... 02.
Februar 1732
Hatte der Große Kurfürst - Friedrich Wilhelm - 1685
durch das Edikt von Potsdam den Zuzug von Protestanten -
in diesem Falle Hugenotten, die durch das Edikt von
Fontainebleau in Frankreich keine Bleibe mehr haben
durften - nicht nur nicht widerstrebend oder höchst gnädig
bewilligt, sondern gefördert, so folgte ihm sein Enkel -
Friedrich Wilhelm I. als er die von Krieg und Pest
verödeten Gegenden Brandenburgs und Ostpreußens wieder bevölkern wollte.
Schon 1520 begann im Salzburger Land die Verfolgung von
Protestanten, die dann nur noch in geheimen Zirkeln
ihren Religionsbräuchen nachgehen konnten.
Um 1600 gab nur es noch wenige, die sich verbargen.
Während des 30.-Jährigen Krieges nahmen die Verfolgungen
ab, die katholische Kirche war mit anderen Dingen wie
der Außenpolitik beschäftigt, als die paar verbliebenen
Abweichler zu verfolgen.
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Zum Ende des 17. Jahrhunderts nahm sich Salzburg der
Sache wieder an und man verrieb die Protestanten
mithilfe von 6.000 Soldaten - es sollte im Land nur
einen in sich geschlossenen Kirchenkörper mit
einheitlichem katholischem Glauben geben.
Bis Ende März 1732 hatten besitzlose Protestanten das
Land zu verlassen, Vermögenden räumte man eine Frist bis
Ende April ein.
Um die heimatlosen Glaubensbrüder aufzufangen, hatte
Friedrich Wilhelm I. - der Soldatenkönig und Vater vom
späteren Friedrich dem Großen - am 2. Februar 1732 das
Preußische Einladungspatent erlassen.
17.000 Protestanten verließen Salzburg und kamen
auf dem Landweg nordwärts bis Stettin, von wo
sie mit Schiffen in Gebiete an der Memel gebracht
wurden.
Dort siedelten sie, erhielten Höfe zur
Bewirtschaftung, Handwerker durften sich entsprechend
ihren Fähigkeiten niederlassen und tätig werden.
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