... am 15. Mai 1773 geboren
Sein Name wird zwangsläufig mit der Restauration von
1815 in Verbindung gebracht.
Zurück mit allem - vor die Zeit Napoleons - war die
Devise.
Metternich war derjenige, der sich vornehmlich um ein
Zurückdrängen jeglicher Art von Liberalisierung und
Demokratisierung in Europa bemühte.
Die Karlsbader Beschlüsse von 1819 mit ihren Zensur- und
Kontroll-Regelungen nach dem Mord am Theaterdichter und
Diplomaten August von
Kotzebue gaben dem Staat die
Möglichkeit, 'Erregungen' in ihren Anfängen zu erkennen
und abzustellen.
Metternich gelang es, den Willen Russlands, nach Westen
vorzudringen, abzumildern - er verhinderte auch die
Einverleibung von Sachsen durch Preußen - und das
besiegte Napoleonische Frankreich wurde geschont.
Wichtig war ihm, ein Gleichgewicht zu schaffen und dies
alles unter der Führung eines starken Österreich zu
regeln.
Er selber war durch eine strenge Schule in Straßburg
gegangen, österreichischer Diplomat geworden und so
daran interessiert, für sein Gastland, Regelungen zu
finden und günstige Ausgangspositionen zu schaffen.
Der Kongress zur Neuordnung Europas fand somit auch in
Wien statt.
Die politischen Erhebungen von 1830 minderten seinen
Einfluss, mit den Aufständen von 1848 verlor er ihn
gänzlich, trat zurück, ging nach Großbritannien ins Exil
- reiste aber bereist 1851 wieder nach Wien, wo er 1859
starb.
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Thomas Bernhard nimmt Metternich in seinen
'Theatermacher' auf und bemerkt. Der habe etwas
'koblenzisches' gehabt.
In der dritten Szene mit seinem Sohn Ferruccio lässt er
Bruscon als Regienanweisung für 'das Rad der Geschichte'
gleich am Beginn der dritten Szene sagen:
'Wenn Metternich auftritt
kann Lady Churchill ohne weiteres
noch den Hut aufhaben
er fällt ihr erst vom Kopf
wenn er sich gesetzt hat'
oder einige Zeilen weiter:
'Sie setzt ihn gleich wieder auf
Metternich ist in Verlegenheit
weil er natürlich an Zar Nikoslaus denkt'
Rudolf Zollner, der einstmalige Oberspielleiter
Schauspiel am Oberpfälzer Metropol-Theater
Regensburg spielte
den Bruscon an der Württembergischen Landesbühne
Esslingen als 'die Poppenburg' dort noch maßgeblich an
der Spielplangestaltung mitwirkte.
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