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... am 24. Dezember 1837
geboren
Im Treppenhaus in Tribschen
erklang 1870 von Mitgliedern des Züricher Tonhalle Orchesters, in kleiner
Besetzung gespielt, das Siegfried-Idyll - eine Geburtstagsgabe an Cosima,
die nach 1882 als Herrin des Hügels, die Geschehnisse in Bayreuth
leitete.
Sie fuhr im Wagen am Festspeilhaus vor, mit Siegfried und
Generalmusikdirektor Kniese an ihrer Seite - wie eine Königin schritt
sie durch ein Spalier ehrfurchtsvoller Menschen - sie, die Tochter
Liszts, die Frau Richard Wagners - die Seele der ganzen Festspiele.
Der GMD aber überforderte die engagierten Sänger, die hatten ihre Partien
auch bei Proben voll auszusingen, was zwangsläufig dazu führte, dass die
Stimmbänder bald in Fetzen hingen.
Als Cosima am 1. April 1930 starb, kam den Enkelkindern - auf dem Weg von
der Schule nach Hause - eine Hauswirtschafterin entgegen, die das Traurige
mitteilte.
Die Kinder konnten es nicht glauben, war doch Cosima ein Teil ihres
täglichen Lebens, saßen sie doch bei ihr am Schoß.
Sie dachten zuerst an einen Aprilscherz.
Ob heute zum Geburtstag der jetzigen Herrin des Hügels ein derartiges
Meisterwerk verfasst wird, wird von der Pressesstelle
der BT-Festspiele,
nicht mitgeteilt.
Zur Zeit sind ja mehr Missklänge aus der Stadt in Oberfranken zu hören.
Als Cosima 1913 die Vaterschaft Wagners an Isolde bezweifelte - die
Tochter hatte inzwischen das Erbe von Vater Bülow angetreten (was ein
Fehler war) - und das
Bayreuther Landgericht bestätigte, RW habe nicht der Vater sein können -
für die Klärung der Umstände man hatte man ja wohl per Vaterschaftstest ins Detail zu gehen,
wann, wer mit wem das Vergnügen hatte - musste Isolde erkennen, dass ihr
der Zugang zu den Wagner-Finanzquellen nicht möglich war.
Der Bruch mit
Mutter Cosima war unvermeidlich.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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