|
... am 25. November
1847 uraufgeführt
Außer der Komischen Oper oder des Theaters am Gärtnerplatz kann kaum ein
Theater diese romantische Oper aus der Zeit der Revolution in
Deutschland und Österreich noch spielen, denn nur an den Häusern ist die
Deutsche Sprache Pflicht für ein Ensemblemitglied.
Hinzu kommt, dass die deutschen Theater nicht geneigt sind, die Stücke
in ihrer Zeit mit der Spannung zwischen Adel und Landvolk aufzuführen,
sondern à la mode und zur Belustigung des Publikums der Handlung ein
Bühnenbild und eine Personenführung überstülpen, die mit dem Werk nichts
zu tun haben.
Hannover spielte es unter Gartenzwergen und die DOB in einem Altersheim.
Und das Oberpf. Metropol-Theater zeigte eine Version 'Unter
Robotern'.
Der 'Martha' war der 'Alessandro Stradella' mit Erfolg vorausgegangen,
so dass die Wiener Hofoper ein weiteres Werk in Auftrag gab.
Dem mecklenburgischen Gutsbesitzer Flotow gelang es, seine 'Martha' auch
auf die internationalen Bühnen zu bringen, Caruso sang den Lyonel 1906
und 1915 an der Met. Das englische Ambiente führte zur Annahme der
'Martha' mit ihrem Markt zu Richmond auf der britischen Insel, Paris
spielte es - die Oper war international gefragt, im Gegensatz dazu waren die
Werke von Nicolai und Lortzing auf die deutschen Bühnen beschränkt.
 |
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
|
|