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Thema des Tages
Max Beckmann
... am 12. Februar 1884 geboren
1932 hatte die Nationalgalerie in Berlin einen Max Beckmann-Saal
eingerichtet.
Als anerkannter Künstler lehrte er an der Frankfurter Städelschule, wurde 1933 - gleich nach der Machtübernahme - entlassen
und zog sich zunächst nach Berlin zurück.
Für die Nazis war er einer der
bestgehassten Maler dieser Zeit.
1937 wurde er mit einigen Werken Teil einer Show, die in der Münchener
Großen Deutschen Kunstausstellung als entartete Kunst gezeigt wurden,
beteiligt.
Der Weg aus Deutschland gleich nach diesem Eklat führte nach Amsterdam
und erst 1947 nach Amerika.
Für Beckmann war der Krieg Thema in seinen Werken, der Erste Weltkrieg
bot ihm Möglichkeiten, die Gräuel darzustellen, was ihm die Kritik der
aufkommenden Nationalsozialisten einbrachte, die seine Werke als
Wehrsabotage ansahen und ihn als 'Künstler im nichtjüdischen Lager'
führten, der es verdient habe, als Mittäter an der Kulturschande
gemeinsam mit den Juden genannt zu werden.
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Aus der Frankfurter Zeit kannten sich Beckmann und Heinrich George,
der von 1918 bis 1921 dort am Schauspielhaus engagiert war.
1935 malte Beckmann ein Familienbild der Georges - Götz war noch nicht
dabei, er wurde erst 1938 geboren - das den Schauspieler massig
ausgeformt im zinnoberroten Kostüm zeigt, den Wallenstein hatte er
gerade gespielt und so war dies eine Vorlage für das Gemälde.
Verewigt ist auf dem Beckmann - George-Bild ist auch Charlotte Habecker
mit dem Wallenstein-Rollenbuch, eine Schauspielkollegin, die George
immer wieder die gelernten Texte abhören musste.
Schon damals sprach Beckmann von Emigration - George musste sich mit dem
Regime arrangieren, da er vom Wort existierte und sich nicht vorstellen
konnte, mit einer anderen Sprache zu leben und zu arbeiten. Er sei auf
Gedeih und Verderb auf dieses Deutschland angewiesen.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll
bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der
Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes
oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Dieter Hansing
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