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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Theodor Fontane

 


   ... am 30. Dezember 1819 geboren

Er stammte aus einer Hugenottenfamilie, der Vater war Apotheker und der Sohn folgte zunächst der gleichen Fachrichtung, widmete sich aber ab 1848 berufsmäßig der Literatur.

Seine 'Wanderungen durch die Mark Brandenburg', seine Romane 'Frau Jenny Treibel' (1892) oder 'Effi Briest' (1895), zeigen Frauen, deren klare Sicht der Dinge sie den Männern überlegen macht, so in 'Irrungen, Wirrungen' (1888) oder 'Stine' (1890). Auch Ehebruch ist ein häufiges Motiv, so z.B. in 'L'Adultera' (1882), 'Cécile' (1887) oder 'Unwiederbringlich' (1892).

Als Theaterkritiker für die Vossische Zeitung in Berlin setzte er sich für den Naturalismus ein und förderte dadurch Gerhart Hauptmann, der mit seinem Schauspiel 'Die Weber' bei Wilhelm II. in Ungnade fiel.
Der kündigte seine Loge im DT in Berlin und ließ das Werk vom Polizeipräsidenten verbieten.

1864 berichtete er über den Deutsch-Dänischen Krieg, der dem Deutsch-Deutschen Krieg von 1866 vorausging und mit dem Herausdrängen von Österreich aus dem europäischen Machtgefüge endete.
Auch über den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 schrieb er für die Presse.

Der im Kaiserreich aufkommende Antisemitismus führte dazu, dass auch Fontane in die Kritik geriet, unreflektiert Parolen übernommen - ohne selbst eine antijüdische Stellung bezogen - zu haben, zumal er Zeit seines Lebens mit Juden umgänglichen Verkehr pflegte.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz,
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Dieter Hansing