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Speer gelang es, die
Rüstungsproduktion zu steigern, trotz all' der widrigen Umstände, Bombenkrieg mit Zusammenbrechen der Infrastruktur und
Rohstoffmangel.
Speer, als Nachfolger Todts, verfügte die Umstellung der Rüstungsindustrie
auf totale Kriegswirtschaft.
Dies konnte allerdings nicht ohne ausnahmslose
Ausnutzung der Arbeitskraft von KZ-Häftlingen und Fremdarbeitern
zustande gebracht werden.
Auch war er überzeugt, dass - außer den vorhandenen - noch mehrere
Millionen von Arbeitskräften und Soldaten aus der Bevölkerung
gewonnen werden müssten, wollte man über den totalen Krieg nicht nur
reden, sondern ihn auch praktisch durchführen.
Im Rahmen der Vorbereitungen auf den totalen Krieg sollten ab sofort
Deutsche auch auch aus Verwaltungen und Betrieben 'ausgekämmt'
werden, um etwa eine Million Soldaten für 25 neue Divisionen
freizubekommen, die aufgrund der Ostlage nun notwendig würden.
Die könne Speer in sechs bis acht Wochen ausstatten.
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Die Idee
'Totaler Krieg'
war den Deutschen schon am 18. Februar 1943 von Goebbels in seiner
Rede im Berliner Sportpalast nahegebracht worden.
Ein Krieg, der die gesamte Bevölkerung erfasst und alle moralischen
Bedenken außer Acht lässt.
Wirtschaftskrieg, psychologische und ideologische Vorgehensweise zur
Vernichtung des Gegners.
Immer wieder hatte er versucht, Hitler davon zu überzeugen, dass es
längst an der Zeit sei, sämtliche Kräfte an Menschen und Material zu mobilisieren.
Doch selbst jetzt, da schon alles unterzugehen drohte -
Hitler hatte 'durch die Vorsehung' den Anschlag vom 20. Juli 1944
überstanden, Deutschland war vom Gegner umzingelt im Osten die Russen, im Westen nach
der Invasion vom 6. Juni 1944 die Amerikaner, Briten wie Franzosen und
auch im Süden, da Italien schon am 3. September 1943 durch den
Waffenstillstand mit den Alliierten 'abfiel' - war der Führer
immer noch der Meinung, der Zeitpunkt, alles von der Bevölkerung zu
verlangen, sei zu früh.
Sollte aber die Krise anhalten, dann wolle er auf die Vorschläge von
Goebbels eingehen und ihn zu seinem engsten Berater machen.
Er selbst wolle sich als Führer dann an die Spitze der Bewegung stellen, an das
Volk appellieren und einen nationalen Aufstand organisieren.
Goebbels sorgte sich, dass es dann zu spät sein werde.
Im Moment aber blieb ihm nichts anderes übrig, als wieder eine Denkschrift zu
verfassen, die er Hitler zuleitete.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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