzig auf
besondere und nachhaltige Weise als Wilhelmine Schröder-Devrient den Romeo sang.
Wagner sah in ihr - er war auch von ihr als 'Fidelio-Leonore' als erste singende
Darstellerin - überzeugt, dass er in ihr das Vorbild für seine späteren Heldinnen
sah.
"In nächster Zeit sollte die Schröder-Devrient eintreffen, um den 'Romeo' zu
singen - Romeo war überall zu hören und Bellini der Beweger der Stadt."
[Carl Friedrich Glasenapp: Das Leben Richard Wagners: Erster
Band, S. 477.]
] |
Der Tod eines Liebespaares wie im 'Tristan' war ihm
so schon durch Pollione
mit Norma vorgegeben.
Jenes Novum, der 'Tristan' sollte ja eigentliche eine Oper - ein praktikables Werk
im italienischen Stile werden - mit ein paar gute Sängern.
Mein
Zusammenhang
mit der Welt
bezog sich
fast nur auf
meine
Verhandlungen
mit dem
Musikhändler
Härtel
wegen der
Herausgabe
des
»Tristan«;
da ich
diesem
meldete, ich
hätte,
im
Gegensatze
zu dem
ungeheuren
Nibelungen-Unternehmen,
ein
praktikables
Werk im
Sinne,
welches in
seinen
Anforderungen
für die
Darsteller
sich
lediglich
auf ein paar
gute Sänger
beschränkte,
zeigte er so
große Lust,
auf mein
Anerbieten
einzugehen,
daß ich mich
unterstand,
von ihm 400
Louisdor
zu fordern.
[Richard
Wagner: Mein
Leben:
Dritter
Teil:
1850-1861,
S. 237.]
] |
Isolde will den Todestrank für sich und
Tristan, stattdessen wird der Liebestrank von Brangäne gereicht:
Aus Romani's Dreieckgeschichte Pollione, Norma,
Adalgisa waren Marke, Tristan, Isolde für 'eine Handlung' Richard Wagners geworden.
Später griffen das gemeinschaftliche Ende einer Dreier-Konstellation auch Ghislanzoni
und Verdi auf:
Radames, Amneris und Aida:
"Ahnend im Herzen, dass man dich verdamme" - so nimmt die Heldin den Tod
mit dem Geliebten auf sich - gemeinsam in einer Gruft.
Die Erlösung und Auslöschung durch Liebe zeigte Richard Wagner mit der Senta im 'Holländer',
mit der Elisabeth im 'Tannhäuser' -
und der Scheiterhaufen mit dem 'reinigenden Feuer' von Pollione und Norma war ihm schon auch aus Spohr's 'Jessonda'
bekannt.
In der Götterdämmerung wirft
Brünnhilde "den Brand
in Walhalls prangende Burg" und "sie hat sich stürmisch auf das Roß geschwungen,
und sprengt es mit einem Satze in den brennenden Scheithaufen."
[Sämtliche Schriften und Dichtungen: Sechster Band, S. 383. ]
Elsa gelingt es nicht, Lohengrin aus der Isolation der Grals-Welt in ein
irdisches Dasein zu führen - sie ist zu menschlich, zu naives Weibchen, in ihrem
durch Gefühl überlagerten Denken und dadurch beeinflussbar durch Ortrud.
|

Donnerstag, den
13.12.2007
20:15 Uhr
3. Das Gold der
Kelten
Film von Gisela
Graichen und
Peter Prestel
(Erstsendung
28.8.2005)
Die Kelten
hatten keine
Schrift, aber
dafür umso mehr
Gold. Da das
Gold dem
keltischen
Glauben nach von
den Göttern
stammte, hatten
ihre Priester,
die Druiden,
eine ganz
besondere
Beziehung zu
diesem
Edelmetall. Den
Römern war das
ein Dorn im
Auge. Deshalb
verboten sie das
Druidentum in
Gallien
mehrmals. Nach
ihrer Invasion
in Britannien
versuchten sie,
auch dort den
Goldkundigen das
Handwerk zu
legen. So
brachten die
Römer das
Goldmonopol
endgültig in
ihre Hände. Die
Welt der Kelten
ging unter, was
blieb waren ihre
in der Erde
vergrabenen
Schätze.
"Das Gold der
Kelten", die
dritte Folge der
Reihe
"Schliemanns
Gold", verfolgt
Wissenschaftler
bei Ausgrabungen
und bei der
Analyse der
reichen
keltischen
Goldschätze.
|

Die Römer in
Gallien,
besetztes Land
der Kelten.
Die Druidessa
einer lokalen
Religionsrichtung
beschwichtigt
das unterdrückte
Volk und
versucht so,
Aufstände gegen
die Besatzer zu
unterdrücken,
deren einer ihr
Geliebter ist
und mit dem sie
zwei Kinder hat.
Pollione, der
Vater von
Norma's Kindern
hat sich
Adalgisa
zugewandt, einer
jungen
Ministrantin,
und ist nicht
bereit zu Norma,
die droht, die
gemeinsamen
Kinder zu
ermorden,
zurückzukehren.
Da gibt Norma
den Weg frei für
den Aufstand des
Volkes gegen die
Besatzer.
Sie eröffnet dem
Vater und dem
Volk, ihr
Keuschheitsgelübde
gebrochen zu
haben und
verlangt nach
dem Tod.
Pollione
erinnert sich an
seine Liebe
Norma und stirbt
mit ihr.
|

Die Oper
Halle wählt
einen imaginären
Distrikt.
Untergrundkämpfer
versuchen, das
Genommene wieder
zurückzugewinnen.
Dramaturgie und
Regisseur gehen
davon aus, dass
in eben diesem
Land die
Grundsätzlichkeiten
und
Rahmenbedingungen
erhalten sind,
die auch Romani
seinem Libretto
zugrunde legte.
Die Handlung
spielt in einem
zerstörten
Gebäude, das
nach hinten
Natur in Form
von Himmel mit
Wolkenformationen
sichtbar werden
lässt und in
Normas Gelass,
einem Kelleraum
oder Bunker aus
grauen
Betonwänden.
Entscheidend für
die Wirkung der
Handlung ist in
diesem
Bühnenbild die
Kleidung der
agierenden
Personen – das
Volk, selbst
Orovese in
abgenutzten
Gewändern – die
Damen adrett in
hellen Kleidern,
Adalgisa wie
auch Clotilde –
Norma sticht nun
gänzlich aus
dieser
Kostümierung
heraus, sie
trägt ein
tailliertes
Straßenkostüm
mit langem Rock
und Kostümjacke
mit Schößchen
–auf hohen Pumps
– sich somit von
den anderen -
die in
bürgerlichem
Sinne unelegant
- hervorhebend.
Ein Umhang für
sie deutet das
Ritual mit Gebet
und Mistelzweig
an. Ansonsten
der Abend für
sie im gleichen
Outfit bis –
umringt vom Chor
ein schneller
Umzug 'auf
offener Szene' -
Norma in einem
roten Kleid
großflächig
ausgeschnitten –
zum Finale
antritt.
|

Es stellt
sich die Frage:
muss unbedingt
aktualisiert
werden und muss
es so geschehen,
dass Bombe
geworfen, der
Attentäter
sofort
erschossen, die
Zuschauer mitten
in einen
heutigen Krieg
versetzt werden.
In welchem Land
gelingt es dann
aber einer Frau,
die Volksmasse
zu beruhigen,
von weiteren
Aktionen gegen
die Besatzer
absehen zu
lassen?
Wo ist eine Frau
heute als
Priesterin in
der Lage, sich
gegen Männer in
Waffen
aufzulehnen –
Südamerika,
Indien, Ceylon –
dem ehemaligen
Jugoslawien,
Irak?
