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Thema des Tages
Felix Dahn
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am 09. Februar
1834 geboren
Er war der Sohn des Schauspielerehepaares Friedrich Dahn und
seiner Ehefrau Constance Le Gaye aus Hamburg.
In München studierte er Rechtswissenschaft und Philosophie, in Berlin
promovierte er. Die Habilitation über das Thema
Geschichte der Germanischen Gottesurteile
folgte in München. 1863 wurde er als Professor nach Würzburg berufen.
Dort erteilte er der Nichte von Anette von Droste-Hülshoff zur
Verbesserung deren Schreibstils auch Privatunterricht, woraus sich eine
Amoure ergab, der die Scheidung von seiner ersten Frau Sophie Fries
folgte.
1872 erhielt er einen Lehrstuhl in Königsberg, wurde in den
Gelehrtenausschuss des Germanischen Museums in Nürnberg berufen.
Als Ordinarius lehrte
er in Breslau über Die Unterordnung des Einzelnen unter das Volk.
Publikationen folgten:
Die Könige der Germanen - in zwanzig Bänden,
Ein Kampf um Rom - in vier Bänden
Erinnerungen - in sechs Bänden
Gemeinsam mit seiner zweiten Frau Therese, eben aus der
Familie Droste-Hülshoff, verfasste er historische Romane zur deutschen
Frühgeschichte.
Sie handeln hauptsächlich von der Entwicklung der einzelnen Ethnien von
deren Anfängen bis zu Karl dem Großen.
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Das Gesamtwerk muss in Verbindung mit der Zeit gesehen werden,
in der es entstand.
Biedermeier - Felix Dahn war 1860 auch Autor für die
'Gartenlaube' - volkstümliches Blatt für das im Hause sich
abspielende Familienleben, nachdem die Restauration, festgelegt
1815 im Wiener Kongress und verstärkt durch die Karlsbader
Beschlüsse nach dem Mord an August von Kotzebue am 23. März
1819, mit der Zensur ein öffentliches Leben kontrollierte.
Zusätzlich der Gründerzeitnationalismus, der die Menschen durch
die Mythenbetrachtungen in Felix Dahns Germanen-Beschreibungen
zu einer national überhöhten Einstellung führte.
Das Thema zieht sich auch durch das Werk Richard Wagners.
Beginnend mit dem 'Lohengrin' 1850 zum 'Ring' 1976 in Bayreuth
ist die Welt der Germanen von den mythischen Anfängen bis ins
Mittelalter festgehalten.
Als Felix Dahn 1874 Wagner bat, ein Huldigungs-Gedicht auf
Ludwig II. zu vertonen, lehnte der entrüstet ab, was wiederum
den König verstimmte, da er selber Dahn empfohlen hatte, sich an
Wagner zu wenden.
Ausgerechnet jetzt durch Wagners renitentes Verhalten diese
atmosphärischen Störungen, da der König gerade beim stockenden
Bau des Festspielhauses in BT gebeten sein wollte.
Am 6. Januar 1874 hatte nämlich das Hofsekretariat die Übernahme
einer finanziellen Garantie abgelehnt.
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Sehr deutlich kritisch setzte er sich mit den Dichtern des Naturalismus
wie Gerhart Hauptmann auseinander.
Der Bau des Völkerschlachtdenkmals bei Leipzig lag ihm am Herzen.
Erförderte den Bau allen seinen Möglichkeiten, erlebte aber die
Fertigstellung nicht mehr.
Hitler hielt ihn für den einzigen Professor, der 'Schöpferisches'
geleistet habe.
Wie Dahns Goten durch Selbstvernichtung im Krater des Vesuvs enden, so
endete Hitler durch Selbstvernichtung im Berliner Führerbunker.
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