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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages
 

Tarent und die Folgen
   

 

 
 
   ... am 16. November 1940

Mussolini hatte sich vorgenommen, ein neues Imperium Romanum zu schaffen, doch reichten seine militärischen Möglichkeiten auch im Bereich der Marine nicht aus.

Das Land verfügte lediglich über 29 Kreuzer, 59 Zerstörer, 69 Torpedoboote, 65 Schnellboote, 157 Hilfsschiffe und 115 U-Boote. Zum Teil stammten die Schiffe noch aus dem Ersten Weltkrieg und waren nicht mit Radar ausgestattet.

Churchill hatte mit seiner zahlenmäßig kleineren Flotte im Mittelmeer endlich Gelegenheit, sich vor seinem Volk positiv äußern zu können.

In der Nacht auf den 12. November starteten nämlich 20 Torpedobomber vom britischen Flugzeugträger 'Illustrious', der in Kefalonia einer griechischen Insel am Ausgang des Golfs von Patras, westlich des griechischen Festlands lag, über das Ionische Meer in Richtung Ost-Nord-Ost zum 'Absatz' des italienischen Stiefels in den Golf von Tarent zum Hafen gleichen Namens.
 


Im Hafen von Tarent war es den englischen Streitkräften gelungen, im aufkommenden Frühlicht drei der sechs Schlachtschiffe der Italiener außer Gefecht setzen zu können.

Die Torpedos trafen die 'Cavour' und auch die moderne 'Littorio'.





Sie musste im Hafen von Tarent auf flachen Boden gesetzt und mühsam innerhalb von vier Monaten repariert werden. Der Zeitdruck war für Italien groß, da sich durch diese Attacke das Kräfteverhältnis im Mittelmeer zugunsten der Briten verschob.

Die italienische Flotte wurde dann aus dem Ionischen Meer zurückgezogen, wodurch das zentrale Mittelmeer den britischen Seestreitkräften gänzlich überlassen blieb.

 

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Trotz der Probleme des Achsenpartners Italien, war Hitler zu dem Zeitpunkt noch nicht bereit, stärker einzugreifen, jedoch war bereits in der Weisung Nr. 18 vom 12. November 1940 festgelegt, dass die deutsche Wehrmacht einen Entlastungsstoß für die italienische Kriegsführung im Balkanraum zu führen habe.
Auch sollte Verbände der Luftwaffe zur Unterstützung des Achsenpartners eingesetzt werden.
 

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Hintergrund für dieses Umdenken war das Scheitern des Projektes eines Kontinentalblocks von Madrid bis Tokyo - einschließlich Russlands - als Gegengewicht zu England.

Molotow, der am 12. November 1940 nach Berlin kam, wollte sich auf kein Vorgehen gegen die Engländer einlassen und auch nicht die Interessen Russlands auf dem Balkan und am Schwarzen Meer zugunsten Deutschlands aufgeben.

Andere Gespräche hatten auch kein Ergebnis erbracht, das Hitler eine ihn zufriedenstellende Lösung bedeutet hätte.

Die Interessen auch der anderen angesprochenen Länder unterschieden sich von denen Deutschlands.
Frankreich setzte auf einen Sieg Englands, Spanien wurde von England und den USA veranlasst, die Bindung an Deutschland zu meiden, trotz der Hilfe, die ihm Hitler während der Aktion 'Legion Condor' gewährt hatte.

Russland war auch ausgefallen, so sah Hitler nun die Notwendigkeit gekommen, sich massiv im Mittelmeer und Nordafrika zu beteiligen.

 

 

 

   
 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik
um der Kritik willen,
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Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes
und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz,
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Dieter Hansing