Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 

 

   

Kurz kommentiert


Damals in Regensburg,
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... forderte der damalige Fußball-Bundestrainer Michael Skibbe bei einer Veranstaltung im Sparkassenzentrum gegenüber Oberbürgermeister Johannes Schaidinger im Mai 2004, es sei nötig ein Fußballstadion in dieser Stadt zu haben.

Er denke an ein Fassungsvermögen von 11 bis 12.000 Zuschauern - etwas außerhalb des Zentrums.
Hieran sollten die Fans vor und nach dem Spiel ihre Freude haben, so dass dadurch das Interesse der lokalen Wirtschaft geweckt werde.

Als entscheidend wertete er, dass für einen anhaltenden Erfolg in der zweiten Liga, in der Jahn Regensburg auch damals spielte, ein neues Stadion geradezu zwingend sei.

Das Beispiel FC Hansa Rostock führte er an. Allein durch ein neues Stadion habe man die Zuschauerzahlen steigern können. Dies habe sich letztendlich auch in der spielerischen Qualität der Mannschaft ausgewirkt.

Sponsoren wollten mit dabei sein, wenn etwas entstehe, das sich auch wirtschaftlich auswirke. Umso mehr, wenn ein Verein in der zweiten Liga spiele.

 

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Dabei sah damals alles so gut aus, denn der OB konnte vermelden, dass die Stadt über die notwendigen Grundstückflächen verfüge.
So könne er nun die Interessierten zu dem Gespräch einladen und die Planungen aufnehmen.

Als ersten Schritt auf dem weiteren Weg zum Stadion nannte der OB die Suche nach einem 'tragfähigen Investorenmodell' - die Stadt könne den Bau nicht allein finanzieren.

Der damalige Generalbevollmächtigte des Jahn Regensburg, Heinz Groenewold, sagte zu, sich verstärkt um Träger bemühen zu wollen.

Jürgen Mistol, der Grünen-Stadtrat forderte, das Stadion müsse unabhängig vom Status des Fußballvereins wirtschaftlich funktionieren.
So meinte Jürgen Eder, auf dessen Veranlassung dieses Treffen zustande kam, das Umfeld des Stadions spiele eine Rolle. Es müssten Dienstleister wie Sportmediziner mit ihren Praxen oder Reisebüros dort angesiedelt werden.
Hans Seidl, Präsidiumsmitglied des Jahn, sah die Sache mit der Betreibergesellschaft positiv, da nun - 2004 - der Überlegungszeitraum abgeschlossen sei.
Und Margit Wild war der Meinung, es müsse nun etwas geschehen, da immer wieder in das alte Stadion an der Prüfeninger Straße investiert worden sei, um es auf den jeweiligen Stand bringen zu müssen. Sie hoffte damals, eine Kontaktaufnahme zu Investoren könne noch in 2004 stattfinden.

 

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Bürgermeister Weber forderte die Jahn-Fans auf, zum bevorstehenden Spiel gegen den Karlsruher SV zu kommen, um die Mannschaft zu unterstützen.

Die wiederum müsse eine ähnliche Leistung gegen den 1. FC Nürnberg zeigen, um den Klassenerhalt in der zweiten Liga zu gewährleisten.

 

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Wenn dies nun schon vor fast zehn Jahren ein Fußball-Fachmann - wie der damalige Bundestrainer - der Stadt ins Tagebuch schrieb, erhebt sich aus der Sicht des Jahres 2013 die Frage, warum sich nichts tat?

Der Jahn spielte doch gerade mal eben in der vergangenen Saison wieder in der zweiten Liga, Spiele wurde im Fernsehen gezeigt und kommentiert, Gelder flossen.
Und was geschah - außer einem zwingend notwendigen 'Update' der Anlage an der Prüfeninger Straße - konkret seitens der Stadt:
Nichts!

Kurz_kommentiert_27._Mai_2013

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing