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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Führerbunker

 


16. Januar 1945


Die Lage wurde immer schwieriger, der Feind kam  weiter nach Westen voran, kam Berlin immer immer näher, ein Aufenthalt in der Reichskanzlei schien immer weniger ratsam.
So verließ man das Gebäude an der Voßstraße, das zwar bisher allen Angriffen standgehalten hatte, aber das Risiko wurde zu groß.

Der Führerbunker, gerade erst fertig gestellt, war mehrfach gesichert, die Decken verstärkt, darüber Erddeckung, die Wände doppelt dick, um auch Fliegerbomben, die neben dem Gebäude in die Erde drangen, dort explodierten, deren Sprengkraft abzuhalten.

Das Gebäude in unmittelbarer Nähe, nordöstlich der Reichkanzlei an der Wilhelmstraße im Bereich des Grundstückes Nr. 77, war somit selbstverständlich besonders gefährdet, aber es blieb die einzige Möglichkeit, sich vor dem Bombenterror auf diese Weise zumindest etwas zu schützen.

 

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Nach dem Fall von Stalingrad Ende Januar 1943 sah man eine Entwicklung voraus, die dann auch eintreten sollte, Berlin könnte in den Zugriff des Feindes geraten.
Die Bombenangriffe auf die Reichshauptstadt nahmen an Zahl und Häufigkeit zu.
Stalins Armee, mit Wetter und unwegsamen Gelände der Weiten Russlands vertraut, gewann mehr und mehr Raum im Westen.

So hatte man hatte man mit den Bauarbeiten für den Bunker schon 1943 begonnen.
Trotz der Möglichkeiten, die eine Erstellung eines Staatsgebäudes für den Führer bezüglich Materialien, Baupersonal erlaubten, zog sich die Fertigstellung bis ins Jahr 1945.

Auf ca. 250 Quadratmetern Fläche waren die Räume auf zwei Etagen verteilt.
Mannschaften, Adjudanten, sonstiges Führungspersonal, Bedienste, mussten auf engstem Raum untergebracht werden wie auch Geräte zur Strom- und Sauerstoffversorgung, Vorratsräume für Speisen und Getränke.

A
uch Martin Bormann, Eva Braun - ab Februar 1945 - und die Familie Goebbels mit den sechs Kindern - diese aber erst ab April 1945 - lebten unterirdisch.

Hitler und Eva Braun starben im Bunker von eigener Hand am 30. April 1945.
Magda und Joseph Goebbels nahmen sich am 1. Mai 1945 das Leben, nachdem sie ihre Kinder mit Zyankali vergiften ließen.

 

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An jenem Dienstag, an dem der Führer in Berlin in den Führerbunker umzog, um sich in Sicherheit zu bringen, wurde
die Stadt Magdeburg
in der Zeit ab 21.30 Uhr von britischen Flugzeugen bombardiert.

Tausende von Menschen fielen in dem vierzig Minuten dauernden Flugzeugangriff den Luftminen, Brand-, Spreng- und Phosphorbomben zum Opfer.

Sechzig Prozent der Gebäude, neunzig Prozent derer in der Innenstadt wurden zerstört.
Die Brände - auch die Asphaltstraßen hatten Feuer gefangen - loderten noch Tage lang.
 

 
 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing