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... am 24. November 1848 geboren
Im Revolutionsjahr kam sie in Würzburg zur Welt.
Kapellmeister Richard Wagner stand damals im weitesten Sinne auf den Barrikaden
in Dresden und
musste ein Jahr später in die Schweiz fliehen.
Er engagierte sie 1976 für die ersten Bayreuther Festspiele für die Woglinde, die Helmwige
und die Stimme des Waldvogels.
Trotz der engen Kontakte zum sächsischen Meister - ihre Mutter eine geb.
Loew - war trotz ihrer jüdischen Herkunft eine gute Freundin Wagners -
ließ die Tochter sich in ihrer gesamten Laufbahn nicht auf ein Stimmfach
festlegen.
Obwohl sie die Partien häufig wechselte und damit auch von Fach zu Fach
sprang, konnte sie ihren 'Gesangsapparat' flexibel halten und von der Königin der Nacht und der
Rosina, Gilda später über Troubadour-Leonore auch die
Fidelio-Leonore,
http://youtu.be/2w3X2v6u3wI
und die
Figaro-Gräfin
http://youtu.be/1vPB_TegOnU
wie auch
Elvira und Anna, Norma und dann auch die Walküren-Brünnhilde und
die
Isolde
http://youtu.be/1GuqXbJMtlA
singen.
In ihrer Karriere zeigte sie sich in 170 Rollen 'querbeet' - für den heutigen
Opernhörer kaum mehr vorstellbar, da man sich gerade bei Wagner an einen
schwereren Stimmklang gewöhnt hat. Eine Venus sollte nicht wie ein
Blondchen klingen - beide Rolle sang sie.
Die Zeit war eine andere, in der sie auftrat, der favorisierte Klang
einer Sopranistin, ein anderer als heute, so dass die vorhandenen
Aufnahmen der Lilli Lehmann das heutige Publikum zwangsläufig -
abgesehen von den technischen Mängeln - irritieren
müssen.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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