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--- kostet ein Bundesland ca. 75.000 Euro.
Zu diesem Ergebnis kam bei einer Untersuchung, die von der
Landesregierung Baden-Württemberg initiiert wurde, der
Landesrechnungshof, was für die fünf Musikhochschulen im Land
ein echter Schock war, denn nun sollen sie auf 500 Studienplätze
und fünfzig Professorenstellen verzichten und so rund vier
Millionen Euro pro Jahr sparen.
Die Hochschulen im Land bilden über Bedarf aus, so die Meinung
der Prüfer.
Zu dem Ergebnis kamen sie im Vergleich mit den Arbeitsämtern,
die feststellten, dass die Ausgebildeten nach dem Studium
erstmal ohne Job dastehen.
Und aus dem Traum, eine Position als festangestellter
Berufsmusiker – der in der Dotierung für einen Anfänger gemäß
Auskunft des Musikinformationsdienstes bei 9.000 Euro pro Jahr
(Dirigenten können sich bei 18.000 Euro pro Jahr einreihen)
liegt - zu finden, wird der Albtraum des Überlebenskampfes.
Zwei Drittel der Absolventen sucht und findet nichts, landet
also im Bereich der freien Musikertätigkeit, was auch durch die
Reduzierung der Anzahl von Orchestern als solcher wie auch an
der Verkleinerung der Klangkörper, Schließung von Theatern
begründet ist. Somit geht die Schere der an Musikhochschulen des
einzelnen Bundeslandes ausgebildeten und dann fest angestellten
Musikern auseinander. Zwar sollen keine Musikhochschulen in
Gänze geschlossen werden, sondern die Qualität der Ausgebildeten
erhöht und gleichzeitig die Kosten reduziert werden.
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Dies bedeutet zwangsläufig die Notwendigkeit der Überarbeitung
der Studienpläne an den Musikhochschulen. Ein Ansatz zeigt sich
hier in den Erfordernissen bei den musikwissenschaftlichen
Bereichen zu reduzieren und dafür die Studierenden besser auf
die Selbstständigkeit vorzubereiten.
Jeder hat sich als kleines Unternehmen zu etablieren, das für
sein eigenes Marketing, Buchführung, Administration wie
Gestaltung und Pflege einer eigenen Internetseite wie auch für
Kenntnisse im Bühnen und Musikerrecht verantwortlich ist.
Zwar gebe es solche Ergänzungsveranstaltungen bereits, aber die
Studierenden zeigen wenig Neigung, an solchen
Blockveranstaltungen an Wochenenden teilzunehmen. Daher müssten
Marketing und Web-Design in die regulären Studienpläne
integriert werden. Je innovativer die Angebote, desto größer die
Möglichkeiten einen Arbeitsplatz in neuen Berufsfeldern z.B. in
Event- oder Audioagenturen zu finden.
Entsprechend sind die Studienangebote zu erweitern wie über
Fachbereiche wie Kultur- und Mediatechnologie – einer Mischung
aus Musikjournalismus und Medieninformatik.
Wichtig ist daher die Erweiterung und Nutzung der heutigen
Möglichkeiten, um zu vermeiden, dass dem Ehrgeiz der
Lehrbeauftragten gefrönt wird, reine 'Solisten' – ob im
Instrumental oder im sängerischen Bereich heranzubilden – die,
nicht nur während der Ausbildung. sondern dann auch noch in der
Arbeitslosigkeit zu Lasten der Steuerzahler enden.
Siehe auch:
Eine Veranstaltung der HMTMH und der evangelischen Hochschulgemeinde am
5.11.2012
Nun wurde nach Medienberichten dem Ministerpräsidenten von Baden
Württemberg - Winfried Kretschmann - der Preis 'Gordischer
Knoten' zugeteilt, da er verantwortlich sei für 'die
fortschreitende Zerstörung kultureller Infrastruktur in
Baden-Württemberg.'
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