Gerade in
letzterem Land
ist es einer mit
einer Burka
verhüllten Frau
doch unmöglich,
sich aufzulehnen
und ein ganzes
Volk mitsamt den
dominierenden
Männern dabei
mitzunehmen.
Also soll ein
Bericht
abgegeben, ein
neues Märchen
erzählt werden.
Alles möglich,
wenn denn der
Zuschauer nicht
wüsste, dass all
das oben
geschilderte mit
einer Frau als
Priesterin, in
althergebrachtem
Sinne, in diesem
Umfeld nicht
funktionieren
kann.
Und doch, Halle
geht diesen Weg
und verstrickt
sich in
Ungereimtheiten.
|

Ist diese
Frau so mächtig,
das Volk zu
bändigen?
Aufgrund welcher
Tatsache? Dass
sie Priesterin
ist, von was –
von welch einer
Religionsgemeinschaft,
die unterdrückt
wird und im
Untergrund lebt?
Hätte das
Regie-Team auf
eine Situation
abgehoben wie
sie kürzlich
sich darbot:
eine Frau kehrt
aus dem Exil
zurück, stellt
sich auf als
oppositionelle
Kandidatin für
das Amt des
Regierungschefs,
und überlebt das
nicht.
Hier wäre eine
Parallele
gewesen, in die
auch die
Love-Story
anstatt der
angelasteten
Korruptionsaffäre
hätte eingebaut
werden können.
Allerdings wäre
hierzu ein
deutlicheres
Auftreten des
Volkes im Sinne
des neuen
Konzeptes,
sprich des
Chores in einer
Hintergrundhandlung
– im wahrsten
Sinne des Wortes
– und eine
stärkere
Ausstrahlung der
Norma notwendig
gewesen, um die
Gesamtsituation
plausibel zu
machen.
Wenn schon
Aktualisierung,
muss sie hier
überdeutlich
geschehen, um
ein Lösen von
der
Basisgeschichte
zu ermöglichen.
Dem steht nun
aber im Wege:
der gesungene
Text. Geht auch
die Übertitelung
einen Weg, der
die Nennung von
Örtlichkeiten
vermeidet.
Rom wird zu
häufig genannt,
als dass man die
Handlung so ohne
weiteres ins
Heutige
übertragen
könnte – bei
allem
Wohlwollen,
Norma ist
gebunden an die
Situation im
damaligen
Gallien mit
römischer
Besatzung.
Konsequenterweise
hätten die zwei
Silben Roma
ersetzt und
musikalisch
aufbereitet
werden müssen.
Warum nicht,
wenn an anderen
Häuser die hohen
Cs der Norma
heruntergesetzt
werden, um sie
für die Dame
singbar zu
machen - "sie
ist eine nette
Frau, nur keine
Norma" - oder
Janis Martin in
einer Münchener
Götterdämmerung
am Ende des
Vorspiel das
hohe C eine Terz
tiefer erklingen
lässt - also
kann man doch
auch dem Konzept
das Werk
anpassen?
Oder aber, warum
also nicht das
Stück so
spielen, wie es
konzipiert ist
und wie es in
einem Kostümfilm
sehr wohl ankäme
oder durch
Abstraktion und
Reduzierung auf
das Wesentliche
eine Lösung
anstreben wie
sie im
Baden-Badener
’Lohengrin’
jetzt möglich
war.
Wird aber
gewaltsam
versucht, auf
der Welle der
Epigonen von
Epigonen
mitzuschwimmen
und einer
Frankfurter
’Aida’ oder
einer Berliner
’Forza’
nachzueifern
oder gar eine
Handlung wie
eben erst im
Essener
’Holländer’ zu
erkrampfen, kann
sich keine
gültige
eigenständige
Lösung bei einem
solchen Vorhaben
ergeben.
Abwandeln der
Handlungen ist
schon zu häufig
erfolgt und da
ist schon alles
gesagt, selbst
der Hamburger
’Lohengrin’ als
radikalste
Umformung – und
der ist nur als
einmalige Lösung
zu sehen, eine
Wiederholung
unmöglich –
liegt schon bei
den Akten.
Sieht man die
Sprünge in Bezug
auf den
Zeitpunkt der
Norma-Handlung,
eben die
Zeitenwende,
dann das 19.
Jahrhundert als
Zeitrahmen der
Erstellung des
Librettos und
der Komposition,
speziell mit
seinen virtuosen
Gesangslinien
und setzt darauf
eine
Interpretation
im Heute, so
müssen sich
Brüche ergeben,
die das Publikum
in den wenigsten
Fällen
nachvollziehen
kann, zumal wenn
die Primadonna
gesanglich mit
der Partie
ringt, der Primo
huomo kein
solcher ist,
sondern eher ein
Soldatesko im
dritten Glied.
Dann besser das
Stück optisch
reduziert in
seinen Anlagen
vorführen, mit
den Mitteln des
jeweiligen
Hauses zur Schau
stellen und
Übertreibungen
in Bezug
Interpretationsgelüste
der Dramaturgie
und der Regie
vermeiden.
|

Geht es aber
um die Besetzung
der Partien,
muss eben von
der Produktion
solcher Stücke,
die aufgrund der
Zusammensetzung
des Ensembles,
der finanziellen
Ausstattung des
jeweiligen
Hauses nicht
realisiert
werden können,
abgesehen
werden.
Es dient der
Deutschen Bühne
nicht, wenn am
Publikum vorbei
inszeniert wird,
realistische
Bühnenbilder
nicht zum Stück
passen,
Besetzungen an
den Charakteren
der Rollen
vorbeigehen -
das Haus den
falschen Ehrgeiz
entwickelt,
Stücke auf den
Spielplan zu
nehmen, die
adäquat nicht
dargestellt und
somit nicht oder
nur schlecht
präsentiert
werden können.
Beim Ensemble
mit
Stückverträgen
zu jonglieren,
nur um dem
künstlerischen
Ehrgeiz Genüge
zu tun und das
Stück zu zeigen,
widerspricht
völlig dem
Gedanken des
Deutschen
Ensemble-Theaters.
"Gäste kamen und
Gäste gingen" -
ließen Rollen
fallen, weil die
Noten nicht
gebunden, fangen
gar nicht an,
Partien zu
lernen -
Mätzchen, da die
Solisten mit
Stückverträgen
sich nicht an
das Haus
gebunden fühlen
und
Disziplinierungsmaßnahmen
nicht greifen
können.
Nur weiter so,
dann deckt zwar
manchen
uneinsichtigen
Theaterdirektor
und ignoranten
Oberbürgermeister
die drückende
Scholle - das
Deutsche Theater
wird dann aber
auch nur noch
rudimentär
vorhanden sein.
Wer aber wollte
auf den Applaus,
den die
Produktion der
'Norma' in Halle
auslöste,
verzichten.
Fein Gewandete
hätten
begeistert fast
das Heraustreten
nach einem
Falles des
Eisernen
notwendig
gemacht.
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Als Premieren-Abonnent
Theater Regensburg und Abnehmer von Karten aus dem freien Verkauf
dieses und anderer Theater
veröffentliche ich auf dieser privaten Homepage meine
Meinung. Ich
verstehe die Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der
Kritik willen, sondern als Hinweis auf nach meiner Auffassung zu
Geglücktem oder Misslungenem. Neben Sachaussagen enthalten die
Texte auch Überspitztes und Satire. Für diese nehme ich den
Kunstvorbehalt nach Artikel 5 Grundgesetz in Anspruch. In die
Texte baue ich gelegentlich Fehler ein, um Kommentare
herauszufordern. Dieter Hansing
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