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Thema des Tages
Lage des Reichs
... am
07. April 1945
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Der Feind steht im
Westen 15 Km vor Hildesheim und stößt nach Norden auf Hannover vor. |
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Im
Raum Bückeburg ist er weiter vorgedrungen und steht vor Minden.
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Südlich Verden hat
er die Richtung Bremen eingeschlagen. Er will einen großen Hafen
erobern. |
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In Thüringen ist
der Feind bis Erfurt gekommen und hat von Suhl und Zella-Mehlitz
Besitz ergriffen, was die Rüstungsproduktion mit Mitleidenschaft
zieht. |
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Er steht westlich
von Uffenheim und dringt weiter auf Dinkelsbühl vor. |
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Im Südosten sind
die Feinde bis an die Stadtgrenze herangekommen. |
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Der Königsberger
Raum fällt mehr und mehr in die Hand des Feindes, große Einbrüche
sind ihm dort gelungen. |
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Die Gesamtlage ist nach
Meinung des Propagandaministerium wenig erfreulich.
Zur militärischen Lage kommt noch hinzu, dass die Bevölkerung
überläuft und sich in Wien defätistisch Aufruhraktionen in den
ehemals roten Bezirken abspielen, derer sich
Reichsverteidigungskommissar Baldur von Schirach nicht mehr erwehren
kann. Er gibt noch den Befehl „Kampf bis zum letzten Mann“ und setzt
sich über die Donau ab.
Der Führer habe sich auch in diesem Falle wieder einmal nicht
entschließen können, wie auch im Falle Ribbentrop und Göring,
rechtzeitig einzugreifen.
In Rahnsdorf bei Berlin kam es zur Plünderung von zwei Bäckereien, 200
Personen stürmten die Läden und brachten die Waren an sich.
Die Anführer wurden noch am Nachmittag festgenommen, vom
Volksgerichtshof abgeurteilt und noch in der Nacht enthauptet.
Goebbels stellt sich selber die Frage, wohin das alles noch führen soll.
Er bewundert den Führer, der eine Nervenkraft ohnegleichen aufwenden
muss, um Haltung zu bewahren.
Die Hoffnung, dass Hitler die Situation meistern wird, will er nicht
aufgeben. Es sei dem größten Feldherrn aller Zeiten noch immer gelungen,
in Ruhe den richtigen Augenblick abzuwarten, um dann mit beiden Händen
zuzuschlagen.
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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