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19. März 1859 uraufgeführt
Obwohl das Ganze den Franzosen zunächst 'zu deutsch' erschien,
setzte die Oper sich schnell durch und kann bis in die heutige
Zeit auf mehr als 3.000 Aufführungen zurückblicken.
Gounod lernte Goethes 'Faust'-Dichtung bereits um 1828 kennen.
Doch erst Carrés französische Fassung, dem Drame fantastique
'Faust et Marguerite' regte ihn zu einer Oper an, die
schließlich 1856 bis 1858 in Zusammenarbeit mit dem Librettisten
Barbier entstand.
Von der Pariser Opéra wurde das Werk abgelehnt, so dass es
schließlich am Théâtre Lyrique seine Uraufführung erlebte und
dort bis 1868 bereits mehr als 300 mal gespielt wurde.
Die Erstfassung fand ihre Aufführung im Stile der Opéra comique,
also mit gesprochenen Dialogen.
Später wurden diese durch komponierte Rezitative ersetzt. Auch
einige Szenen kamen für die Aufführung an der Pariser Oper noch
dazu, so die Romanze des Siébel, die Arie des Valentin, die
Ballettmusik zur Walpurgisnacht, die Serenade Mephistos.
Die deutsche Erstaufführung gab es am 15. Februar 1861 in Darmstadt,
wobei in Deutschland die 'zu französische Bearbeitung der
Goetheschen Dichtung' auf Widerstand stieß. Man hatte eine fast
eins-zu-eins Übernahme des Originals erwartet und sah sich nun
einem Werk gegenüber, das dem Publikum musikalische Nummern
präsentierte, die ihre Wirkung bis heute nicht verloren haben.
Nach Darmstadt folgten in Deutschland Stuttgart und Dresden und
im Ausland Mailand und London wie später auch New York.
In den 1980er Jahren hatte eine Produktion der Oper in der Regie
von John Dew an der Deutschen Oper Berlin großen Erfolg, Peter
Seiffert sang damals den Faust, Robert Hale war Mefisto, Kaja
Borris die Marthe.
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Bereits der französische Titel von Carrés Boulevardstück 'Faust
et Marguerite' deutet darauf hin, dass es auch den Librettisten
mehr um die Darstellung einer Liebesgeschichte ging, als sich
dem groß angelegten Werk Goethes nähern zu wollen.
Das Unvermögen Fausts, sein eigenes Altern zu akzeptieren, gibt
Mefisto die Möglichkeit, in das Leben der beiden Hauptdarsteller
einzugreifen, er ist nicht wie üblich der Bariton, der dem Tenor
die Frau nicht gönnt, sondern ein Meister des Verbotenen.
Allenfalls kann Margaretes Bruder Valentin als 'ein versuchender
Verhinderer' angesehen werden.
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