|
... am 07. Juni 1986
Man opponierte gegen Brokdorf und gegen Wackersdorf.
Seit 1976 baute man an Brokdorf und nahm die Anlage 1986 in Betrieb -
die geplante WAA in Wackersdorf wurde nicht vollständig realisiert.
Kaum war F.J. Strauß tot, war auch keine Rede mehr von diesem Standort
und die Brennstäbe gingen ins Ausland.
Am 7. Juni 1986 kam es bei einer Demonstration am Bauzaun erneut zu
schweren Auseinandersetzungen zwischen 30.000 Demonstranten und 3.000
eingesetzten Polizisten.
Etwa 400 Personen wurden verletzt, mindestens 50 mussten ärztlich
versorgt werden. Die Polizei nahm 48 Demonstranten fest.
Aus Österreich anreisenden WAA-Gegnern verweigerte die bayerische
Regierung den Grenzübertritt.
Für eine Teilerrichtungsgenehmigung fand im Sommer 1988 der
vorgeschriebene Erörterungstermin in Neunburg vorm Wald statt.
Hierzu ergingen 881 000 Einwendungen von Bürgern, die das Verfahren
damals zum größten seiner Art werden ließen.
Die Erörterung der Einwendungen wurde nach einigen Wochen von Seiten der
Genehmigungsbehörde, dem Bayerischen Staatsministerium für
Landesentwicklung und Umweltfragen, vorzeitig für beendet erklärt.
Genau wie der Beginn des Projekts eng mit Franz Josef Strauß verbunden
werden musste, so war auch das Ende des Projekts auf seinen Tod am 3.
Oktober 1988 bezogen.
Die Energieversorgungsunternehmen verloren das Vertrauen in die
Standhaftigkeit des Freistaates Bayern, das Projekt trotz der großen
Widerstände durchzusetzen und betrieben die Suche einer Alternative in
Frankreich und England.
Heute macht sich die Bayerische Staatsregierung zum Fürsprecher eines
totalen Ausstiegs aus der Kernenergie - laufen den Schwarzen doch die
Wähler davon.
Margarete Bause, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im
Bayerischen Landtag, berichtete am 15. Mai 2011 beim Markwort'schen
Sonntagsstammtisch im Bayerischen Fernsehen, sie sei mit Seehofer von
Berlin nach München geflogen.
Da habe der die Crew gefragt, ob man jetzt an Isar 2 vorbeigeflogen sei,
nein, bekundete man, man sei darüber geflogen.
Der Bayerische Ministerpräsident darauf:
"Dann müssen wir abschalten!"
 |
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
|
|