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Thema des Tages
Friedrich Wilhelm von Preußen
... am 27. Januar 1859 geboren
Er war gerade mal 29 Jahre alt, als er nach dem Tod des Großvaters
Wilhelm I. am 9. März 1888 und des Vaters Friedrich III. am 15. Juni
1888 als Wilhelm II. König von Preußen und Deutscher Kaiser wurde.
Seine Vorstellungen, wie ein Deutsches Kaiserreich auszusehen habe,
waren andere, als die seines Großvaters.
Er wollte Weltgeltung für sich und sein Volk.
Kolonialpolitik, Gegenden fernab jeder Zivilisation, Ost-Afrika,
Südwest-Afrika, Südsee. Um dorthin zu gelangen, bedurfte es einer
größeren Flotte von hochseetauglichen Schiffen, sie wurden gebaut und
erregten die Aufmerksamkeit der Nachbarländer, vor allem Englands, das
seine Herrschaft über die Meere in Gefahr sah.
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Es gab genügend Gelegenheiten für Wilhelm 2, die Kritiker auf den Plan
zu rufen. 1896 gratulierte er Paulus Krüger für die Niederschlagung der
Briten in Südafrika und sah sich somit Angriffen aus England ausgesetzt.
Anlässlich des Boxeraufstandes in China, bei dem 23.000 Menschen, meist
Chinesen mit christlichem Glauben, ums Leben kamen, darunter auch der
deutsche Boschafter Clemens Freiherr von Ketteler, hielt er die so
genannte 'Hunnenrede', mit der er aus dem pazifischen Raum rekrutierter
Truppen verschiedener Staaten unter Einbeziehung deutscher Soldaten
diese zu martialischem Verhalten aufforderte.
"Kommt ihr vor den Feind, so wird
derselbe geschlagen! Pardon wird nicht gegeben! Gefangene werden nicht
gemacht! Wer euch in die Hände fällt, sei euch verfallen! Wie vor
tausend Jahren die Hunnen unter ihrem König Etzel sich einen Namen
gemacht, der sie noch jetzt in Überlieferung und Märchen gewaltig
erscheinen läßt, so möge der Name Deutscher in China auf 1000 Jahre
durch euch in einer Weise bestätigt werden, daß es niemals wieder ein
Chinese wagt, einen Deutschen scheel anzusehen!"
Quelle: wikipedia.org
Bei einem Interview, das er der britischen Zeitung 'Daily Telegraph'
gewährte, geriet er durch Äußerungen bezüglich der britischen Politik
seiner Großmutter, Königin Victoria, wie auch Reichspräsident von Bülow
in die Kritik.
In der Gesprächsniederschrift, die Bülow zur evtl. Korrektur lesen
sollte, dieser das Papier - von sich aus unkorrigiert - an einen
Referenten weitergab, dieser es Bülow ohne Beanstandungen - es kam ja
vom Kaiser selber - wieder zurücksandte und es so weiter an Wilhelm 2
zur Veröffentlichung weiterleitete, hatte Folgen, als das Parlament die
Kompetenzen des Kaisers einschränken wollte. Wilhelm wollte
zurücktreten, Bülow hinderte ihn daran.
Zwei Marokkokrisen - 1905 und 1911 - als Wilhelm 2 im zweiten Falle
Kanonenboote als Antwort auf die Besetzung des Nord-Afrikanischen Landes
durch die Franzosen vor der Küste auffahren ließ, irritierte er das
Ausland.
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Eine persönliche Krise musste er durchleben, als Maximilian Harden in
seinen Zeitschriften mit Artikeln durch die Kritik am Kaiser und seinem
Umfeld die Eulenberg-Affäre auslöste.
Angeblich sei der Kaiser in 'Männerbünde' verstrickt, die Einfluss auf
die Regierung nähmen.
Prozesse, in aller Öffentlichkeit geführt, sollten beweisen, dass der
kaiserliche Hof von Homosexuellen unterwandert sei.
Eulenberg konnte nichts nachgewiesen werden, jedoch erschütterte die
Angelegenheit, die sich über Jahre von 1906 bis 1909 hinzog, die
Monarchie.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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