Bildungsmisere        
       
 
 

 


Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Paul Bildt

 


   ... am 19. Mai 1885 geboren

Anfang und Ende in Berlin - zwischen 1934 und 1945 Verpflichtungen in 83 Filmen, was zwangsläufig dazu führte, dass darunter auch Hetzfilme waren.

Es gelang ihm nicht, sich dagegen zu wehren, wollte er nicht seine jüdische Frau gefährden.

So kam es zur Mitwirkung an 'Der Herrscher' - Goebbels verlieh dem Film aus dem Jahr 1937 das höchste Prädikat: 'Film der Nation, staatspolitisch besonders wertvoll' - danach 1941 'Ohm Krüger', 1942 der Bismarck-Film 'Die Entlassung, 1945 'Kolberg'.

Gründgens schaffte es, Paul Bildt während der gesamten Nazi-Zeit in seinem Ensemble am Staatsschauspiel zu beschäftigen und ihn auf die Gottbegnadetenliste zu setzen, so dass er vor Fronteinsätzen bewahrt blieb.

Nach dem Krieg war er an den Münchener Kammerspielen engagiert und wirkte in DEFA-Filmen mit.

Für seine Interpretation von Brecht-Stücken am BE erhielt er den Nationalpreis der DDR.

Im 'Ludwig'-Film von Käutner spielte er den sächsischen Dichter-Komponisten, dessen Werke jetzt an einer Sommerbühne in Oberfranken unter Duldung bestimmter Vereine zu Lasten der Steuerzahler immer häufiger szenisch 'verhunzt' werden.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing