... am 26.
Dezember 1897 geboren
Ein königlich ungarischer Rittmeister, ein besonders liebenswürdiger
Ungar.
Nach seiner Zeit beim Militär ging er unstudiert, also bar jeder
Erkenntnis und Erfahrung, in die Filmindustrie.
Sein einzige Kapital war sein gutes, filmgerechtes Aussehen, so dass er
ab 1920 im Stummfilm als Schauspieler arbeiten konnte.
Schon 1922 übernahm er Aufgaben als Dramaturg und Regisseur bei der
Produktionsfirma 'Emelka' in München.
Zwischen 1926 und 1928 war er in Berlin bei der Filmfirma 'Fellner &
Somlo' tätig und ging danach für ein Jahr nach London zu 'British
International Pictures'.
Zurück in Berlin, wirkte er bis 1933 bei 'Superfilm Berlin' und danach bis 1935 bei
'Boston Films', ebenfalls in
Berlin.
Ab 1936 arbeitete Bolváry für mehrere Produktionsfirmen in Wien,
u.a. für 'Styria-Film', 'Terra Film' und 'Wienfilm'.
Es entstanden auch 33 regime-konforme Produktionen.
1934
urteilte Goebbels über den Film 'Finale':
"Ein typischer Bolvary-Film. Auf die Nerven gehend österreichisch".
Die Reaktion auf den Film 'Zwischen Strom und Steppe' von 1939 war:
'Endlich ist einmal das Zigeunertum ... in seiner tatsächlichen, oft
maßlosen oder verbrecherischen Triebhaftigkeit gezeigt.'
Auch als Regisseur von Operetten war Geza von Bolvary er an der Wiener
Volksoper tätig.
Unter seiner Leitung wurde Themen unter folgenden Titeln 'ohne
Ton' verfilmt.
1920: Im
Namen des Anstands (nur Drehbuch)
1920: Die
Frau mit zwei Gesichtern (auch Drehbuch)
1921: Die
Frühlingsliebe (auch Drehbuch)
1922:
Märchenland (Meseország)
1922: Die
Hälfte eines Jünglings (auch Drehbuch)
1923:
Mutterherz
1923: Der
Weg zum Licht
1923:
Wüstenrausch
1924:
Mädchen, die man nicht heiratet
1924:
Hochstapler wider Willen
1925: Die
Königsgrenadiere
1925:
Frauen, die nicht lieben dürfen
1925: Die
Liebe der Bajadere
1926: Die
Fürstin der Riviera
1926:
Das deutsche Mutterherz
1926:
Fräulein Mama
1927: Die
Gefangene von Shanghai
1927: Der
Geisterzug
1927:
Artisten
1928: Haus
Nummer 17
1928: Der
fesche Husar
1929:
Champagner
1929: The
Vagabond Queen
1929:
Der Würger
1929: Der
Erzieher meiner Tochter
1929:
Vater und Sohn
Mit dem aufkommenden Tonfilm entstanden:
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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